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Wie Josef Ostermayer als Schlüsselfigur der SPÖ arbeitet

Von Christoph Kotanko, 06. März 2015, 00:04 Uhr
Lautlos regieren: Wie Josef Ostermayer als Schlüsselfigur der SPÖ arbeitet
Bild: APA/ROBERT JAEGER

WIEN. Er denkt viel, schläft wenig und ist zur Stelle, wenn es brenzlig wird. Ostermayer ist die graue Eminenz der Roten. In rauen Zeiten sorgt er für Kompromisse, ohne die keine Koalition überlebt.

Peter Altmaier sitzt an der Quelle: Als deutscher Kanzleramtsminister leitet der Christdemokrat die zentrale Koordinierungsstelle der Berliner Regierungspolitik. Haben Ressorts unterschiedliche Auffassungen, zimmert er den Kompromiss. Er ist auch das Scharnier zwischen Regierung, Parlament, Ländern, Sozialpartnern und Zivilgesellschaft.

Josef Ostermayer hat eine ähnliche Arbeitsplatzbeschreibung. Eines unterscheidet den 54-jährigen Burgenländer von seinem deutschen Kollegen: Er ist der politische Lebensmensch seines Vorgesetzten. Seit 27 Jahren folgt er Werner Faymann von einer Stelle zur nächsten. Zu Kollisionen kam es nie: "Ich fühle mich extrem privilegiert, dass mein Chef auch mein Freund ist", sagte er einmal zum langen gemeinsamen Weg.

Als Kanzleramtsminister hat Ostermayer vielfältige Zuständigkeiten: Kunst, Kultur, Verfassung, Kultus, Medien. Auszug aus seinem Programm der letzten Wochen: Bildungsreform, Islamgesetz, Volksgruppenförderung, Amtsgeheimnis, Bundestheater, Presseförderung, dazu die tägliche Routine (Staatspreis für die schönsten Bücher 2014, Verleihung von Professorentiteln etc.).

Um die Ecke denken

Wie schafft "der Blondschopf, in dessen bubenhaftes Gesicht die Falten eines reifen Mannes eingeschrieben sind" ("Die Zeit" in einem Porträt), dieses Pensum?

Immer um halb acht Uhr lässt er sich von seiner Wohnung in Mariahilf abholen, dann hat er durchgehend Termine. Mit dem Kanzler redet er täglich fünf, sechs Mal. Ostermayer ist ein pragmatischer Problemlöser, SP-Mitglied erst seit 2001. Zwar wäre ihm eine sozialdemokratische Welt am liebsten – aber weil er sich die Wirklichkeit nicht aussuchen kann, muss er mit dem zurechtkommen, was ist.

Seine Stärke ist, um die Ecke zu denken; vorauszuahnen, was sein Gegenüber wollen könnte. Er hört allen zu, hat ein gutes Gedächtnis und kennt jede Unterlage. Am Ende seines langen Arbeitstages schleppt er Akten nach Hause, zum Nachtstudium. Mit diesem Wissensvorsprung verblüffte er etwa die Opposition im U-Ausschuss zu Faymanns Inseraten.

Im Umgang mit der Konkurrenz ist er verbindlich; ein lautes Wort ist nie zu hören, außer jemand kritisiert den Kanzler. Eng ist sein Verhältnis zu VP-Justizminister Wolfgang Brandstetter. Auch die VP-Regierungskoordinatorin Johanna Mikl-Leitner schätzt Ostermayers Präzision.

Stadtbekannt ist nur eine Gegnerin: Die Wiener Vizebürgermeisterin Renate Brauner. Mit ihr entzweite er sich vor zwanzig Jahren, angeblich wegen Wohnbaufragen.

Aber sie wird wohl die Kommunalpolitik früher verlassen als er die Bundesregierung.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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woppl (4.948 Kommentare)
am 06.03.2015 11:57

auch Super Mann muss einmal gehen.......

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zappo1410 (18.016 Kommentare)
am 06.03.2015 10:11

das Wernerle kann jede hilfe brauchen ! zwinkern

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rmach (15.037 Kommentare)
am 06.03.2015 09:08

Was soll das werden? Ist das eine bezahlte Anzeige, oder der Auftakt zu einer Anzeigenserie?

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 06.03.2015 08:24

Zitat: "Zwar wäre ihm eine sozialdemokratische Welt am liebsten – aber weil er sich die Wirklichkeit nicht aussuchen kann, muss er mit dem zurechtkommen, was ist."

Da können sich Budha und Konfuzius noch eine Scheibe von ihm abschneiden, so abgeklärt ist der Ostermayer.

Ergänzung: So geht es aber nicht nur J. Ostermayer, dass er mit dem zurechtkommen muss, was ist, sondern uns allen ohne Ausnahme, stimmt´s Herr Redakteur Kotanko?

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