Linzer Schüler zu Gast bei Angela Merkel
Oberösterreicher gewannen Preis für Politische Bildung: Besuch bei deutscher Kanzlerin.
Er hätte schon einige Fragen an die deutsche Kanzlerin. "Aber recht viel Zeit kriegen wir sicher nicht mit ihr", sagt Lukas Forstner. Der 18-Jährige ist mit seiner Klasse, der 4 GA der Linzer "HTL Bau und Design", fünf Tage lang in Berlin. Die Schülerinnen und Schüler gewannen die Reise für ihre Teilnahme am größten deutschsprachigen Wettbewerb zur Politischen Bildung. Das Highlight des Gewinns: ein Besuch bei Angela Merkel.
Forstner würde Merkel gern gleich zu mehreren Themen befragen. "Zu TTIP zum Beispiel und zum Erdogan-Deal", sagt er. Knapp zwei Stunden später ist die Klasse von ihrem Besuch bei der Kanzlerin zurück. Leider sei es nicht möglich gewesen, mit Merkel zu sprechen, sagt Forstner, zu wenig Zeit habe sie gehabt.
Von der Begegnung zeigt sich die Klasse trotzdem beeindruckt. "Ganz anders als im Fernsehen war sie", sagt Stephan Kitzberger. "Menschlicher" habe sie gewirkt.
Offener als gedacht erschien Merkel auch Klassensprecherin Silvana-Alice Potra, die ihr zwei Geschenke im Namen der Schüler überreichte, ein Kochbuch mit internationalen Rezepten und einen Linolschnitt mit einem Fischerboot darauf – Geschenke mit Symbolkraft, passend zur Klasse und zur Arbeit für den Wettbewerb: Zehn verschiedene Nationen lernen in der 4 GA der HTL gemeinsam. Einige der Schüler haben selbst Erfahrung mit Flucht. Und alle der jungen Frauen und Männer beschäftigten sich in den vergangenen Monaten intensiv mit dem Krieg in Syrien, dem viele Menschen auch mit Booten zu entfliehen versuchen.
Nur ein paar Meter vom Kanzleramt entfernt befindet sich das deutsche Parlament, der Bundestag, mit seiner großen gläsernen Kuppel. Da wollten die Schüler eigentlich anschließend nach dem Besuch bei Merkel hin. Die Termine aber waren für diesen Tag ausgebucht. Deshalb geht es nun zur Agentur "Diffferent" im Bezirk Kreuzberg, die sich um Marketingstrategien für große Unternehmen wie Volkswagen kümmert. Der Besuch soll den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, wichtige Kontakte zu knüpfen, sagt Lehrer Markus Hinterholzer. Nach ihrer ersten Nacht in Berlin haben sie am Vormittag bereits den berühmten "Checkpoint Charlie" besucht.
"Das ist eine außergewöhnlich interessierte Klasse", sagt Markus Hinterholzer, der Geschichte und Politische Bildung an der HTL unterrichtet. Hinterholzer gab den Anstoß zur Teilnahme am Wettbewerb. Die Vorbereitung auf die Reise sei ebenfalls "sehr intensiv" gewesen. "Wir haben die aktuelle Nachrichtenlage ganz besonders verfolgt – ob Angela Merkel auch wirklich Zeit für uns hat." Es hat geklappt.
Die Begegnung sei durchaus "magisch" gewesen, sagt Hinterholzer. Und Schuldirektor Christian Armbruster ergänzt: "Das Kanzleramt ist immerhin eine Schnittstelle der Weltpolitik."
Riesige Konkurrenz, Linzer setzten sich durch
Die Konkurrenz war enorm: Fast 3000 Schulklassen – 50.000 Schülerinnen und Schüler – hatten Arbeiten für den größten deutschsprachigen Wettbewerb zur Politischen Bildung eingereicht. Die Jury der deutschen „Bundeszentrale für Politische Bildung“ vergab einen der Hauptpreise an die 4GA-Klasse der Linzer HTL Bau und Design: Eine Reise nach Berlin.
Von den sechs möglichen Fragestellungen hatten die Schülerinnen und Schüler der 4GA-Klasse folgendes Thema gewählt: „Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte – aber was?“. Mehrere Monate lang untersuchten die Schüler die Bildersprache im Syrienkrieg aus mehreren Perspektiven und lernten dabei auch, „wie man mit der Macht der Bilder umgeht“, wie Lehrer Markus Hinterholzer sagt. Gearbeitet wurde fächerübergreifend – darunter im Grafik-, im Religions- und im Geschichtsunterricht – und auch „sehr viel in der Freizeit.“
In nicht allzulanger Zeit wird den Kindern ein Licht aufgehen und Sie werden denken, daß Sie bei der schlimmsten Europazerstörerin waren.
Die Merkel als Preis für politische Dressur ?
ist eher eine Strafe
EU Propaganda wie sie in Schulen leider betrieben wird verfehlt ihre Wirkung nicht.
schön für die klasse- gratuliere und ok.
aber: habt ihr der dame auch ausgerichtet, dass es zynisch ist, hunderttausende arme menschen ins mittelmeer zu locken und dass sie damit endlich aufhören soll?!
Konnten sie nicht. M hatte nur Zeit für ein Bild, das mehr als tausend Worte sagt!
Das muss ein großes Ereignis für diese politisch gebildete und parteipolitisch offene Klasse sein. Der Besuch bei der ersten Dame Europas. Sicher ein bleibendes Erlebnis mit Charakterbildung.
Gratulation der Schulklasse.
Politische Bildung?... bei Frau Merkel?.. aha...
Diese Reise wäre,hätte man sie nach Russland, China oder Nordkorea gemacht, bei der Begegnung mit den jeweiligen Landesführern nahezu identisch abgelaufen.
"Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte – aber was?"
Ein Wahlthema des dubiosen Wettbewerbs der deutschen "Bundeszentrale für Politische Bildung".
4 GA der Linzer "HTL Bau und Design" ergattert einen der Hauptpreise: fünf Tage Berlin plus Highlight: ein Besuch bei Angela Merkel.
Spätestens vor Ort bekamen sie die Antwort auf das gewählte Thema von Profi Merkel: "Ich investiere zwar weder Worte noch Zeit in euch. Für ein Bild mit euch nehme ich jedoch gerne eure Geschenke entgegen. Ich werde euch dann offen erscheinen und eurem Lehrer sogar magisch."
Na hoffentlich hat sich keiner angesteckt!