Letzter Trump-Rivale Kasich bestätigt Wahlkampf-Ende
WASHINGTON. John Kasich beendet als letzter verbliebener republikanischer Konkurrent Donald Trumps sein Rennen um die Kandidatur für das Weiße Haus.
Auf dem Weg zur US-Präsidentenwahl hat der Milliardär Donald Trump alle Rivalen um die Kandidatur der Republikaner aus dem Feld geschlagen. Nach dem haushohen Sieg des 69-Jährigen bei der Vorwahl in Indiana warfen die letzten beiden von einst 16 Mitbewerbern das Handtuch. Damit läuft bei der Präsidentenwahl am 8. November alles auf ein Duell zwischen Trump und der Demokratin Hillary Clinton hinaus.
Die frühere Außenministerin attackierte Trump, der auch bei Teilen der Republikaner wegen seiner polarisierenden Äußerungen umstritten ist. Sie bezeichnete Trump als "wandelndes Pulverfass", das jederzeit explodieren könne.
Trump sprach am Mittwoch von einem "gewaltigen Sieg" in Indiana und griff Clinton an: "Sie wird keine großartige Präsidentin sein. Sie wird keine gute Präsidentin sein. Sie hat keine Ahnung vom Handel." Sein stärkster Widersacher, der erzkonservative texanische Senator Ted Cruz, wie auch Ohios Gouverneur John Kasich verloren deutlich in Indiana und gaben daraufhin auf.
Trump muss nun die Partei hinter sich bringen, in der viele abgestoßen sind von seiner herrischen Art, seinen Ansichten über Frauen und Vorschlägen wie dem Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko und elf Millionen illegale Einwanderer abzuschieben. Trump sagte NBC, er sei zuversichtlich, nun Teile der Partei hinter sich vereinigen zu können. Allerdings wolle er gar nicht die Unterstützung aller Mitglieder. "Ehrlich, es gibt einige Leute, die will ich gar nicht haben", sagte er. "Die Menschen werden für mich stimmen. Sie stimmen nicht für die Partei."
Die Gegner Trumps im republikanischen Lager hatten zuletzt darauf gehofft, auf dem Parteitag im Juli eine Kampfabstimmung erzwingen zu können. Doch angesichts seines überwältigenden Sieges in Indiana und dem Ausstieg seiner Rivalen dürfte der Unternehmer die nötigen 1.237 Delegiertenstimmen erreichen, um auf dem Konvent vom 18. bis 21. Juli automatisch zum Präsidentschaftskandidaten ernannt zu werden. Diese Schwelle wird Trump wohl spätestens bei der Vorwahl in Kalifornien am 7. Juni überschreiten. Derzeit kann Trump auf 1.047 Delegierte zählen.
"Dringlichkeit von Diskussionen über Alternative"
Widersacher von Trump brachten die Möglichkeit eines dritten Kandidaten jenseits von Trump und Clinton ins Spiel. Das Indiana-Ergebnis unterstreiche die Dringlichkeit von Diskussionen über eine Alternative, erklärte per Twitter Lanhee Chen, der den aus dem Vorwahlkampf bereits ausgestiegenen Republikaner Marco Rubio beraten hatte.
Die Gegnerin Trumps bei der Präsidentenwahl dürfte Clinton sein. Sie verlor zwar in Indiana gegen ihren Rivalen Bernie Sanders, hat aber einen kaum noch einholbaren Vorsprung. Im direkten Vergleich mit Trump liegt Clinton nach landesweiten Umfragen etwa zehn Prozentpunkte vor dem Republikaner. Die USA könnten nicht riskieren, einen so unberechenbaren Kandidaten wie Trump zu wählen, sagte Clinton dem Sender CNN. Sie zitierte Aussagen von Trump, dass der Klimawandel eine Erfindung Chinas sei. "Er macht diese gewaltigen Aussagen und erhebt diese gewaltigen Vorwürfe", sagte sie. Allerdings müsse man als Präsidentschaftskandidat irgendwann konkret werden: "Man muss den Leuten sagen, was man machen und wie man es machen will."