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Pressestimmen zu Pilz: "Zwischen Triumph und Absturz"

Von nachrichten.at/apa, 06. November 2017, 10:39 Uhr
Eine Ex-Mitarbeiterin und eine Mitarbeiterin der Europäischen Volkspartei werfen Peter Pilz Belästigung vor. Ob er sein Nationalratsmandat annimmt, lässt er offen. Bild: APA

MÜNCHEN/BERLIN/ZÜRICH. Der Rückzug von Peter Pilz nach Vorwürfen wegen sexueller Belästigung war am Montag auch Inhalt internationaler Pressekommentare:

"Süddeutsche" (München):

"Nur drei Wochen liegen zwischen Triumph und Absturz. Nach der Parlamentswahl in Österreich hat sich Peter Pilz noch feiern lassen und angekündigt, als Speerspitze der linken Opposition gegen das geplante rechte Regierungsbündnis anzutreten. Nun aber zieht er nicht in den Kampf, sondern er zieht sich aus dem Parlament zurück - nach Vorwürfen der sexuellen Belästigung. Um Pilz selbst, der trotz Erinnerungslücken immerhin männliche Hybris eingeräumt hat, muss es einem nicht leidtun. Um Österreichs politisches System aber schon.

Denn Pilz, der sich immer so gern als Saubermann und Aufklärer inszenierte, hinterlässt ein veritables Trümmerfeld. Erst hat er die von ihm einst mitgegründeten Grünen miterledigt. Sein Egotrip, bei dieser Wahl mit der eigenen "Liste Peter Pilz" anzutreten, hat die Öko-Partei aus dem Parlament katapultiert. Stattdessen nimmt dort nun ein führungsloser Trupp Platz, den Pilz um sich geschart hat.

Für den neu gewählten Nationalrat, der am Donnerstag zu seiner konstituierenden Sitzung zusammenkommt, ist das ein übles Vorzeichen. Denn eigentlich verlangt die geplante Rechtsregierung aus Volkspartei und FPÖ nach einer starken linken Opposition. Doch nun steht ihr im Parlament ein geschlagener SPÖ-Ex-Kanzler gegenüber, in dessen Partei die Flieh- und Flügelkräfte walten. Und von der "Liste Peter Pilz" bleibt nicht mehr als ein großes Fragezeichen."

"TAZ" (Berlin):

"(...)Pilz hat mit seinem Rückzug aus dem Parlament Haltung bewiesen. Zwar bestreitet er, was eine ehemaligen Mitarbeiterin ihm vorwirft, und an einen zweiten Vorfall will er sich nicht erinnern können, doch hält er ihn für glaubwürdig. Er hätte die Affäre auch aussitzen und sich mit Hinweis auf seine unbestreitbaren Verdienste als Korruptionsjäger für unentbehrlich erklären können. Seine neu gegründete Partei, von der vier Männer und vier Frauen als Liste Pilz im Parlament sitzen werden, hält jedenfalls zu ihm. Und auch die Leserbriefseiten und Postings in den Zeitungen zeigen, dass viele Pilz' Verfehlungen als lässliche Sünden betrachten.

Die Affäre wirft aber noch andere Fragen auf. Auf der Liste der angeblichen Übergriffe, die die Exmitarbeiterin ihrem damaligen Chef vorwirft, finden sich eine Einladung nach Paris und ein Wochenende auf einer Almhütte. Notabene, nicht allein. Auf der Almhütte gab es laut Pilz eine Teamklausur, seine Ehefrau habe gekocht. Nach Paris habe er sie auf ihr eigenes Drängen hin - nebst dem Hausjuristen - zu wichtigen Gesprächen mitgenommen. Wenn das als Belästigung ausgelegt werden kann, dann müssen Männer und Frauen einander im Büroalltag wohl künftig mit Gummihandschuhen begegnen und nur noch per E-Mail und Telefon kommunizieren. Die Autorin Angelika Hager drückt ihr Unbehagen im Kurier vom Sonntag so aus: " Im Moment kippen wir in ein Klima des Puritanismus, der mir Angst macht."

"Neue Zürcher Zeitung":

"Der Rückzug von Pilz ist ein schmerzlicher Dämpfer für die ohnehin geschwächte Opposition. Bei der Nationalratswahl ging die nach rechts gerückte konservative ÖVP von Aussenminister Sebastian Kurz als Sieger hervor, mit deutlichem Abstand auf die Sozialdemokraten mit Bundeskanzler Christian Kern an der Spitze. Kurz will nun mit der rechtspopulistischen FPÖ eine Regierung bilden. Bis Weihnachten sollen die Koalitionsgespräche abgeschlossen sein.

Die SPÖ stellt sich widerwillig auf die Oppositionsrolle ein und sucht noch nach einem Umgang mit der neuen Situation. Bisher sah es so aus, als ob die Sozialdemokraten gemeinsam mit den liberalen Neos und der Liste Pilz ein starkes Gegengewicht zur Regierung bilden könnten. Mit dem Abgang von Pilz droht seiner Namensliste die Bedeutungslosigkeit. Denn die verbleibenden Mandatare sind politisch unerfahren. Die neue Regierung wird es leichter haben als gedacht."

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11  Kommentare
11  Kommentare
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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 06.11.2017 18:17

Er hat die Grünen gesprengt alleine dafür verehre ich Pilz als GOTT 🍾🍾😁😁

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oneo (19.368 Kommentare)
am 06.11.2017 14:30

Wo gehen den nun alle Pilzwähler hin? Die Grünen hats zerbröselt, die Pilzpartei ist ein Desaster. Der Bello soll als BP abdanken und diese Heimatlosen übernehmen.
Dann wären in naher Zukunft diese Heimatlosen auch weg vom Fenster. Keinem würde die 2 Gruppierungen fehlen.

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jago (57.723 Kommentare)
am 06.11.2017 14:53

Die Pilzpartei ist ja gar keine Partei, die hat kein Myzel in der Bevölkerung.

Die Grün_innen auch nicht, wie die zerrüttete Glawischnigg jetzt endlich bemerkt hat.

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ichauchnoch (9.788 Kommentare)
am 06.11.2017 14:12

Super, jetzt wird bei der Sauberpartei richtig Dreckwäsche gewaschen. Die Medien be- und verurteilen und nicht die Gerichte!
Weit haben wir es gebracht im Rechtsstaat Österreich, der Beschuldigte kann sich nicht verteidigen, weil ihm die Grünen die Herausgabe des Schreibens der Gleichbehandlungsanwaltschaft verweigern! So schauts aus bei den Gutmenschen, beschuldigen schon, aber keine Möglichkeit der Verteidigung.
Da passt was nicht.

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Digitalis (3.621 Kommentare)
am 06.11.2017 16:34

@ichauchnoch. Geh, erspare hier dem Publikum deine Krokodilstränen grinsen

Wann hatte sich ausgerechnet der P.P. jemals um einen "Rechtsstaat" und Gerichte geschert, wenn er seine jeweiligen Skandale des Jahres oder Jahrzehnts unter medialem Beifallstürmen abzog oder Anzeigen gegen alles und jedes erstattete? NICHTS ist dabei jemals als etwas Substanzielles heraus gekommen, das auch nur für eine windige Anklageschrift einer (ohnedies speziell in Wien linken) Staatsanwaltschaft gereicht hätte.

Also, bitte, einbremsen wenn von P.P. und von Rechtsstaat in einem Atemzug die Schreibe ist traurig

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ichauchnoch (9.788 Kommentare)
am 06.11.2017 21:31

Warum Krokodilstränen??? Ich habe lediglich einen Zustand beschrieben. Auch wenn es um Peter Pilz geht: im Zweifel für den Angeklagten.
Und zu den ausländischen Medien, NZZ: Denn die verbleibenden Mandatare sind politisch unerfahren. Die neue Regierung wird es leichter haben als gedacht
Da hat man wieder einmal überhaupt nicht recherchiert. Die Herren Zinggl und Rossmann sind sehr wohl erfahrene Politiker, die haben bei den Grünen hoffentlich was gelernt über die Jahre. Herr Rossmann ist ein ausgewiesener Budgetfachmann, und so einen braucht man.
Und dass Frau Vogtenhuber bei der SPÖ auch ihre Erfahrungen gesammelt hat, dürfte den Herren der NZZ auch nicht bekannt sein.

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jago (57.723 Kommentare)
am 06.11.2017 13:15

Die ausländischen Zeitungen sind nicht grad berühmt für ein dreimächtsystemorientiertes Denken grinsen grinsen grinsen

Da ist die Regierung die oberste aller denkbaren Mächte und die wird bei denen auch demokratisch gewählt. WHAT ELSE grinsen grinsen

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Strachelos (7.167 Kommentare)
am 06.11.2017 10:56

Ob Pilz im NR noch eine Rolle spielen kann muss er selber entscheiden. Wichtig ist jedoch, dass der rechts-rechten Regierung eine kampfstarke Opposition einheizt.

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haliblau (3.764 Kommentare)
am 06.11.2017 11:37

Leider wirds die so wie es aussieht nicht geben . Aber die hoffnung stirbt zuletzt.

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jago (57.723 Kommentare)
am 06.11.2017 13:21

Die Medien sind gar nicht "unteressiert" an einer Pilz-artigen Kontrolle der Regierenden, im Gegenteil. Sie fühlen sich als 4.Macht von einer demokratisch gewählten, parlamentarisch kontrollierenden Opposition "irgendwie verunnötigt" grinsen grinsen

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Digitalis (3.621 Kommentare)
am 06.11.2017 16:41

@trachelos, Ja, ja, "Völker hört die Signale..." stimmst allerdings vergeblich hier wieder an. Es war schon für zumindest 5 Jahre das "letzte Gefecht", zu dem die heimische Sozenpartei bei der jüngsten NR-Wahl angetreten und fulminant verloren hatte.

Jetzt rückt der P.P. auch noch zum Sturm auf die rote Bastion des Häupl und der Vassilikuh an, damit auch dort wieder demokratische Verhältnisse und nicht mehr nur Schikanmiererei einziehen.
Hartes Brot für die Spätkummerl in der Linzer Volksgartenstraße. Vor allem wenn die Kammern sicher (wieder) aus der Verfassung fliegen und es speziell der roten Abzocke mit der steuerähnlichen AK-Zwangsumlage der in der Privatwirtschaft Arbeitenden an den Kragen gehen wird. grinsen

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