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Bundesheer: Neue Perspektiven für den Eurofighter

Von Lucian Mayringer, 20. November 2017, 00:05 Uhr
Bundesheer: Neue Perspektiven für den Eurofighter am türkis-blauen Himmel
Der skandalumwitterte Abfangjäger stand im Sommer schon vor dem endgültigen Abflug und setzt jetzt vielleicht doch zur Wende an. Bild: APA

WIEN. Im Verteidigungsressort rechnet man mit einer Nachrüstung der Jets statt eines Neukaufs.

Kaum ein Projekt wurde enger mit der schwarz-blauen Regierung Schüssel verbunden, als die wild umstrittene Beschaffung der zunächst 18, später 15 Eurofighter als neue Abfangjäger für das Österreichische Bundesheer.

Der scheidende Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SP) hat heuer im Frühjahr zunächst mit einer Betrugsanzeige gegen Jet-Hersteller Airbus ein neues Kapitel in der langen Skandalgeschichte aufgeschlagen und danach mitten im Wahlkampf den Ausstieg aus dem System Eurofighter verfügt.

Das bringt die Chefverhandler für ihre türkis-blaue Koalition, Sebastian Kurz (VP) und Heinz-Christian Strache (FP), in die Verlegenheit, vereinbaren zu müssen, wie es nun mit dem chronischen Reizthema weitergehen soll. In der zuständigen Fachgruppe Landesverteidigung (VP: Innenminister Wolfgang Sobotka, Michael Hammer, Karl Nehammer; FP: Mario Kunasek und Reinhard Bösch) hieß es auf Anfrage nur, man habe erst einmal getagt, werde aber auch in diesem Bereich eine Lösung vorlegen.

Lösung bis 2020

Dahinter steht viel Brisanz. Eine Neubeschaffung, wie von Doskozils Bundesheer-Sonderkommission vorgeschlagen, wäre für eine Regierung Kurz/Strache wieder mit vielen Unwägbarkeiten verbunden. Andererseits drängt die Zeit, weil bis 2020 ohnehin die 15 Uralt-Heeresjets Saab 105 ersetzt werden müssen. Die Ausschreibung soll "eigentlich schon seit zwei Jahren laufen", erklärt ein Kommissionsmitglied und verweist auf die Problemlage. Der an sich auch in der alten Tranche I hochmoderne Eurofighter entspreche wegen dreier von Ex-Minister Norbert Darabos (SP) verhandelter Ausstattungseinschränkungen nicht den Anforderungen des Heeres: Vor allem das "Defense Aid Subsystem", kurz DASS, das dem Piloten anzeigt, wenn er beschossen wird, sei notwendig, wäre aber nur unter enormem Aufwand nachzurüsten.

Ähnlich verhalte es sich mit der Nachtkampftauglichkeit und den fehlenden Lenkwaffen. Kosten, die letztlich dem Hauptmanko der 1,6 Milliarden Euro teuren Jets anzurechnen wären; den im Vergleich zur Konkurrenz enorm hohen Betriebskosten.

Dennoch geht man im Verteidigungsministerium eher davon aus, dass der neue Ressortchef, ob nun von der ÖVP oder von der FPÖ gestellt, die Doskozil-Weisung revidieren und am Eurofighter festhalten dürfte. Verbunden mit dem Hinweis, dass auch eine Nachbeschaffung, ob Kauf- oder Leasing-Variante, zumindest 1,2 Milliarden Euro kosten würde.

Eine Entscheidungshilfe könne von Airbus kommen, wo man endlich aus den Korruptionsschlagzeilen um den Österreich-Deal kommen will. Mit einem Kulanzangebot für die beschriebenen Nachrüstungen wäre womöglich diesem Ziel und dem neuen Minister gedient, heißt es.

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29  Kommentare
29  Kommentare
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StefanieSuper (5.157 Kommentare)
am 21.11.2017 00:40

Der Mensch lernt eben nichts aus der Geschichte. Das sieht man daran, dass es anscheinend Politiker gibt, die meinen wir müssen noch einmal über den Tisch gezogen werden. Dann könnten sie vielleicht auch einmal zulangen. Es wäre sehr hilfreich, wenn der Staatsanwalt gleich in den Beschaffungsvorgang eingebunden ist - vorausgesetzt er ist kein Burschenschafter - dann weiß er gleich Bescheid und muss nicht so lange Akten studieren. Warum darf es für Politiker keinen Intelligenztest geben? Was hat seinerseits Schüssel gesagt - wir bekommen das Beste - ein hochmodernes Fluggerät. Dass ich nicht lache. Es sollte so wie bei den GmbHs auch die Geschäftsführerhaftung geben. Dann würde man als Politiker zuerst nachdenken, ob er den angestrengten Posten zb. Minister überhaupt kann und dann wäre ihm auch klar, dass er sich anstrengen muss. Wenn diese Flieger wieder kommen, wird ja wohl der Herr Smoke-Kallig und so mancher andere wieder ins Häfen gehen.

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strasi (4.410 Kommentare)
am 20.11.2017 21:50

Aha, kehren wir zum Eurofighter zurück.
Damit ist nicht nur dem Airbuskonzern, der aus den
Korruptionsschlagzeilen kommen will sondern auch
jenen schwarzblauen Politikern gedient, die intensiv
involviert waren.

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hanix (670 Kommentare)
am 20.11.2017 12:41

Eine traurige Angelegenheit, die wieder einmal die eigene unfähige Politik verursacht und zu verantworten hat. Die Eurofighter waren vom Anfang an die falsche Wahl!

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Strachelos (7.167 Kommentare)
am 20.11.2017 12:51

Saab hat damals zu teuer angeboten. Die F-16 wäre vermutlich die günstigere Variante gewesen, nur 1 Triebwerk, daher geringere Betriebskosten und Ersatzteile vermutlich günstiger und "ewig" erhältlich. Über 45oo Stück wurden gebaut...

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( Kommentare)
am 20.11.2017 14:18

Nicht unbedingt. In der ursprünglichen Bestellung, mit der neuesten Tranche, inkl. aller Servicepakete, auch in ausreichender Stückzahl (24 Stück), wäre es eine Top-Bestellung gewesen. Wurden dann leider von einem gewissen Norbsi technisch kastriert und damit unsäglich verteuert.

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jago (57.723 Kommentare)
am 21.11.2017 14:38

Die Eurofighter waren die richtige Wahl für die NATO!

Damit das durchgesetzt wird, haben einige "Entscheider" in der Wiener "Elite" überzeugt werden müssen. Freilich nicht beim Kartenspielen und nicht Leute, die eh schon VIEL HABEN.

Zum Ablenken der Öffentlichkeit kommen in den Medien nur die Schmiergeldzahler vor, nie die Handaufhalter, die Entscheider.

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am 20.11.2017 11:55

Wie behebe ich einen Fehler ?
Indem ich drei Fehler daraus mache.
1. Schüssel - Grasser
2. Darabos
3. Kurz - Strache
und bis die Eurofighter das biblische Alter
der Saab erreicht haben werden,
und wenn der Sachverstand der Politiker konstant bleibt,
gehen sich sicher noch ein Dutzend sündteure Blödheiten aus.

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beppogrillo (2.507 Kommentare)
am 20.11.2017 14:09

Um den "Sachverstand der Politiker" geht's in dem Bereich überhaupt nicht, sonst wäre längst die Einsicht gereift, daß das Bundesheer zu einer Grenzschutz- und Katastrophen-Hilfe-Truppe umgebaut werden muß. Kriegswaffen im aktuellen Standard kann sich Österreich niemals leisten und sind auch total sinnloses Spielzeug der weit überbesetzten ministerialen Generalität. Gegen wen sollen wir Krieg führen oder uns verteidigen müssen ?

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am 20.11.2017 14:22

....Österreich hat als einziger Staat Mitteleuropas schon 3 militärische Einsätze zum unmittelbaren Schutz der Grenzen hinter sich. In wenigen Jahrzehnten kann sich die politische Lage schon wieder 3mal geändert haben, kein Mensch weiß ob es die EU mal zerreisst und dann bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen. Know How das mal weg ist, bekommt man nicht wieder.

Und warum "nicht leisten können"? Jeder Staat Mitteleuropas leistet sich eine adäquate Luftwaffe. Und fast nirgends gibt es solche Trenzereien diesbezüglich als bei uns.

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beppogrillo (2.507 Kommentare)
am 20.11.2017 14:50

Muehl4tler
lern erst mal sinnerfassend lesen, dann kannst weiter trenzen !

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am 20.11.2017 16:51

Dann hilf mir: du schreibst "Kriegswaffen im aktuellen Standard kann sich Österreich niemals leisten und sind auch total sinnloses Spielzeug der weit überbesetzten ministerialen Generalität. Gegen wen sollen wir Krieg führen oder uns verteidigen müssen ?"

Und ich antworte dass sich das aber wieder ändern kann. Wer kann sagen ob wir in 20 Jahren nicht doch in einem Krieg sind?
Und selbst wenn hoffentlich nicht: was ist "sinnloses Spielzeug" im Rahmen einer aktiven Luftraumüberwachung?

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jago (57.723 Kommentare)
am 21.11.2017 14:21

Die EU ist eine Wirtschaftsgemeinschaft.

Dass sie von den US-Militärs mit viel Druck als Lockvogel der NATO missbraucht wird, ist bekannt und schade ist es auch. Aber dagegen ist unsere Verfassung, unser Neutralitätsgesetz als Bollwerk stärker. Bei den Schweizern wirkt das auch, obwohl die Schweizer ihre Wehranlagen an den Grenzen (zu Österreich) inzwischen abgebaut haben.

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( Kommentare)
am 20.11.2017 15:50

Ich denke, diesen Ansatz für das BH
hat der Noch- Verteidigungsminister Doskocil gehabt:
Er hat das Bundesheer, leider notwendiger Weise
wegen der Zuwanderung, aus der Versenkung geholt
und den Ausstieg aus dem Eurofighter geplant gehabt.
Daß es ein Übergewicht hochrangiger Offiziere gibt,
verdanken wir dem System des Beamtenstaates Österreich.

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jago (57.723 Kommentare)
am 21.11.2017 14:28

Solche Parolen ("kann sich Österreich nicht leisten") sind "wehrkraftzersetzend" grinsen

Genau genommen geht es um den viel zu hohen Personalaufwand, weil die Generale Beamte sind. Aber dieses Problem ist hier^^ nicht lösbar.

Außerdem will niemand in der "Politik" das Problem "Handaufhalter" lösen, weil es dabei um das "der Papa wirds schon richten" Thema geht. Den Pilz haben die Herrschaften abgeschossen, obwohl der auch nicht auf die Handaufhalter sondern nur auf die Zahler geschaut hat.

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oblio (24.764 Kommentare)
am 20.11.2017 11:31

Ist wieder die Burschenschaftervernetzung
im Hintergrund dafür verantwortlich, dass
man den €urofighterdeal von der schwarz-
blauen Regierungszeit in der unteren Lade
versteckt???
Habe eigentlich nichts anderes erwartet!

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mynachrichten1 (15.433 Kommentare)
am 20.11.2017 11:31

Geht ja doch, das irgendjemand vielleicht auch sein Hirn einschaltet.

Wenn schon nicht die, die die Provisions ABfangjägergelder eingefädelt und kassiert haben, zu technischem Denken fähig waren,

wenigstens jetzt einmal eine Möglichkeit doch noch was aus den Vögeln von den Vögeln machen.

Jeder Autobesitzer älteren Baujahres macht mit einfach Mitteln sein Gerät zu einem nützlichen modernen Anforderungen erfüllenden Fahrzeug.

Wieso nicht auch die Eurofighter verbessern, das werden ja auch andere Käufer tun müssen, wenn die selben Nachteile kaschiert werden müssen.

Das einzige was das Bundesherr wirklich braucht sind Geräte für den Katastropheneinsatz.

Und ein Gesetz, das Leute die bei militärischer Beschaffung Vorteile lukrieren, mindestens 10 Jahre hinter Gitter gesperrt werden und der Häfen Aufwand dann von ihrem Vermögen beglichen wird.

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jago (57.723 Kommentare)
am 21.11.2017 14:14

"Österreich" braucht
1. "Militärgeräte" für den Schutz der Neutralität, wie sie im Verfassungsgesetz geschrieben steht.

und erst
2. Auch "Militärgeräte" für dem Katastropheneinsatz.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 20.11.2017 10:19

Airbus sollte - um jahrelangen Prozessen, die Airbus wahrscheinlich verlieren würde, vorzubeugen - nachrüsten im vernünftigen Rahmen, und gut ist es.
Bei gutem Willen von beiden Seiten müsste das doch gehen.

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mike12_2008 (843 Kommentare)
am 20.11.2017 12:23

Ein üppiges Nachrüstpaket mitsamt
für lange Zeit gesicherter
Ersatzteileversorgung zu
sehr, sehr günstigen Konditionen
müsste wohl auch zu 100% im
Interesse von Airbus liegen!

Ein Ersatz der 105er durch
eine entsprechende Anzahl von
aktuellen Jettrainern für
Ausbildung- und Ergänzung bei
der Luftraumüberwachung ist
sicher sinnvoll und wird wohl
ein Thema sein.

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Strachelos (7.167 Kommentare)
am 20.11.2017 09:52

Nachrüsten und neue M-346 kaufen wäre vermutlich das Sinnvollste. Der Darabos hat seinerzeit einen fürchterlichen Unfug angestellt, der jetzt sehr teuer kommt.

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joefackel (1.450 Kommentare)
am 20.11.2017 10:12

Wohl die pragmatischste Lösung. Jetzt kommts nur drauf an ob für die türkis-blauen genug Schmiergeld abfällt dann wirds auch was zwinkern

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Punraz (295 Kommentare)
am 20.11.2017 10:35

Der Aermacchi als Ersatz für die Saab 105 wird‘s nicht werden, da die österreichische Krämerseele für den teuren Trainer nicht bereit sein wird, soviel Geld (Anschaffung, Logistik, ....) auszugeben.
Ich tippe mal auf 2-3 2sitzige Typhoon.

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tradiwaberl (15.604 Kommentare)
am 20.11.2017 10:42

eher nicht, weil ein 2-Sitziger Superfighter einfach zu teuer als Trainer ist.
Die M-346 ist eigentlich ein sehr toller Flieger für genau das.

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Punraz (295 Kommentare)
am 20.11.2017 10:57

Der m-346 ist ein toller Flieger, aber man müsste dann mindestens 6-9 Stück kaufen und er ist extrem teuer. Dazu kommen Ersatzteile, Werkzeug, weil nicht kompatibel mit dem Typhoon, neue Wartungsteams (verm. FH Vogler statt Zeltweg) und noch ein ganzer Rattenschwanz der sich bei zwei unterschiedlichen Systemen nachsich ziehen würde.

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joefackel (1.450 Kommentare)
am 20.11.2017 11:34

Was ist aus der L39 geworden, von der wurde doch auch schon gesprochen?

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Punraz (295 Kommentare)
am 20.11.2017 12:10

Der L39 war genauso im Gespräch wie die PC 21 auf die ja die Schweizer umgestiegen sind.
Ich glaube, dass momentan die 2sitzer-Typhoonvariante die größten Chancen hat.
Da würde man sich auch gleich das Trainieren im Ausland ersparen.

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joefackel (1.450 Kommentare)
am 20.11.2017 13:11

IMO die unwahrscheinlichste Variante, hier wird SICHER etwas im Jettrainer-Segment gesucht.

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u25 (4.939 Kommentare)
am 20.11.2017 08:40

Ein blamabler Unsinn auf Kosten aller Bürger

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( Kommentare)
am 20.11.2017 10:50

Abfangjägerkauf -
vom Anfang an ein Unsinn !
wie KHG immer wieder betonte......
bis in der Nacht vor der Entscheidung
die gute Eurofighter- Fee wach geküßt hatte.
Das war allerdings kein Traum,
sondern ein Trauma.

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