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Lehrerauswahl durch Direktor: ÖVP weist interne Kritik an Plänen zurück

Von Jasmin Bürger, 30. September 2016, 00:04 Uhr
Lehrerauswahl durch Direktor: ÖVP weist interne Kritik an Plänen zurück
Schuldirektoren sollen künftig bei der Anstellung ihrer Lehrer freie Hand haben, der Landesschulrat nur noch in Ausnahmefällen steuernd eingreifen. Bild: (Weihbold)

WIEN / LINZ. Die Regierung macht ernst mit der Personalautonomie für Schuldirektoren.

Es wäre nicht das erste Mal, dass Reformpläne einer roten Bildungsministerin am Widerstand aus der ÖVP scheitern. Diesmal war es nicht die Lehrergewerkschaft, die sich gegen Sonja Hammerschmid stellte, sondern die schwarzen Landesschulratspräsidenten. Oberösterreichs Fritz Enzenhofer hatte, wie berichtet, diese Woche im Namen seiner VP-Kollegen Zweifel an der geplanten Personalautonomie für Schuldirektoren angemeldet.

Doch diesmal soll die Reform eben nicht an der ÖVP scheitern: "Den Grundsatz, dass die Schule hier autonom Entscheidungen trifft, halte ich für richtig", gab Generalsekretär Werner Amon gestern via Radio-Interview die Linie vor. VP-Staatssekretär Harald Mahrer, Hammerschmids Gegenüber in den Bildungsverhandlungen, bekräftigt: "Die Entscheidung über die Anstellung von Lehrern sollen die Direktoren treffen können." Und: "Nur noch in Einzelfällen" solle die Behörde steuern, "wenn etwa Kleinschulen keine Lehrer finden", so Mahrer.

Genau dieses Argument hatte Enzenhofer, der sich gestern nicht mehr äußern wollte, vorgebracht. Entlegene oder als schwierig bekannte Standorte könnten keine Lehrer mehr finden, so seine Warnung. Die Hammerschmid erneut zurückweist: "Sollte eine Schule nicht selbst einen passenden Lehrer gefunden haben, wird die Behörde nach wie vor steuernd eingreifen und dafür sorgen, dass in allen Schulen ausreichend Pädagogen vorhanden sind." Ist ein Lehrer einmal mit einer Schule handelseins, dann soll er nicht mehr weg- beordert werden können, heißt es im Ministerbüro. Lehrer, die von mehreren Schulen Angebote bekommen, sollen selbst entscheiden, an welcher sie arbeiten.

Auch Oberösterreich dafür

Der für Dezember avisierte Gesetzesentwurf soll alle offenen Fragen beantworten. Mahrer verweist auf Best-practice-Beispiele: So gebe es in Salzburg seit 2013 entsprechende Autonomie. Und auch in Oberösterreich haben Direktoren bereits die Möglichkeit, Lehrer auszuwählen, wenn sie wollen: Ein Online-Tool ist erfolgreich im Einsatz, sagt der zuständige Landeshauptmann-Stv. Thomas Stelzer (VP). Die Zuteilung erfolgt aber über den Landesschulrat. Stelzer unterstützt den Schritt "zu mehr Autonomie" ebenso wie seine Vorgängerin, Wirtschaftsbund-Obfrau Doris Hummer: "Studien belegen: Wo es mehr Autonomie gibt, steigt die Qualität."

Könnte hinter der Kritik die Sorge um Abschaffung der Landesschulräte stecken, deren Reform sich die Regierung ohnehin zum Ziel gesetzt hat? Dazu Stelzer: "Es wird immer jemanden brauchen, der steuert – derzeit ist das der Landesschulrat."

 

Unterstützer und Zweifler

Unterschiedlich fallen die Reaktionen der Opposition auf die Pläne zur Autonomie für Schulen bei der Lehrerauswahl aus. Neos-Chef Matthias Strolz spricht von einer „längst überfälligen Maßnahme zur Qualitätssteigerung an Österreichs Schulen“. Auch Team Stronach-Klubchef Robert Lugar begrüßte die geplante Personalverantwortung für Schulleiter.

Kritisch sieht es Grünen-Bildungssprecher Harald Walser, früher selbst AHS-Direktor. Er warnt vor „marktwirtschaftlicher Selbstregulations-Romantik im Schulwesen“ und teilt die Sorgen der VP-Landesschulratspräsidenten, dass Brennpunktschulen oder entlegene Standorte keine Lehrer bekommen könnten. Er plädiert für mehr Mitsprache bei der Weiterbildung.

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10  Kommentare
10  Kommentare
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deskaisersneuekleider (4.150 Kommentare)
am 30.09.2016 20:47

dann wissen wir auch schon welches Parteibuch die Direktoren von morgen haben müssen. ..

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StefanieSuper (5.124 Kommentare)
am 17.10.2016 14:03

deskaisersneuekleinder ist das Lieblingsmärchen des Präsidenten des Oberösterreichischen Landesschulrat.
Ich habe es mir leider öfter anhören müssen.
Wenn man nicht das gleiche Parteibuch wie der Präsident hat -- Pech gehabt. Keine Chance

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Analphabet (15.374 Kommentare)
am 30.09.2016 17:44

Solange Neugebauer dazu kein OK gegeben hat ist jede Diskussion umsonst.

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 30.09.2016 14:25

Der Enzenhofer Frtzl hat diesmal die Situation falsch eingeschätzt. In vorauseilendem Gehorsam als Parteisoldat war er gegen die Schulautonomie, nun hat sich die Bundes-ÖVP anders entschieden - so ein Pech aber.
Ja,ja, unser Fritzi E. , immer dort wo er die Macht vermutet. Bald geht sein Mentor und Nachbar , der Landes-Pepi, in Pension - das werden harte Zeiten für unseren tapferen LSR - Verwalter. Wem soll er dann nach dem Mund reden ?

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teja (5.824 Kommentare)
am 30.09.2016 14:16

Parteidirektoren steĺlen parteilehrer ein.

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Hans1958 (3.159 Kommentare)
am 30.09.2016 09:36

DIe Landesschulräte-sprich Politik-weiss es halt besser, wer der richtige Lehrer für die entsprechende Schule ist…dem jewiligen Direktor wird jegliche Kompetenz abgesprochen..überheblich und abgehoben…diese Typen.

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mimisikou (240 Kommentare)
am 30.09.2016 08:57

Das wäre ja was wenn in Konzernen bei jeder Personaleinstellung der Konzernchef (der irgendwo auf der Welt sitzt) entscheiden müsste und nicht der GF/Personalchef der Niederlassung...

Was in der Privatwirtschaft erfolgreich funktioniert soll jetzt auch im Schulen umgesetzt werden. Warum legt sich da genau die Wirtschaftspartei ÖVP quer?

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pumuckl7719 (391 Kommentare)
am 30.09.2016 22:36

Es entscheidet aktuell der lokale Personalchef (pflichtschulinspektor) und kein Konzernchef. Künftig-um bei deinem Vergleich zu bleiben-entscheidet es nicht mehr der Personalchef, sonder der Untergruppenleiter am Ende der Konzernhierarchie. Und hunderte davon werden Doppelgleisigkeiten zelebrieren. Aber Hauptsache es klingt modern.

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Plaudertasche1970 (2.682 Kommentare)
am 30.09.2016 08:07

Was besonders wichtig wäre:
Ein Lehrer, der seinem Bildungsauftrag nicht nachkommt, muss auch gekündigt werden können.
Warum sollte es anders sein als in der Privatwirtschaft?

Im Interesse der Schüler und ihrer Bildung wäre das notwendig.
Nur so hinken wir nicht dem Rest Europas hinterher....

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StefanieSuper (5.124 Kommentare)
am 17.10.2016 14:06

Das würde dann aber auch für Direktoren, die ihren Job nur sehr schlecht erldigen, gelten. Das traut sich der Landesschulrat aber nie!

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