RH: Stronach-Stimme kann über Präsidentin entscheiden
WIEN. Fünf Kandidatinnen, drei Kandidaten nominiert. Helga Berger ist schwarz-blaue Favoritin.
Eva Glawischnig und Matthias Strolz setzten den vorläufigen Schlusspunkt: Am Freitagvormittag präsentierten sie die Managerin Viktoria Kickinger als Kandidatin von Grünen und Neos für die Leitung des Rechnungshofes. Die Amtszeit des jetzigen Präsidenten Josef Moser endet am 30. Juni.
Das Starterfeld umfasst damit fünf Kandidatinnen und drei Kandidaten (siehe unten).
Am nächsten Mittwoch gibt es ein öffentliches Hearing im Hauptausschuss des Nationalrates; jeder Bewerber hat eine Stunde, um sich vorzustellen und Fragen der Abgeordneten zu beantworten.
Im Ausschuss am nächsten Donnerstag müssen sich die Abgeordneten auf eine Person einigen.
Die endgültige Entscheidung trifft der Nationalrat in einer Plenarsitzung am 15. oder 16. Juni.
Der Hauptausschuss hat 28 Mitglieder: je acht SP und VP, sechs FP, vier Grüne, je eines von Neos und dem Team Stronach.
Letzteres könnte ausnahmsweise eine wesentliche Rolle spielen: Die eine Stronach-Stimme kann sowohl bei einem Kandidaten von Rot-Grün-Neos als auch bei einem schwarz-blauen Pakt entscheidend sein. Im ersten Fall kann zumindest ein Patt erzwungen werden, im zweiten Fall eine knappe konservative Mehrheit.
Bei dieser Ausgangslage gilt die von der VP nominierte Helga Berger als Favoritin. Sie sammelte politische Erfahrung als Mitarbeiterin von Jörg Haider und Susanne Riess-Passer (FP); nach einer Karriere im Rechnungshof leitet sie nun unter Finanzminister Hans Jörg Schelling (VP) die Budgetsektion im Finanzministerium.
Schlechtere Aussichten hat Viktoria Kickinger. Sie kann wegen ihrer Vergangenheit in der Verstaatlichten auf die SP-Stimmen hoffen, braucht aber zusätzlich zum wackeligen Team Stronach einen Helfer aus VP oder FP, um als Kandidatin ins Plenum zu kommen.
Qualifiziert, aber unbeliebt
Dasselbe gilt für den leitenden Rechnungshofbeamten Gerhard Steger, der sowohl von den Sozialdemokraten als auch vom Team Stronach nominiert wurde.
Niemand spricht Steger die Qualifikation ab, doch bei Schwarz und Blau ist er wegen seiner strengen Spargesinnung unbeliebt.
Glawischnig und Strolz hoffen auf "eine neue politische Kultur" bei der Wahl – transparent, ohne Packelei. Und noch einen Wunsch hat Eva Glawischnig: Bei gleicher Qualifikation sollte eine Frau berufen werden; noch nie gab es eine Rechnungshof-Präsidentin.
Beendet doch endlich dieses unsinnige Quotendenken, das sage ich als Frau. Wenn Frauen was können und sich nicht wie Tussen, Dämchen oder Zicken benehmen, gehen sie ihren Weg.
vom buildl her gfoit ma am besten der ausgfressene....
Hört bitte auf zu versuchen Männer bei gleicher Qualifikation zu benachteiligen. Es spricht nichts, aber auch gar nichts für so eine Vorgangsweise. Der oder die jenige mit den meisten "Stimmen hinter sich", hoffentlich der/die Qualifizierteste, wird die (Aus-)wahl gewinnen.
....Aha kann man einen solchen Posten etwa auch gewinnen? sagen wir doch besser schaffen!!