Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Rechnungshof hält Bildungssystem für "nicht zukunftsfit"

Von nachrichten.at/apa, 11. Mai 2016, 12:50 Uhr
Lehrerausbildung: Die JKU rüstet für neue Fächer von Geographie bis Englisch
Lehrer an den Neuen Mittelschulen und den Gymnasien bekommen künftig die gleiche Ausbildung. Bild: (colourbox)

WIEN. Als "nicht zukunftsfit" erachtet der Rechnungshof (RH) das derzeitige System der Schulverwaltung. Das liege aber nicht an fehlendem Geld - vielmehr werde dieses falsch eingesetzt.

Daran würden weder die bereits gesetzten noch die im Zuge der Bildungsreform-Arbeitsgruppe angedachten Maßnahmen etwas ändern, so RH-Präsident Josef Moser bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.

In einem neuen Bildungspositionspapier, einer Art Best-of-Zusammenstellung von 60 Prüfungen im Bildungsbereich seit 2004, listet der RH zahlreiche Problembereiche auf - von Doppelgleisigkeiten in der Verwaltung über die verschiedenen Dienstrechte bis zu Personalsteuerung, Controlling und Schulaufsicht. Als Grundproblem in vielen Belangen sieht Moser die "Zersplitterung des Systems mit vielen Playern".

Insgesamt sei der Bildung kein Geld entzogen worden, betonte Moser - im Gegenteil: Bei sinkenden Schülerzahlen seien im Zeitraum von 2010 bis 2015 die Auszahlungen für den Bereich Unterricht um 16 Prozent gestiegen. Nur: "Wenn wir nicht in der Lage sind, Strukturen zu vereinfachen und Kompetenzen zu bereinigen, dann kommt das Geld nicht bei den Schülern an." Derzeit gebe man nur Ressourcen dazu, ohne die Rahmenbedingungen für deren effizienten Einsatz zu schaffen.

Viele Administrativtätigkeiten

Als Beispiel nannte Moser die statistisch gute Betreuungsrelation: Einerseits würden in Österreich relativ wenige Schüler auf einen Lehrer kommen und letztere eine geringe Unterrichtsverpflichtung haben. Gleichzeitig müssten die Pädagogen aber viele Administrativtätigkeiten erledigen - auch bedingt durch die Kompetenzverteilung: An Pflichtschulen müssen etwa die Gemeinden eine Schulsekretärin finanzieren, während die Lehrer im Endeffekt vom Bund bezahlt werden. "Daher sagt der Schulerhalter, der Lehrer soll die Verwaltung machen."

Das "Kernproblem Kompetenzzersplitterung" wird laut Moser aber auch bei der Bildungsreform nicht angegangen. Vielmehr sollen auch künftig Bund, Länder und Gemeinden an der Schulverwaltung beteiligt sein. Bestes Beispiel seien die geplanten Bildungsdirektionen, die den derzeitigen Zustand nur weiterführten: "Das ist eine Fortschreibung des Modells Stadtschulrat für Wien oder Landesschulrat Oberösterreich, nur schreibt man eben Bildungsdirektion darüber. Aber man ist nicht in der Lage, klare Verantwortlichkeiten festzulegen."

Weitere Beispiele: Stellenpläne für die Landeslehrer würden mehrmals zwischen Bund und Ländern hin- und hergeschickt."Aber wenn man sich nicht daran hält, zahlt am Ende der Bund die Zeche", so Moser. Allein zwischen 2010 und 2013 hätte der Bund rund 120 Millionen Euro zugezahlt, weil die Länder sich nicht an die Stellenpläne gehalten hätten.

"Nicht Politiker verhandeln lassen"

Auch das System der Werteinheiten an den Bundesschulen (AHS, BMHS) gehöre überdacht, betonte Moser. Dieses lege etwa fest, dass Deutsch-Lehrer pro Woche 17,14 Stunden unterrichten müssten - Folge: Diese müssten für 18 Stunden angestellt werden, um eine volle Lehrverpflichtung zu haben, die Differenz wird als Überstunde ausbezahlt. Insgesamt würden pro Jahr mehr als 5.200 Vollzeit-Stellen durch Dauermehrdienstleistungen abgedeckt.

Der Initiator des Bildungsvolksbegehrens, Hannes Androsch, plädierte aufgrund des Stillstands in Sachen Schulreform dafür, nicht Politiker miteinander verhandeln zu lassen. "Da ist bisher nichts herausgekommen." Stattdessen sollten Experten Lösungsvorschläge erarbeiten und am Schluss zwei Optionen auf den Tisch legen. "Und daraus sollen sich die Amtsträger für eine entscheiden."

mehr aus Aktuelle Meldungen

Kriminelle Kinder: Polizei fordert Ausgangssperren

Vorsicht bei Bärlauch: Seine giftigen Doppelgänger und wie man sie erkennt

Lufthansa und Verdi geben Tariflösung für Bodenpersonal bekannt

Gebäck mit Tradition: Das Osterlamm

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

15  Kommentare
15  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
felixh (4.875 Kommentare)
am 12.05.2016 07:46

Stimmt!!

In den nördlichen Ländern, Norwegen, etc. gibt es zum Beispiel keine teure Nachhilfe. Das MUSS alles in der Schule erfolgen. Ansonsten taugen die Lehrer nichts

lädt ...
melden
antworten
sol3 (13.727 Kommentare)
am 11.05.2016 20:21

Geamtschulmodelle sind Schwachsinn.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 11.05.2016 20:29

Zwanghafte, rücksichtslose Gleichmacherei.

lädt ...
melden
antworten
Superheld (13.118 Kommentare)
am 11.05.2016 18:34

Was ist denn in Österreich überhaupt zukunftsfit?

Die ältere Generation und die Politik kümmern sich doch seit Jahrzehnten nur mehr um ihren kurzfristigen Vorteil.

lädt ...
melden
antworten
Strachelos (7.167 Kommentare)
am 11.05.2016 22:17

die I-phone trägerInnen leicht nicht ?

lädt ...
melden
antworten
linzerleser (3.623 Kommentare)
am 11.05.2016 17:43

Österr. Bildungsreform als Ganzes eine einzige Katastrophe!
Umbenennung der Hauptschule und weiterhin wird gleicher Schulstoff wie vor 100 Jahren überall gelehrt.
Man stelle sich sowasin der EDV vor.
Echt eine top Reform der dafür verantwortlichen Herrschaften oder?

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 11.05.2016 17:35

Rechnungshof hält Bildungssystem "nicht zukunftsfit"
Im ersten Gedanken möchte man sagen -"was versteht jetzt der Rechnungshof von Bildung?" Dem ist nicht so. Der Rechnungshof kritisiert den Aufwand durch die vielen Administrativtätigkeiten. Das ist natürlich etwas anderes.

Das Bildungssystem, die Pädagogik, die Form der Ausbildung, also das fachmännische "Fleisch" der Bildung wird ja von Rechnungshof nicht kritisiert
- relativ wenige Schüler kommen auf einen Lehrer!
- die Pädagogen müssen viele Administrativtätigkeiten erledigen!
- die Gemeinden müssen eine Schulsekretärin finanzieren, während
- die Lehrer vom Bund bezahlt werden.
Natürlich kommt dann von einem Rechnungshofbeamten das Ergebnis heraus, die Lehrer sollen die Verwaltungstätigkeiten übernehmen.

Boah, ich dachte mir, der Lehrer soll Schüler unterrichten und nicht Verwaltungstätigkeit durchführen. Wo sind wir den eigentlich?

Österreich war, ist und bleibt:
ein richtiger Beamtenstaat!

lädt ...
melden
antworten
jago (57.723 Kommentare)
am 11.05.2016 19:10

Jo saggra, ist denn ein Beamtenstaat nicht erstrebenswert!

Als Weiterentwicklung des Militärstaates - friedliche aka demokratische Ausbeutung der eigenen Bürger statt fremder Völker.

lädt ...
melden
antworten
Superheld (13.118 Kommentare)
am 11.05.2016 15:00

Raus mit den Politiker.-Ärxxxen aus den Bereichen, von denen sie ohnehin wenig verstehen und nur Macht ausüben.

lädt ...
melden
antworten
zukunft001 (693 Kommentare)
am 11.05.2016 13:59

Solange in den Landesschulräten nur Politgünstlinge, die aus Gnade des jeweiligen Landeshäuptlings fuhrwerken dürfen, wird sich absolut nichts ändern.
In OÖ z.B. darf diese "Präsident" im Jahr so ca. 20.000,- für Trinken und Essen ausgeben ohne genaue finanztaugliche Belege, neben seinem fürstlichen Gehalt und Dienstwagen mit Chauffeur; zur politischen Ruhigstellung wird auch noch eine Vizepräsidentin ohne jegliche Kompetenzen fürstlich entlohnt.
Wieviele Parteigünstlinge -die eigentlich Lehrer wären- im Landesschulrat herumlaufen, wäre interessant zu eruieren.
Solange diese parteipolitische Einflussnahme nicht zerschlagen und die Kompetenzen alleine dem Bund übertragen werden, wird sich absolut nichts ändern.

lädt ...
melden
antworten
Strachelos (7.167 Kommentare)
am 11.05.2016 13:23

https://www.youtube.com/watch?v=faeERPjkBBU&list=PLE6A5522D38B6FD06&index=7

Gernot Hassknecht und die Bildungskrise: Hefte raus, Klassenarbeit! vom 10.12.10 die Bananenrepublik

lädt ...
melden
antworten
kritikerix (4.497 Kommentare)
am 11.05.2016 13:18

wir hatten so gute Unterrichtsminister: Mock, Gratz, Sinowatz, Zilk, Moritz, Scholten, Busek ... bis 1995: sie alle hielten einfach die 'Goschn' und damit hatten wir ein hervorragendes Schulsystem; doch danach mussten sich ja Frauen profilieren: Gehrer, Schmidt, Hosek und das Unheil nahm seinen Lauf - was lernt man daraus? Frauen haben in der Politik nichts zu suchen - stiften nur Chaos!

lädt ...
melden
antworten
Strachelos (7.167 Kommentare)
am 11.05.2016 13:24

uiiii, melde Dich doch an der JKU beim Frauennetzwerk zum Waterboarding im Ententeich !

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 11.05.2016 20:28

Wenns fest schwimmen sinds ‚enten’, die Delinquenten.

lädt ...
melden
antworten
jago (57.723 Kommentare)
am 11.05.2016 13:44

Lustig.

Du hast gerade die Liste der männlichen Minister hingeschrieben, an deren tollen Leistungen die gegenwärtigen Schulen leiden, weil sie die wohlerworbenen Rechte von damals nie mehr abbauen können.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen