Parlament mit „Totalschaden“: Politik zögert mit Beschluss zur Sanierung
WIEN/LINZ. Von der „kompliziertesten Baustelle der Republik“ spricht Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SP), wenn es um die Sanierung des 1883 eröffneten Parlamentsgebäudes an der Wiener Ringstraße geht. Einen „unsichtbaren Totalschaden“ attestiert Architekt Ernst Beneder dem Hohen Haus, das kurz vor der „baupolizeilichen Sperre“ stehe.
Anlass dieser Äußerungen war gestern das Ausschreibungsende für die Generalplanung der Sanierung. Mehr als zehn Angebote sind eingegangen, diese werden nun von einer Kommission, der Beneder vorsteht, bewertet. Die zehn Führenden sollen ein Detailangebot erstellen, die Kommission wählt das beste aus. Und auf dessen Basis „wird es zu Jahresende eine politische Entscheidung geben müssen“, sagt Prammer.
Baubeginn frühestens 2016
Bisher hatten die Parteien diese wegen geschätzter Kosten von 400 Millionen Euro – laut Prammer der „Maximalrahmen“ – hinausgezögert. Sie hofft auf eine „konsensuale Lösung“, alle „derzeit und zukünftig im Parlament vertretenen Parteien“ müssten ihre „Verantwortung wahrnehmen“.
Frühester Termin für den Beginn der Arbeiten sei laut Prammer „Ende 2016“, geschätzte Dauer: drei Jahre. Sie rechnet mit einer Absiedelung des Parlamentsbetriebs in dieser Zeit. Und wenn schon davor, wie befürchtet, baupolizeiliche Bewilligungen für die Gebäudenutzung auslaufen? „Dann müssen wir nachverhandeln“, so Prammer.
Kritik am Ablauf kommt derweil von der Architektenkammer Österreich: Das Parlament habe die Chance auf ein vorbildhaftes Vorgehen bei der Auftragsvergabe versäumt, weil der Generalplaner mittels Verhandlungsverfahren und nicht per Wettbewerb bestimmt wird. Dabei werde nicht ausschließlich die Qualität der eingereichten Projekte beurteilt, heißt es. Die Architektenkammer lehnt es daher ab, bei der Generalplaner-Auswahl zu kooperieren. Stattdessen wolle man das Verfahren „kritisch begleiten“.
Der Hintergrund: Bereits 2008 hatte der Linzer Architekt Andreas Heidl einen Wettbewerb für die Neugestaltung des Nationalratssitzungssaals gewonnen. Erst danach entschied die Parlamentsleitung, das Gesamtgebäude zu sanieren – der Wettbewerb wurde widerrufen.
Bei der Neuausschreibung kommt nun besagtes Verhandlungsverfahren zur Anwendung. Laut Beneder sei es ein „anonymes Verfahren wie bei einem Architektenwettbewerb“, die Honorarangebote werden gesondert abgegeben und spielen bei der Auswahl des Generalplaners keine Rolle.
Parlament in Zahlen
Schon aufgrund der schieren Größe ist die Sanierung des Parlaments ein Megaprojekt: 1600 Räume – mit 920 Fenstern – finden sich in dem Gebäude. Mit 24 mal 41 Metern ist die Säulenhalle im Zentrum des Parlaments der größte Raum.
Insgesamt beträgt die Grundfläche des Gebäudes 13.687 Quadratmeter, das Grundstück misst 20.142 Quadratmeter – soviel wie drei Fußballfelder.
Das Sicherheitspersonal legt bei jedem Kontrollgang rund 13 Kilometer zurück.
das ganze parlamentsgebäude samt den politikern ist ein totalschaden und chaos!
nur das gebäude kann man sanieren, aber die hohlköpfe von politikern nicht!
milli34 fragt, ob wir den Inhalt dieses Gebäudes (Parlament) ,überhaupt‘ noch (!) brauchen.
Na ja, da hat vor ungefähr 80 Jahren schon einmal einer gefragt, ob wir diese ,Quatschbuden‘ überhaupt noch brauchen. Diesen Geist jedenfalls, der so eine Fragestellung hervorbringt, den brauchen wir gewiss nicht mehr.
Tatsache ist, mehr Parlamentarismus täte unserer Gesellschaft sicher gut.
bitte mit in die Sanierung einzubeziehen!
ja, stimmt ... das wusste schon der kurze fred lange im voraus ... das von den "komplizierten" dingen ...
das land der vollidioten ...
wenn wir die paar schihanseln (unsere baum, unsere mädls, wir(!!!) sind weltmesiter) und ein paar echt starke firmen hätten, wären wir schon längst reif zum zuschieben ... brmmm, brmmm ...
den inhalt dieses gebäudes überhaupt noch
Na-lassen wir doch unsere tüchtigen Fußballer einziehen-mehr Blödsinn können die auch nicht machen...
aber wohin entsorgen ohne Risiko?
Stimmt,ist schwierig-da es sich um Sondermüll handelt...
Gerhard Dörfler ist mit seiner Motorsäge schon Unterwegs. Hoffentlich richtet er aber nicht mehr Schaden an als in der Politik!
Unser Parlament verfällt weil die zuständige Parlamentspräsidentin - als typische SPÖ Politikerin - nur reden und nichts umsetzen kann!
ist bei weitem desolater...
HiHiHi...
Genau!
und vor allem viel teurer.
Sanierung des Parlamentes das "Expertenwissen" von Linz zu nützen.
In Linz weiss man ja, wie man desolate Bauwerke sanieren kann und muss, siehe Eisenbahnbrücke...
aba treffend gemeint