Heinisch-Hosek: "Das bin ich schon ein bisschen leid"
WIEN. Grünen-Chefin Glawischnig warnt vor "absoluter Lähmung in der Bildungspolitik".
Für Grünen-Chefin Eva Glawischnig verheißen die Verhandlungen über eine Bildungsreform nichts Gutes: Bei dem, "was bisher durchgesickert ist, habe ich Sorge vor einer absoluten Lähmung in der Bildungspolitik", warnte sie am Dienstag in der von ihrer Partei einberufenen Nationalratssondersitzung.
Ob ihre Sorge, dass es etwa bei der Schulverwaltung "zu keiner Entwirrung der Kompetenzen kommt" berechtigt ist, wollte Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SP) nicht beantworten – man verhandle ja noch bis 17. November. Dafür zeigte sich die Ministerin ihrerseits verärgert: "Ja, das System ist verbesserungswürdig, aber ich bin es auch schon ein bisschen leid, dauernd zu hören, wie schrecklich alles ist." Die Reform werde das Schulsystem "einfacher und vielleicht ein bisschen günstiger" machen, die Schule solle auch zur "Wohlfühlzone" werden, so Heinisch-Hosek. Das fand FP-Bildungssprecher Walter Rosenkranz bedenklich: Er fragte, wo da "die Wissensvermittlung bleibt".
Wie weit der Weg zu einer gemeinsamen Regierungslinie bisweilen ist, machte VP-Bildungssprecherin Brigitte Jank deutlich: Die ÖVP werde genau so wenig auf das Gymnasium verzichten "wie Manner auf die Mannerschnitten". Heinisch-Hosek blieb dabei: "Die gemeinsame Schule ist mein Ziel."