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Sarkozy nimmt Schröder als Vorbild

Von nachrichten at/apa, 30. Jänner 2012, 15:59 Uhr
Nicolas Sarkozy
Nicolas Sarkozy Bild: EPA

PARIS. Der französische Präsident, der seine Kandidatur für die Wahl im April und Mai noch nicht erklärt hat, liegt in Umfragen seit Monaten hinter dem Sozialisten Francois Hollande. Mit einem Bündel von Reformen will Sarkozy die Wettbewerbsfähigkeit seines Landes verbessern.

"Man hatte den Eindruck, als sei Nicolas Sarkozy sozialdemokratischer Kanzlerkandidat in Deutschland", stichelte der Linkspolitiker Jean-Luc Melenchon am Montag nach dem großen Fernsehinterview des französischen Präsidenten. In seinem Auftritt hatte der konservative Staatschef die Reformen eines Mannes gelobt, der gar nicht zu seinem politischen Lager gehört: den deutschen Altkanzler Gerhard Schröder (SPD).

"Wenn es in Deutschland funktioniert, warum nicht auch bei uns?"

"Sarkozy hat keine andere Wahl, als sich auf Modelle zu berufen, die funktioniert haben", sagt Hans Stark, der Leiter des Studienkomitees für deutsch-französische Beziehungen (CERFA). Dabei nimmt er sich Schröder, den er in seinem Fernsehauftritt gleich zweimal nannte, zum Vorbild. Der frühere deutsche Bundeskanzler, den er vor Weihnachten im Elysee-Palast empfing, habe mit seinen Reformen die Arbeitslosigkeit erfolgreich bekämpft. "Wenn es in Deutschland funktioniert, warum nicht auch bei uns?", fragte der Präsident vor mehr als 16 Mio. Zuschauern.

Mit dem Verweis auf den SPD-Politiker, der nach seiner Reformagenda allerdings 2005 die Wahl verlor, setzt Sarkozy auch die französischen Linksparteien unter Druck. "Sarkozy treibt damit die Linke vor sich her und entlarvt sie als archaischste Linke in Europa", sagt Stefan Seidendorf vom deutsch-französischen Institut in Ludwigsburg. Für die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU) dürfte der Verweis auf den Sozialdemokraten kaum ein Problem sein, meint Stark. Schließlich habe Schröder eine parteiübergreifende Politik gemacht.

Angela Merkel deutlich für Sarkozy

Merkel ließ bereits ungewöhnlich deutlich ihre Wahlkampfunterstützung für Sarkozy bekunden, der noch nicht einmal offiziell kandidiert. CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe kündigte am Wochenende mehrere Wahlkampfauftritte der Kanzlerin mit dem Präsidenten an, der der "richtige Mann" im Elysee-Palast sei. Hollande vertrete dagegen "verstaubte Konzepte und linke Umverteilungsfantasien", kritisierte Gröhe. Eine solch offene Kritik an Hollande sei "nicht sinnvoll", warnt Seidendorf. Immerhin könne es sein, dass die deutsche Regierung nach dem zweiten Wahlgang am 6. Mai mit dem Sozialisten als neuem Präsidenten zusammenarbeiten müsse.

Dann dürfte sich auch im deutsch-französische Verhältnis einiges ändern. Hollande forderte bei seinem ersten großen Wahlkampfauftritt vor einer Woche bereits "Solidarität" von Deutschland in der Krise. Damit könnten sowohl die in der Berliner Regierung ungeliebten Eurobonds als auch ein stärkeres Eingreifen der Europäischen Zentralbank (EZB) gemeint sein. Auch einen neuen deutsch-französischen Vertrag will Hollande im Falle seines Wahlsiegs ausarbeiten.

"Es nervt, dass Deutschland ständig als guter Schüler hingestellt wird"

"Bisher waren die deutsch-französischen Beziehungen etwas, was über den Parteien stand", bemerkt Seidendorf. Die Debatte um Deutschland als wirtschaftspolitisches Vorbild könnte seiner Ansicht nach den Beziehungen zum Nachbarland schaden. Denn die parteipolitisch geprägte Auseinandersetzung trage nicht zu einem ausgewogenen Bild Deutschlands bei.

"Es nervt, dass Deutschland ständig als guter Schüler dargestellt wird", sagt auch Stark. "Das kann in Frankreich zu Überdruss führen." Er rechnet allerdings damit, dass auch die Sozialisten nach einem möglichen Wahlsieg an einer guten Zusammenarbeit mit Deutschland interessiert sind.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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( Kommentare)
am 30.01.2012 20:24

ist doch nur mehr das abnickhundal seiner banken bzw. von "herrn von und zu banken-merkelwürdigen"

(selbst) die franzosen sind so dumm auch wieder nicht um das "tteuttsche" schmerzhafte daran nicht zu spüren!

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 30.01.2012 20:18

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( Kommentare)
am 30.01.2012 20:46

dem schwimmen die felle davon. werden uns noch auf weitere rundumschläge gefasst machen.
kann sein, dass ihn sogar die fesche intelligente le pen überholt.

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