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Mobilisierung nach dem Motto "Eile mit Weile"

Von Wolfgang Braun, 31. Juli 2014, 00:04 Uhr
Mobilisierung nach dem Motto "Eile mit Weile"
Franz Conrad von Hötzendorf, Generalstabschef der k.u.k.-Armee

Kaiser Franz Joseph befiehlt die „Allgemeine Mobilisierung“ – es geht auch gegen Russland.

Als am 31. Juli 1914 von Kaiser Franz Joseph die "Allgemeine Mobilisierung des Heeres, der Kriegsmarine und der beiden Landwehren sowie die Aufbietung und Einberufung des Landsturmes anbefohlen" wurde, ahnten die meisten, dass sich der folgende Krieg nicht mehr auf eine Disziplinierung Serbiens beschränken lassen würde.

"Der Grund für die allgemeine Mobilisierung ist in der Haltung Russlands zu suchen", schrieb auch die Tages-Post. In Russland nämlich verdichteten sich die Anzeichen, dass dort die Mobilmachung bereits begonnen habe.

In der Tages-Post wurde daher die Schlagkraft der russischen Armee analysiert. Man zitierte eine Expertise des "Berliner Militär-Wochenblattes": "Ebenso wie die österreichisch-ungarische Armee in Europa vielfach unterschätzt wird, so wird die Kampfkraft der russischen Armee meistens überschätzt. (...) Es scheint nicht unangebracht, daran zu erinnern, dass in neuester Zeit Russland allein noch niemals über eine ebenbürtige Armee den Sieg errungen hat."

Das machte Mut. Doch bevor es in die Schlacht ging, musste eben noch die Mobilisierung der Truppen anlaufen. Und das geschah gemächlich. Am 25. Juli war wegen des zu erwartenden Krieges mit Serbien eine Teilmobilisierung befohlen worden. Begonnen wurde mit dieser jedoch erst am 28. Juli. Dazwischen lag nämlich ein Wochenende.

Mit der Allgemeinen Mobilisierung war nun klar, dass nicht mehr Serbien, sondern Russland der Hauptgegner sein würde.

Radfahrgeschwindigkeit

Entsprechend mussten die Aufmarschpläne korrigiert werden. Logistisch galt es, per Eisenbahn eineinhalb Millionen Mann, eine Million Pferde, zehntausende Tonnen Proviant und die ganze Bewaffnung an die Front zu bringen. Der österreichische Historiker Manfried Rauchensteiner hat diese Phase der Mobilisierung in seinem Standardwerk "Der Tod des Doppeladlers" beschrieben: "Alle Transporte hatten ihre Geschwindigkeit jener der schwächsten Lokomotive (...) anzupassen. Daher durften die Züge nicht mit den errechneten 25 km/h, sondern nur mit 18 km/h fahren: Radfahrgeschwindigkeit! Der deutsche Eisenbahnaufmarsch erfolgte demgegenüber mit durchschnittlich 30 km/h."

Damals gab es freilich keinen, der Kritik geäußert hätte. Im Gegenteil: "Eile mit Weile heißt es vor allem auch im Kriege, und selbst die energischste Offensive ist an gewisse Grenzen gebunden", stand in der Tages-Post.

Heute vor 100 Jahren in der Tages-Post

„Allgemeine Mobilisierung!“ Das ist die Schlagzeile, die am 31. Juli 1914 auf der Titelseite der Tages-Post prangt. Darunter wird über die ersten Scharmützel an der Grenze zu Serbien berichtet.

Im Mittelpunkt steht der Kampf um die so genannte Semliner Brücke. Diese verband die serbische Hauptstadt Belgrad über die Save mit der Stadt Semlin, die auf k.u.k. Gebiet lag. Die Serben versuchten, die Brücke zu sprengen.

„In diesem Verlaufe wurden von unseren Soldaten sechzehn Serben gefangen genommen, die nach Peterwardein abgeführt werden“, heißt es in der Tages-Post.

Download zum Artikel

Tagespost vom 31. Juli 1914

PDF-Datei vom 30.07.2014 (5.060,49 KB)

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1  Kommentar
1  Kommentar
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( Kommentare)
am 31.07.2014 11:49

mit samt ihren Majestäten
auch in die Reihe der Kriegsverbrecher gestellt?

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