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"Niemals aufgeben": Androsch ruft nach Mut-Viagra

Von Christoph Kotanko, 10. September 2015, 00:04 Uhr
"Niemals aufgeben": Androsch ruft nach Mut-Viagra
Bild: hermann wakolbinger

ALTAUSSEE. Die Lebensbilanz des Ex-Vizekanzlers, der die Politik verlassen musste und zum Top-Unternehmer wurde.

Der Herbst ist die Hochsaison im Polit-Buchgeschäft. Keine Woche ohne Präsentation und Diskussion, Lesung und Labung.

Selbstbetrachtungen sind in Mode. Zwei Neuerscheinungen sind bemerkenswert: Ende September veröffentlicht Alexander Van der Bellen "eine private Vorlesung über die Dinge, die im Leben wirklich zählen" unter dem Titel "Die Kunst der Freiheit" (Brandstätter-Verlag). Bereits in den Buchhandlungen ist der Rückblick und Ausblick von Hannes Androsch: "Niemals aufgeben" (Ecowin-Verlag, 344 Seiten, 24,95 Euro).

Über den Politiker und Unternehmer Androsch wurde schon viel geschrieben - über seinen Aufstieg und die Glanzzeit; mit 32 war er Finanzminister. Sein Sturz hatte zwei Gründe: Eigenfehler und Bruno Kreiskys lodernde Eifersucht. Ein gutes Wort verlor der Kanzler erst über den erledigten Rivalen. Androsch beschreibt seine letzte Ministerratssitzung 1981, in der Kreisky zu seinem Intimfeind sagte: "Ich hoffe, deine Vorgänger Kamitz und Koren werden mir das nachsehen, aber du bist der beste Finanzminister der Zweiten Republik." - Mit mildem Spott berichtet Androsch dann, dass der Sessel zusammenkrachte, als sein Nachfolger als Vizekanzler, der schwergewichtige Fred Sinowatz, Platz nahm.

Doch Androschs Buch bietet mehr als Anekdotisches und Schönfotos aus "seinem" Ausseer Land. Der 77-Jährige versteht sich als Citoyen, als einer, der sein ganzes Leben lang politisch tätig ist, "unabhängig vom Zustand des Landes oder meiner Partei".

Selbst als reicher Unternehmer bekennt er sich zu den Werten der Sozialdemokratie. Deren aktuelles Personal schätzt er nicht sehr; über Werner Faymann sagte er einmal: "Man kann im Sattel sitzen, und unterm Sattel ist kein Pferd."

Der Republik will Androsch "Mut-Viagra" verschreiben. Mit seinem Bildungs-Volksbegehren hat er gezeigt, was er meint. Die Bildung ("Seid offen für neue Erkenntnisse!") steht auch am Anfang seiner "zehn Empfehlungen für Jüngere". Eine andere Empfehlung lautet, nicht eben auf SP-Linie: "Seid leistungsbereit!" Die zehnte und letzte: "Seid nie resignativ. Lasst euch nicht unterkriegen!"

Das hat der Nimmermüde getan.

"Niemals aufgeben" Lebensbilanz und Ausblick. Ecowin-Verlag, 24,95 Euro.

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12  Kommentare
12  Kommentare
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observer (22.145 Kommentare)
am 10.09.2015 14:46

Der Kreisky hat schon gewusst, warum er den Consultatio Androsch abserviert hat. Und Recht hat er damit gehabt. Den Vranz konnte er leider nicht mehr abservieren, da er da nicht mehr in der Partei tätig war. Von beiden höre ich etwa so gern wie von der Ederer.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 10.09.2015 09:43

Treibt’s mich heut’ zum See, zur Klause?
Treibt’s mich auf die Blaa Alm hin?
Wird’s beim Fischer eine Jause,
wird’s ein Gang zur Wasnerin?

Wo die Triften sanft sich neigten
vom Geröll zum Flurgeheg -
ach, wo ist’s dass sich verzweigten
Hofmannsthal- und Schnitzlerweg?

Ach, wo hat’s mich hingetrieben!
Pötschen weiß ich und Plateau.
Aber welcher Hang ist drüben?
Aber die Zyklamen- wo?

Wenn man sich als Wiener Städter gut mit Lederhose und Trachtengewand tarnt, kann man sich das dort selbst vorspielen...

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 10.09.2015 09:41

Wenn man Androsch mit der Plätte am See fahren sieht, denkt man an Friedrich Torberg: Sehnsucht nach Altaussee

Wieder ist es Sommer worden,
dritter, vierter Sommer schon.
Ist es Süden, ist es Norden,
wo ich von der Heimat wohn?

Kam ich auf der wirren Reise
nicht dem Ursprung wieder nah?
Dreht die Welt sich noch im Kreise?
Ist es Sommer dort wie da?

Gelten noch die alten Strecken?
Streben Gipfel noch zur Höh?
Ruht im bergumhegten Becken
noch der Altausseer See?

Bot sich einst dem Blick entgegen
spiegelschwarz und wunderbar.
Himmel war nach manchem Regen
bis zum Dachsteingletscher klar.

Kulm und Kuppe: noch die kleinern
hielten Wache rings ins Land.
Aufwärts ragten grün und steinern
Moosberg, Loser, Trisselwand.

Ins Plateau zu hohem Rahmen
wölbte sich die Pötschen schlank,
und es wuchsen die Zyklamen
nur auf ihrem drübern Hang.

Ach, wie war ich aller Richtung,
sommerlich vertrautes Kind!
Ach, wie war mir Wald und Lichtung,
Bach und Mulde wohlgesinnt

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 10.09.2015 09:20

Das ist eine ziemlich niveaulose Unterstellung von Redakteur Kotanko:
"Eine andere Empfehlung lautet, nicht eben auf SP-Linie: "Seid leistungsbereit!""

Oder wo konnten Sie, Herr Redakteur Kotanko, bei den SPÖ-Grundsatzpapieren lesen, dass die SPÖ gegen Leistung auftritt?

Oder meinen Sie so wie alle ÖVP-Granden und sonstige Geldsäcke, dass Leistung sich darin definiert, dass man ohne Steuern zu zahlen, Millionenvermögen erbt und erben kann? Denn das ist das Hauptkriterium, nach der die ÖVP offenbar "Leistungsträger" und "Leistung" definiert.

Oder sind das nur ganz persönliche Aversionen von Ihnen, Herr Redakteur Kotanko, gegenüber der SPÖ im allgemeinen?

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( Kommentare)
am 10.09.2015 10:25

Herr Kotanko kann Ex-Kanzler Gusenbauer als Zeugen anführen. Der hatte eine SOLIDARISCHE HOCHLEISTUNGSGESELLSCHAFT gefordert, was ihm bei den meisten HÄNGEMATTENSOZIALISTEN übel genommen wurde (und neben Selbstfallern zu seinem Politikende führte).

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 10.09.2015 13:54

@silumon: Weil manche Genossen mit Gusenbauers "SOLIDARISCHER HOCHLEISTUNGSGESELLSCHAFT" Probleme hatten, heisst das nicht, dass die SPÖ jetzt per se leistungsfeindlich gesinnt ist.

(Ich bin übrigens kein SPÖ-Mitglied und auch kein SPÖ-Wähler).

Diese Bemerkung war einfach ein bissig Seitenhieb von Kotanko, wie man ihn von ihm gegenüber der ÖVP noch nie gelesen hat oder lesen würde.

Dass für die ÖVP "Leistungsträger" fast mit "Millionenerben" (die keine Erbschaftssteuer zahlen wollen) gleichgesetzt wird, könnte von R. Kotanko ebenso bissig kritisiert werden. Wird es aber nicht? Weshalb nicht?

Weil Redakteur Kotanko sehr leicht erkennbar parteiisch ist und schreibt!

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strandhuepfer (6.206 Kommentare)
am 10.09.2015 12:31

Hat nicht der Androsch auch viel geerbt, vom Wahlonkel? Oder hat er selbst den Betrag hinterzogen? Androsch will jetzt in Altaussee die Landschaft mit einem Hotelklotz verschandeln. Er hat eben bessere Beziehungen als Müller und Meier.

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alexius001 (2.214 Kommentare)
am 10.09.2015 08:30

mit vollen hosen ist leicht stinken!

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 10.09.2015 08:29

aus einem weaner wird nie en ausseer.

na, und morgen werden wir aus dem grünInnen kettenraucherbüchl die neuesten plattitüden erfahren... grinsen

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( Kommentare)
am 10.09.2015 08:24

B E S S E R W I S S E R
mir gehen seine ratschläge schon auf die nerven.

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 09.10.2015 11:30

Das mag schon sein, Recht hat er trotzdem !

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Analphabet (15.374 Kommentare)
am 10.09.2015 02:23

Da sucht der Androsch beim Faymann vergebens, wenn es um Mut geht.

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