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"Froh, dass es eine Entkrampfung gibt"

26. November 2016, 00:04 Uhr
"Froh, dass es eine Entkrampfung gibt"
Bundeskanzler Christian Kern (SP), FP-Chef Heinz-Christian Strache Bild: APA/GEORG HOCHMUTH

LINZ. Auch Oberösterreichs SPÖ-Spitzen sehen das Freundschaftsspiel zwischen Bundeskanzler Christian Kern (SP) und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache positiv.

"Ich habe es als angenehm empfunden, dass beide korrekt miteinander umgegangen sind", sagt der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SP) über die amikale Diskussion zwischen SP-Bundeskanzler Christian Kern und FP-Chef Heinz-Christian Strache diese Woche im ORF-Radio.

Luger, der in der Linzer Stadtpolitik eng mit der FPÖ zusammenarbeitet, sieht darin ein wichtiges Signal: "Es war schwer in Ordnung von Kern, dass er so auftritt. Ich bin froh, dass es eine Entkrampfung gibt." Man müsse sich mit der FPÖ sachlich auseinandersetzen, dürfe aber nicht unreflektiert gegen alles Position beziehen, was die FPÖ vorschlägt.

Klaus Luger
Klaus Luger Bild: Weihbold

 

Dass Kern mit seinem Zugehen auf Strache auch ein Zeichen in Richtung Koalitionspartner ÖVP senden wollte, ist in der Landes-SPÖ ebenfalls klar: Man könne sich nicht auf Dauer ausschließlich der Volkspartei ausliefern, weil man sonst keine andere Option habe, so der Tenor.

Inhaltlich "weit auseinander"

Trotzdem bleiben viele weiter skeptisch, was eine rot-blaue Bundeskoalition betrifft: "Ich schließe das zwar nicht aus, aber inhaltlich ist das sicher die schwierigste Option", sagt Luger. Was EU- oder Bildungspolitik betrifft, sei man weit auseinander. Und: "Eine klare Abgrenzung von rechtsextremen Positionen ist in der FPÖ nicht mehrheitsfähig", sagt Luger.

Luger glaubt auch nicht, dass Kerns Treffen mit Strache die Präsidentenwahl nächste Woche beeinflussen kann. Jeder wisse, dass Kern Van der Bellen wähle. "Und ich wähle ja auch jetzt sicher nicht den Herrn Hofer", sagt Luger.

Soziallandesrätin Gerstorfer
Bild: (vowe)

Auch SP-Landesparteivorsitzende Birgit Gerstorfer wird den ehemaligen Grünen-Parteichef wählen – immerhin ist sie auch in dessen Unterstützungskomitee.

Das amikale Aufeinandertreffen von Kern und Strache habe ihr gut gefallen, sagt Gerstorfer: "Dass man auch mit der FPÖ auf einer sachlichen Ebene reden kann, ohne sich zu beflegeln, sehe ich sehr wohlwollend." Auch wenn das noch lange nicht heiße, dass man mit den Blauen in absehbarer Zukunft eine Koalition eingehen werde: "Ich bin dafür, dass wir nach den nächsten Wahlen auch mit der FPÖ Gespräche führen. Dann wird man sehen, wie weit die Annäherung gehen kann. Denn im Moment liegen wir bei den Menschenrechten oder dem Umgang mit Flüchtlingen noch sehr weit auseinander. Aber von vornherein ausschließen soll man eine Koalition trotzdem nicht", sagt Gerstorfer.

Wäre Blau-Rot auch im Land für sie denkbar? Für eine derartige Entscheidung "ist mein Erfahrungsschatz mit den Freiheitlichen noch zu gering. Aber gewählt wird im Land ohnehin erst 2021." Zeit genug, um Manfred Haimbuchner und Co noch näher kennen zu lernen, meint Gerstorfer.

 

"Froh, dass es eine Entkrampfung gibt"
Bild: VOLKER WEIHBOLD

"Rückkehr zur Normalität"

Die positive Beurteilung des Gesprächs Kern–Strache teilt auch der FP-Landeschef, wenn auch mit eigener Begründung: "Das ist für mich der Beginn der Rückkehr zur Normalität", sagt Haimbuchner, "in der Demokratie sollte das der Normalfall sein."

Er sieht die Sozialdemokraten gefordert, "das Verhältnis zur FPÖ zu normalisieren". Haimbuchner sieht hinter dem freundlichen Umgangston des Kanzlers und SP-Vorsitzenden auch ein naheliegendes "taktisches Kalkül": "Ich denke, dass die SPÖ die missliche Situation erkennt, dass sie langsam keine Alternative mehr hat."

Kern sagte, SPÖ und FPÖ trennen "Welten" – "da gebe ich Kern recht", sagt Haimbuchner, "vielleicht sogar Universen." Den Handlungsbedarf sieht der blaue Landeshauptmann-Stellvertreter vor allem auf der anderen Seite: "Ich freue mich, wenn es pragmatisches Denken und eine Gesprächsbasis gibt. Aber ich richte meine Politik sicher nicht nach der SPÖ aus." An eine mögliche Zusammenarbeit auf Bundesebene glaubt Haimbuchner deshalb "derzeit nicht". (wb/eda/bock)

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13  Kommentare
13  Kommentare
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Analphabet (15.393 Kommentare)
am 29.11.2016 02:25

liebster nestroy. Es muß Ihnen tatsächlich entgangen sein, daß ROTSCHWARZ in der Regierung liegt und nicht die FPÖ. Es schadet und kostet uns auch sehr viel, daß ROTSCHWARZ immer Monate verstreichen läßt, bis Sie die Vorderungen und Vorschläge der FPÖ umsetzen.

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Ischler1 (576 Kommentare)
am 27.11.2016 09:43

Nach der nächsten NR-Wahl wird sich Kern seinen Koalitionspartner sowieso nicht mehr aussuchen können.

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( Kommentare)
am 27.11.2016 00:41

Wenn man mit den Blauen normal reden kann, dann verlieren die glatt ihr Bad boy Image, und die Inhalte werden zutage befördert.

So ähnliches schwante mir, als meine Finger tippselten, das Zarte wird das Harte besiegen, das Leise übertönt das Laute.

Kern sprach endlich wieder mal wie ein roter Politiker.

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Analphabet (15.393 Kommentare)
am 27.11.2016 02:21

Manchmal sprach er tatsächlich wie ein Linker, nur Er hat kein Rückgrat und fällt wie sein Vorgänger um. CETA.

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am 27.11.2016 02:28

Hätt er nix machen können. Das Nichts hätt er aber fester vertreten können.
Der Strache hat dafür gar keinen Gedanken mehr fertig bringen können.

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mercedescabrio (5.482 Kommentare)
am 26.11.2016 14:06

@jago...da suderst immer, dass das volk zu wenig vertreten wird.
direkte demokratie passt dir auch nicht.

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jago (57.723 Kommentare)
am 26.11.2016 13:31

Der Nationalrat ist die Vertretung des Volks und damit zuständig für die Gesetzgebung und für die Kontrolle der Regierung.

Aber nicht für die Regierungsbildung.

Der Denkfehler mit den Regierungskoalitionen hat bis jetzt nicht funktioniert, egal mit was für Parteien.

Die Klüngelbildung der Regierungsklubs im Parlament mit der Regierung hat das Volk betrogen.

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mercedescabrio (5.482 Kommentare)
am 26.11.2016 12:09

beide parteien SPÖ und ÖVP biedern sich den freiheitlichen an. also wird strache bestimmen, mit wem er nach der nexten nat.wahl koaliert. aber am besten wäre eine konzentrationsregierung, jede im parlament vertretene partei stellt je nach stärke minister und regiert mit. natürlich stellt die stärkste partei den kanzler.
sollte keine zwei drittel mehrheit im ministerrat erreicht werden ist das volk zu befragen. also direkte demokratie.

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jago (57.723 Kommentare)
am 26.11.2016 13:41

Die Gefahr besteht allerdings, dass die Führeranhimmler so eine große Mehrheit errigen.

Das ist allerdings kein Verdienst des Strache (denn der verdient gar nichts), sondern nur der Niedergang der Parteibonzenwirtschaft.

Dummerweise ist die FPÖ selber eine elende Parteibonzenwirtschaft aber halt noch nicht so abgenutzt - außer dort, wo sie sich schon abnutzen konnte, zB. im Bund ab 1999 und in Klagenfurt mit Namensänderung.

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Analphabet (15.393 Kommentare)
am 27.11.2016 02:24

Du scheinst ein ewig Gestriger zu sein. Aufwachen, wir schreiben bald 2017.

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( Kommentare)
am 27.11.2016 02:32

Nur ein sprachlich vorgetäuschtes Alter...,
die Regierungsunfähigkeit der FPÖ klar sehend wundere ich mich ebenso über die beträchtliche Führergläubigkeit der Mitläufer

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Analphabet (15.393 Kommentare)
am 28.11.2016 02:29

Entweder brauchen Sie neue Brillen oder Sie gehören zumindest geputzt.

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MajaSirdi (4.833 Kommentare)
am 27.11.2016 16:38

Du, die werden erst im Sommer 2018 munter...der Schock von 2017 dauert doch einige Zeit ... zwinkern

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