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Elternhaus prägt nach wie vor Bildungschancen

Von Heinz Steinbock, 25. November 2015, 00:04 Uhr
Wenige "Aufsteiger": Das Elternhaus prägt nach wie vor die Bildungschancen
Mehr junge Österreicher streben einen akademischen Abschluss an. Bild: Weihbold

WIEN. Positives, aber auch Aufträge für die Bildungspolitik sind aus der aktuellen, gestern veröffentlichten OECD-Studie "Bildung auf einen Blick" zu lesen.

Österreich hat im internationalen Vergleich beim Akademiker-Anteil aufgeholt,was aber auch an einer Änderung der Statistik liegt. Erfreulich ist, dass mit 90 Prozent der Anteil der 24- bis 34-Jährigen, die mindestens den Abschluss einer AHS-, BHS-Matura oder einer Lehre haben, sehr hoch ist. Weniger erfreulich: "Bildungsaufsteiger" sind in Österreich im Vergleich selten.

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Die Ergebnisse der Studie im Überblick:

Mehr höhere Abschlüsse: In der OECD-Statistik ist Österreich nun fast ein "Land der Akademiker". Österreich kommt auf eine "Akademikerquote" von 30 Prozent (OECD-Schnitt: 34 Prozent). Was allerdings auch dadurch bedingt ist, dass nun auch "kurze tertiäre Bildungsprogramme" eingerechnet werden, vor allem die vierten und fünften Jahrgänge der berufsbildenden höheren Schulen und Aufbaulehrgänge. Österreich profitierte von dieser Umstellung überdurchschnittlich. Im Vorjahr, vor der Änderung, wurde die "Akademikerquote" noch mit 20 Prozent angegeben.

Aussagekräftiger sind daher die Anfängerzahlen. In Österreich beginnen derzeit 74 Prozent eines Jahrgangs ein Studium im Tertiärbereich (OECD: 67 Prozent). Bei den begonnenen Kurzstudien liegt Österreich deutlich über dem OECD-Schnitt, im Bachelor-Bereich mit 45 Prozent darunter, beiMaster- und Doktoratsstudien leicht darüber.

Bildungs-Aufsteiger sind selten: Das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein "altes" österreichisches Problem auch in der neuen OECD-Studie angesprochen wird: "Die Aufwärtsmobilität im Bildungsbereich ist weiterhin bemerkenswert schwach ausgeprägt", sagt OECD-Abteilungsleiter Dirk Van Damme.

Das bedeutet: Das Bildungsniveau der Jungen entspricht zu fast 60 Prozent dem ihrer Eltern. Nur 21 Prozent der jungen Erwachsenen zwischen 25 und 34 haben einen höheren Bildungsgrad als ihre Eltern erreicht (siehe Grafik).

Noch weniger Bildungsaufsteiger gibt es nur in Tschechien und in Deutschland. Unter den europäischen Staaten verzeichnen Italien, Irland und Spanien die prozentuell meisten jungen Erwachsenen, die eine höhere Bildung als ihre Eltern erreichten. Im OECD-Schnitt zählen 34 Prozent der jungen Erwachsenen zu den "Bildungsaufsteigern".

Umgekehrt sind in Österreich auch relativ viele "Bildungsabsteiger" zu finden: ebenfalls 21 Prozent (25- bis 34-Jährige) erreichten einen niedrigeren Bildungsabschluss als ihre Eltern.

Ein positiver Aspekt, den die OECD aber auch heraushebt: die im Vergleich geringe Zahl junger Menschen ohne Ausbildung. Zwölf Prozent der 20- bis 24-Jährigen befinden sich weder in Beschäftigung noch in Ausbildung, das sei deutlich unter dem OECD-Schnitt von 18 Prozent.

"Licht und Schatten": Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SP) sprach bei der Präsentation der Studie von "Licht und Schatten". Die nach wie vor festgestellte Bildungsvererbung sei ein "wichtiges Handlungsfeld". Der gemeinsamen Schule, die im Zuge der Bildungsreform in Modellregionen erprobt wird, komme hier besondere Bedeutung zu.

Der berufsbildende Sektor sei "mehr als herzeigbar", reagierte die IV, es gebe aber auch "klare Signale", dass die Qualität weiterentwickelt werden müsse. Die ÖH bemängelte eine "Täuschung durch eine statistisch erhöhte Akademikerquote". Die Neos forderten mehr Bildungs-Investitionen.

 

Die Detailergebnisse für Österreich aus der am Dienstag veröffentlichten OECD-Studie "Bildung auf einen Blick 2015" (Education at a Glance) in Kurzform.

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15  Kommentare
15  Kommentare
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2good4U (17.365 Kommentare)
am 25.11.2015 16:31

Ich sehe viele Gründe dafür, dass die Kinder die Eltern selten bildungsmäßig überholen:

1. Eltern sind immer ein Vorbild. Auch wenn die Kinder glauben selbst zu entscheiden fallen sie im Zweifel immer in bekannte Muster zurück.

2. Eltern die selbst eine hohe Bildung haben dürften darauf besonders Wert legen und daher auch den Nachwuchs in diese Richtung puschen.

3. Eltern mit niedriger Bildung tun sich viel schwerer ihre Kinder beim Lernen zu unterstützen.

4. Gebildete und daher oft vermögendere Eltern haben die Mittel ihre Kinder in gute Schulen zu schicken, Nachhilfen zu bezahlen, etc.

5. Gebildete Menschen bekommen später Kinder und haben mehr Zeit für Bildung. Hier ist freilich die Frage nach dem "Ei und dem Huhn" gerechtfertigt. Soll heißen: Haben sie mehr Zeit weil sie später Kinder bekommen oder bekommen sie später Kinder weil sie noch in der Ausbildung stecken?

6. Auch Intelligenz ist zu einem gewissen Grad erblich bedingt.

usw. usf.

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despina15 (10.066 Kommentare)
am 25.11.2015 11:51

es kostet eben opfer als eltern,
aleinerzieher noch mehr!
bin froh dies meiner tochter
ermöglicht zu haben............

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lesemaus (1.698 Kommentare)
am 25.11.2015 11:46

Da haben wir in Zukunft nicht viele Aufsteiger wenn die Zuwanderer nur 40% eine Schulbildung haben und die nicht mal so wie bei uns eine höhere Schule besuchten.

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Superheld (13.118 Kommentare)
am 25.11.2015 08:49

Die Bildungsbereitschaft wird im Elternhaus geprägt.

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Abraxas (1.581 Kommentare)
am 25.11.2015 08:45

Das sage ich schon dauernd: Bildung fängt zu Hause an! Die Eltern sind hauptverantwortlich für den späteren (Bildungs-/Ausbildungs-)Weg ihrer Kinder.

Aber das darf nicht so verstanden werden: Ich war immer Hilfsarbeiter und meine Kinde können auch nichts anderes werden. Sondern: Ich versuche alles mir mögliche, um meinen Kindern zu zeigen, dass es wichtig ist in die Schule zu gehen und eine gute Bildung zu bekommen.

Das fängt schon im Kleinen an: mit den Kindern daheim beschäftigen, Bücher vorlesen, gemeinsam Spielen (Lego, Puzzle, was auch immer) - das kostet keine "Unsummen", das kostet "nur" Zeit...

Aber ich weiß schon, Fernseher an und die Kinder sich selbst überlassen geht ja viel einfacher und ist auch viel bequemer. Zur Gewissensberuhigung wird dann hinterher noch auf den "Staat" geschimpft, der es verabsäumt die Kinder "herzurichten"...

traurig

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Superheld (13.118 Kommentare)
am 25.11.2015 08:50

Klingt sehr realitätsnahe.

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moscow (192 Kommentare)
am 25.11.2015 07:57

No-Na prägt das Elternhaus. Aber die Werte der Geselschaft werden leider nicht mehr vermittelt. Grüßen,Bitte,Danke. Höflichkeit wird den Kids nicht mehr als Grundlage mitgegeben,da ja in den Kulturen eine andere Mentalität herscht und die Mitmenschen,als unrein,oder unreligiös bezeichnet werden.Die Lehrer als keine Repektspersonen mehr gesehen werden um, dann diese als Verursacher von Analphapeten und Anpassungsunwillgen zu bezeichnen.Dort muß die Politik mal richtig durchgreifen und nicht immer mit Zuckerln.

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Wuestenschiff (75 Kommentare)
am 25.11.2015 07:46

Wieviel die Herkunft der Eltern wirklich ausmacht: www.gerechtebildung.jetzt

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mape (8.837 Kommentare)
am 25.11.2015 06:31

Wir brauchen in Österreich kein anderes Schulsystem, sondern andere Eltern.

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metschertom (8.029 Kommentare)
am 25.11.2015 06:28

Individualität wäre bei der Bildung gefragt - die aber kostet Geld. Und Geld haben wir keines. Außerdem scheitert eine vernünftige Zeitgemäße Reform schon an den reformunwilligen Politikern die unser Land derzeit diktieren.

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Abraxas (1.581 Kommentare)
am 25.11.2015 08:39

Das stimmt so nicht ganz; im internationalen Vergleich (schon oftmals durch Studien belegt) zeigt sich, dass in Österreich überdurchschnittlich viel ins Schulsystem investiert wird, aber nur mäßigen Erfolg bringt...

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meisteral (11.612 Kommentare)
am 25.11.2015 10:24

Investition ins Schulsystem bedeutet nicht, Investition in den Schüler.
Wir füttern ein fettes System!

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Superheld (13.118 Kommentare)
am 25.11.2015 10:30

So ist es!

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Abraxas (1.581 Kommentare)
am 25.11.2015 10:39

nichts anderes wollte ich damit zum Ausdruck bringen...

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 25.11.2015 05:20

Darum Gesamtschule -Chancenlosigkeit für alle.

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