Doskozil: Bundesheer soll bei Flugrettung helfen
LINZ/WIEN. Verteidigungsminister Doskozil (SP) möchte die Aufgaben des Heeres ausweiten: Er würde den Ländern gerne die Heereshubschrauber für die Flugrettung anbieten.
Wenn es nach Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SP) geht, könnten Notfallpatienten künftig mit Heereshelikoptern gerettet werden. Er will die Aufgaben des Bundesheers ausweiten - und den Bundesländern gerne Flugrettungs-Dienste durch das Heer anbieten. Derzeit wird die Flugrettung großteils durch den ÖAMTC durchgeführt.
Beim ÖAMTC möchte man das Angebot aus dem Verteidigungsressort „inhaltlich nicht kommentieren“, sagt ÖAMTC-Chef Oliver Schmerold im OÖN-Gespräch: „Das derzeitige System funktioniert gut. Wir machen unseren Job und werden das auch weiterhin tun“, sagt Schmerold. Im internationalen Vergleich sei der Vorstoß des Verteidigungsministers ungewöhnlich: „In ganz Europa gibt es fast nur noch private Anbieter. Dort, wo es noch vereinzelt Stützpunkte des Militärs gibt, wird darüber diskutiert, sie den Privaten zu überlassen.“
Die Regierung diskutiert seit Monaten über ein neues Krisenmanagement, das etwa auch den Schutz der kritischen Infrastruktur als neue Aufgabe für das Heer bringen soll. Doskozil will aber noch mehr Agenden übernehmen: „Es geht hier nicht ausschließlich um den Schutz der kritischen Infrastruktur, sondern auch um andere Bereiche wie das Rettungswesen“, sagt Doskozil in den „Salzburger Nachrichten“: „Wir schielen da auf ein ganz kleines Segment, nämlich das Rettungshubschrauberwesen.“
Flugstunden für Heeres-Piloten
Geht es nach Doskozil, soll es künftig die Möglichkeit geben, mit den Ländern sogenannte 15a-Vereinbarungen abzuschließen, dass die Heeres-Helikopter die Flugrettung übernehmen. Es gebe Bundesländer, die bereits Interesse bekundet hätten. Die Piloten hätten dann auch die Möglichkeit, entsprechende Flugstunden zu absolvieren, um die Flugfähigkeit zu erhalten. Mit einer gewissen Vorlaufzeit könnte sich das Heer auch von den Ressourcen her auf diese zusätzliche Aufgabe einstellen, sagt Doskozil überzeugt.
In den Bundesländern hat man am Freitag eher zurückhaltend auf den Vorstoß reagiert. Wien und Niederösterreich sehen keinen Handlungsbedarf, in Salzburg ist man auch skeptisch, in Vorarlberg und im Burgenland gesprächsbereit. Die neue oberösterreichische Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (VP) will sich zum Thema erst äußern, „wenn ein konkreter Vorschlag des Ministers auf dem Tisch liegt“.
das Bundesheer sucht um Bestätigung und Berechtigung -
Eigentlich ist das Bundesheer gegen Bedrohungen aus dem Ausland geschaffen und die Polizei gegen Bedrohung im Inneren.
Nachdem durch die Neutralität eigentlich jeder Auslandseinsatz verboten wäre, richtet sich kein Minister mehr daran.
Wie wäre es das Innen- und Heeresministerium zusammen zu legen? Wie schon bei den Flüchtlingsaufgaben schneiden sich viele Agenden dabei.
Der Verteidigungsminister kommt ja aus dem Innenministerium und glaubt beim Heer auch die gleichen Aufgaben im Staate zu haben.
Aber besser die Hubschrauber auch für Notfälle im Inland zu verwenden als in den Hangars verrotten zu lassen. Nur müssten diese dann auch bundesweit stationiert werden.
> Nachdem durch die Neutralität eigentlich jeder Auslandseinsatz
> verboten wäre, richtet sich kein Minister mehr daran.
Das halte ich für ein Missverständnis der Neutralität. Die bedeutet erstmal eine Bündnisfreiheit, woraus die ganze Verteidigunslast auf dem eigenen Militär liegt. Mit unserem Bundesheer ist gegen die Riesenarmeen rundum und weitum allerdings nichts zu machen, es dient nur der Optik.
Reines Politikum ohne sachliche Notwendigkeit. Denn die Heerespiloten gehen nach der Ausbildung und dem Ende der Verpflichtungszeit recht gerne in die Privatwirtschaft.
Außerdem werden die Flugretter des ÖAMTC aus den Mitgliedsbeiträgen und nicht aus dem Topf der Steuerzahler bezahlt.
Irrtum, Freund der Berge!
Die Rettungseinsätze zahlen nicht die braven ÖAMTC Mitglieder, sondern die Sozialversicherungen
fakt ist, dass die hs-piloten des bundesheeres prfekt ausgebildet sind.
in den reihen der christophorus - piloten gibts mehrere ehemalige öbh- piloten.
an der qualität der öbh- piloten wird wohl niemand zweifeln. die hochgebirgsausbildung zählt zur besten der welt.
... und wie soll das geh'n bitte? bei dem administrativen Aufwand bis alle Stempeln eingesammelt sind, ist keinem Patienten geholfen; außerdem: bei dem Zustand unserer Hubschrauber würde ich lieber sterben als mit fliegen ...
die kommen ehe mit den Airbusjets ... geht schnella ...
Was spräche jetzt gegen einen Einsatz des Bundesheeres im Not- und Ernstfall? Ist es nicht besser, wenn die Herren Piloten ihre Flugstunden mit echten Hilfseinsätzen sammeln, als bei irgendwelchen Katastrophenübungen? Klar, wird das dem ÖAMTC nicht schmecken, schließlich liegt da ja auch Kohle in der Luft. Aber, dass wir Steuerzahler auf eine Infrastruktur zugreifen dürfen, ja sogar müssen, die wir selbst finanziert haben, ist, finde ich, durchaus legitim.
kakr
ÖAMTC Mitglieder zahlen einen Mitgliedsbeitrag ! und wenn die Rettungskosten von den Versicherung NICHT gedeckt werden , geht es auf Kosten des ÖAMTC.. UND NICHT DER STEUERZAHLER ...
selbst finanziert
Pferdekoppel