Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Pflegeregress: Auch der Städtebund droht dem Bund mit Klage

21. März 2018, 00:04 Uhr
Pflegeregress: Auch der Städtebund droht dem Bund mit Klage
Finanzminister Löger: Noch kein Termin für Städte und Gemeinden, die Budgetrede geht vor. Bild: APA

WIEN. Heute stellt Finanzminister Hartwig Löger (VP) im Nationalrat ein Doppelbudget vor (10.00 im Livestream auf nachrichten.at). Wieviel er dafür als Kostenersatz für den abgeschafften Pflegeregress vorgesehen hat, ist nicht bekannt.

Löger habe Gespräche mit den Beteiligten, den Ländern und Gemeinden, nach seiner Budgetrede zugesagt, so Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger. Einen konkreten Termin gebe es aber noch nicht.

Städte und Gemeinden verlangen jedenfalls vollen Kostenersatz: jene 100 Millionen Euro, die der Bund bisher zugesagt habe, genügen bei weitem nicht.

Weninger legte gestern eine neue Schätzung vor, die vom KDZ-Zentrum für Verwaltungsforschung errechnet wurde. 2018 dürfte es sich, so die Zahlen des KDZ, um 530 bis 650 Millionen Euro handeln, die Städten und Gemeinden (ohne Wien) entgehen. Wien selbst rechnet mit 100 Millionen Euro. Die "erwartete stärkere Nutzung von Pflegeheimen" sei dabei noch gar nicht eingerechnet.

Der Gemeindebund war auf eine Schätzung von 500 Millionen Euro gekommen (die OÖN berichteten), alleine für Oberösterreichs Gemeinden bedeutet das Regress-Aus 71 Millionen Euro weniger pro Jahr. Auch Weninger kündigte an: "Sollte es nicht mehr als die angekündigten 100 Millionen Euro geben, wird der Konsultationsmechanismus in Gang gesetzt oder auch der Klagsweg beschritten." Auch die Gemeindebundpräsidenten von Österreich (Alfred Riedl) und Oberösterreich (Johann Hingsamer) geben dem Bund bis maximal Juni Zeit: dann werde man sich an den Verfassungsgerichtshof wenden. Und Weninger stellt den bis 2021 vereinbarten Finanzausgleichs-Pakt in Frage: "Wird keine Gegenfinanzierung gefunden, werden sich Städte und Gemeinden nicht mehr an die Vereinbarung halten können."

Deutliche Erhöhungen

Auch das KDZ bestätigt: in den nächsten Jahren ist mit einer deutlichen Steigerung des Aufwands zu rechnen, der für Pflege nötig ist – auch ohne den Wegfall des Pflegeregresses. KDZ-Geschäftsführer Peter Biwald verweist auf eine Studie des Fiskalrats. Dieser rechnet bis 2030 mit einer Steigerung der Pflege-Gesamtkosten um 4,4 bis 6,2 Prozent jährlich. Während das Pflegegeld, für das der Bund zuständig ist, zwischen 2,5 und 5,2 Prozent pro Jahr steigen dürfte, werde die Zunahme der von Ländern und Gemeinden zu finanzierenden Nettoausgaben für Heime und mobile Hilfe zwischen 5,8 und 7,8 Prozent pro Jahr (bis 2030) betragen.

Grafik: Ausgaben fur Pflege

Download zum Artikel

Ausgaben für Pflege

PDF-Datei vom 20.03.2018 (2.024,42 KB)

PDF öffnen

 

Ein „umfassendes Finanzierungskonzept“, um die Pflege auf „zukunftstaugliche Beine“ zu stellen, fordert auch der Städtebund. Der sogenannte „Pflegefonds“ läuft mit Ende der Finanzausgleichs-Periode (2021) aus.

Der Fonds wurde mit 350 Millionen Euro (Basis 2015) dotiert und wird entsprechend der Inflationsrate erhöht. Im aktuellen Regierungsprogramm ist grundsätzlich von der „Ausarbeitung eines langfristigen Konzepts unter Einbeziehung der Betroffenen“ die Rede. Ob es weiter eine Finanzierung über das Budget oder (wie etwa in Deutschland) über eine allgemeine Pflegeversicherung geben soll, ist offengelassen. Bund und Länder tragen derzeit jeweils rund die Hälfte der öffentlichen Gesamtkosten.

Video: Das Doppelbudget der Regierung für die Jahre 2018 und 2019 stellt ÖVP-Finanzminister Hartwig Löger am Mittwoch im Nationalrat vor. Einige Details sind bereits bekannt.

mehr aus Innenpolitik

Nationalrat: Hitzige Debatte zur Russland-Spionageaffäre zum Auftakt

EU-Wahl: 70 Prozent wollen wählen gehen

Nachträgliche Mitteilung

Wohnen: Länder dürfen Abgabe für Leerstand einheben

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

8  Kommentare
8  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
snooker (4.426 Kommentare)
am 22.03.2018 14:59

Städtebund - Gemeindebund - LH Konferenz - was wollt ihr denn?
Wer seit ihr? Gehört ihr der Opposition an?
Diese drei genannten Vereine - mit keinerlei öffentlichem Recht -
sudern wieder einmal.

KDF -? was ist das ?
Verwaltungsforschung ? Aha - zum Glück gibt es so was auch.
Bitte um Aufklärung

lädt ...
melden
antworten
MitDenk (29.558 Kommentare)
am 21.03.2018 07:49

Wer könnte uns verraten, um wieviel der Schuldenberg gewachsen ist, nur wegen Verwaltungsausgaben und Streitkosten durch Hin- und Herschieben der Verantwortlichkeiten oder Begutachtung, ob beschlossene Gesetze überhaupt rechtskonform sind?

lädt ...
melden
antworten
MitDenk (29.558 Kommentare)
am 21.03.2018 07:50

Durch Korruption, Befindlichkeiten der Politiker, Untersuchungsausschüsse, Eigenwerbung usw.... sind auch nicht zu vergessen!

lädt ...
melden
antworten
MitDenk (29.558 Kommentare)
am 21.03.2018 07:51

Parteienfinanzierung und Freunde bedienen kommt noch dazu!

lädt ...
melden
antworten
Reinschheisst (614 Kommentare)
am 21.03.2018 08:56

Leider ist es halt so, das Staaten wie Firmen geführt werden und da muss das angetragene Budget halt verbraucht werden. So gesehen kostet Streiten, hin und her schieben nicht mehr Geld.
Würde man das anders handhaben, wäre da sicher viel zu sparen.

lädt ...
melden
antworten
gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 21.03.2018 07:00

Regieren wie Kurz - Das System aufblasen
Generalsekretäre, Überwachung der Bürger, Mehr Beamte, ...

Das System floriert, die Menschen darben

wo sind die 14mrd Steuerersparnis geblieben?

https://kurier.at/politik/inland/oevp-chef-sebastian-kurz-und-oekonomen-praesentieren-zahlen-zur-steuerentlastung/269.369.524

wir werden uns noch wundern wie oben dazu gepackt wird, von denen da unten bezahlt.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 21.03.2018 06:31

Was hat sich da gestern im "Report", nach dem Worten von Vize, so
angehört, als ob eine noch nie dagewesene Steuerentlastung, unter
dieser Regierung, die Österreicher erleben würden.
Eine allgemeine Pflegeversicherung? MwSt vielleicht besser verstecken?
Wie war das, vor der ersten ÖVPFPÖ Regierung? Ist der Schuldenberg vorher
oder nachher höher gewesen?
Neue Wege oder Reformen, könnten gut sein, aber sicher nicht in Eilverfahren. Eine Idee und hinter mir die Sintflut.
Blöd ist, wir sitzen alle im selben Boot.

lädt ...
melden
antworten
gaukel50 (1.965 Kommentare)
am 21.03.2018 00:22

wenn angehörige nicht können/wollen
warum soll der staat/wir die kosten der pflege übernehmen?
ganz einfach - erben sie wohl, aber vergönnt demjenigen der es jetzt benötigt,das was er/die sich verdient hat WÜRDE ACHTUNG RESPEKT
meistens ist die generation der wir unseren wohlstand verdanken sich dessen leider nicht bewusst
aber es gehört nicht euch
wenn ihr das glaubt seid ihr billige diebe

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen