Eurofighter: Berater mit schlechtem Gedächtnis
WIEN. Über Darabos: "Zivildiener über den Tisch gezogen".
Georg Schmidt, ehemaliger Bundesheerpilot und Betreiber einer Software-Firma, war am Mittwoch als einziger Zeuge im Eurofighter-Untersuchungsausschuss. Im Zentrum des Interesses stand Schmidts Rolle als Berater von EADS, die ihm bereits vor Unterzeichnung des Kaufvertrags 2003 einen Auftrag des Eurofighter-Herstellers eingebracht hat.
Er habe Gegengeschäfte für seine Firma im Umfang von 40 Millionen Euro angestrebt, sagte Schmidt. Daraus wurden letztlich 1,4 Millionen Euro. Dass er als VP-naher Lobbyist galt, wies Schmidt zurück. Er habe nur zum Lobbyisten Alfons Mensdorff-Pouilly Kontakt gehabt, aber zu keinem Regierungsvertreter.
Welche Geschäfte er machen wollte, konnte Schmidt nicht sagen. Vergessen hat er auch, wer auf EADS-Vermittlung mit acht Millionen Euro bei ihm als stiller Teilhaber eingestiegen ist ("Eine Firma in Hongkong, was geht mich das an.") Das "riecht nach Geldwäsche", folgerte Gabriele Tamandl (VP). Kein gutes Wort fand Schmidt für Ex-Verteidigungsminister Norbert Darabos (SP): "Der Zivildiener wurde über den Tisch gezogen."