Neue Mittelschule: Ministerium hält Bericht unter Verschluss
WIEN. Hat sich die Neue Mittelschule (NMS) bewährt? Bei SPÖ und ÖVP fällt die Antwort auf diese Frage unterschiedlich aus.
Während SP-Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek den neuen Schultyp verteidigt, regen sich in der ÖVP zunehmend Zweifel am 2012 mitbeschlossenen Projekt.
Entscheidend für die Zukunft der NMS ist deren Evaluierung, mit der Heinisch-Hosek im Vorjahr mehrere Experten betraut hat. Deren Bericht hätte eigentlich im Jänner vorgelegt werden sollen.
Geliefert Ende Dezember
"Wir haben unseren Bericht am 30. Dezember abgeliefert", sagt Ferdinand Eder, Leiter des Experten-Konsortiums, auf OÖNachrichten-Anfrage. 300 Seiten umfasst der Bericht, den der Erziehungswissenschafter mit Kollegen von der Uni Salzburg und der Johannes-Kepler-Uni Linz verfasst hat.
Details dürfen Eder und seine Kollegen nicht verraten. Einen ersten Hinweis auf die bisherige Entwicklung der NMS lieferten aber die Bildungsstandards-Tests im Vorjahr: In Englisch waren NMS-Schüler mit Hauptschülern gleichauf gelegen, weit voraus landeten die AHS-Schüler.
Zwar blickt der Evaluationsbericht weiter in die Tiefe, so haben die Experten für ihren Vergleich die unterschiedliche Schülerzusammensetzung an den Schulen berücksichtigt. Auch Befragungen von Schulleitern und eine Studie zum Schul- und Klassenklima an den NMS umfasst der Bericht.
Allein die Tatsache, dass Heinisch-Hosek mit der Veröffentlichung keine Eile hat, bestätigt aber die Erwartung, dass nicht mit Jubelmeldungen über die NMS zu rechnen ist. In Heinisch-Hoseks Büro wiegelt man ab: Noch sei der Bericht gar nicht eingelangt.
Das stimmt formal: Er liegt im – dem Ministerium unterstellten – Institut für Bildungsforschung (Bifie) und "durchläuft eine abschließende Reviewphase", wie ein Bifie-Sprecher sagt.
Ministerin unter Druck
Fällt der Bericht tatsächlich negativ aus, ist Heinisch-Hosek unter Druck: Ihr VP-Gegenüber in den Bildungsreform-Verhandlungen, Staatssekretär Harald Mahrer, pocht zwar vorerst nur darauf, die Evaluierung "endlich auf den Tisch zu legen". VP-Klubchef Reinhold Lopatka hatte aber schon vor einiger Zeit angeregt, bei schlechten Ergebnissen die Entscheidung für die NMS zu überdenken.
Der Weg zur Neuen Mittelschule
2008 starteten unter der damaligen Bildungsministerin Claudia Schmied (SP) die ersten Schulversuche zur Neuen Mittelschule. Im Unterschied zu den Hauptschulen gab es an den NMS keine Leistungsgruppen, dafür sollten in den Hauptfächern zwei Lehrer den Unterricht führen. Für den Schulversuch meldeten sich fast ausschließlich Hauptschulen. 2012 beschlossen SPÖ und ÖVP die flächendeckende Einführung der Neuen Mittelschule: Bis zum Schuljahr 2018/19 sollte sie die Hauptschulen ersetzen. Die SPÖ sah sich auf einem Zwischenschritt zur gemeinsamen Schule, die ÖVP dagegen sah das Gymnasium gerettet. 2013 veröffentlichte der Rechnungshof einen vernichtenden Bericht über den Umstieg, der hohe Kosten verschlinge, aber ohne Evaluierung und damit "ohne Entscheidungsgrundlage" fixiert worden war. Im Vorjahr beauftragte Bildungsministerin Heinisch-Hosek den Evaluierungsbericht. Leiter des Experten-Konsortiums ist Ferdinand Eder, von der Uni Linz war etwa Dekan Johann Bacher vertreten.
Einheitsschuhgröße für alle.
Es geht nicht klüger.
...mit immer neuen Schulversuchen, bevor die alten evaluiert sind, nur um das gewachsene System einzureißen, verunsichert Lehrer und Schüler nachhaltig und zerstört den Rest an Qualität in unserem Bildungssystem.
Eine ganze Generation von teilweisen Analphabeten verlässt unsere Schulen und ist am Arbeitsmarkt nicht vermittelbar was die Zukunft unseres Gemeinwesens gefährdet.
lustig. Mithilfe der PARTEIEN geht das.
VVV = Verzögern ; Verschweigen ; Vertuschen.... HH
Das sind doch nur im Prinzip Hauptschulen mit erhöhtem finanziellen Aufwand!
Diese Schulform ist doch nur reine Augenauswischerei die dem Steuerzahler eine Menge Geld kostet. Die Schülerklientel hat sich um gar nichts geändert, oder doch, ins Negative. Noch mehr Zuwanderer die nicht deutsch können sitzen in den Klassen.
Sobald nämlich einer bis Zehn zählen kann ist er schon auf einer anderen Schule.
Und die ÖVP muss ganz ruhig sein - was haben die bisher für Vorschläge gebracht? Eine Zweiklassengesellschaft schon in der Schule! Unseren Politikern geht es nicht darum was gut für unsere Kinder ist sondern sie benötigen irgendwelche Vorzeigeprojekte um sich in der Öffentlichkeit zu profilieren.
Wenn ich mir überlege was da schon alles gekommen ist sind diese Personen noch nie zur Schule gegangen!
ist die beste Werbung für die PRIVATSCHULEN.