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Yingluck Shinawatra: Die Marionette ihres Bruders

Von Clemens Schuhmann, 05. Juli 2011, 00:04 Uhr
Die Marionette ihres Bruders
Yingluck Shinawatra: Erste Regierungschefin Thailands Bild: EPA

Die thailändische Armee ist sehr mächtig. Das zeigt sich daran, dass es in dem südostasiatischen Land in der Vergangenheit fast genauso viele Militärputsche gab wie Wahlen. Zuletzt wurde Premier Thaksin Shinawatra 2006 mittels Staatsstreich abgesetzt.

Die thailändische Armee ist sehr mächtig. Das zeigt sich daran, dass es in dem südostasiatischen Land in der Vergangenheit fast genauso viele Militärputsche gab wie Wahlen. Zuletzt wurde Premier Thaksin Shinawatra 2006 mittels Staatsstreich abgesetzt. Nach dem deutlichen Wahlsieg seiner jüngsten Schwester Yingluck Shinawatra fügen sich die mächtigen Generäle erst einmal zähneknirschend dem Wählervotum: „Das Volk hat sich eindeutig ausgesprochen, also kann die Armee nichts machen“, sagte der scheidende Verteidigungsminister Prawit Wongsuwon.

Damit kann Yingluck Shinawatra nun als erste Frau Thailands Regierungschefin werden. Dabei ist die 44-Jährige eine Quereinsteigerin ohne politische Erfahrung. Kritiker sehen in ihr daher auch eine Marionette ihres Bruders, der seit dem Putsch im Exil in Dubai lebt.

Der Thailand-Experte Michael Montesanto vom Institut für südostasiatische Studien in Singapur sagte sogar, dass man statt Yingluck Shinawatra ebenso gut eine „Topfpflanze“ nominieren hätte können. An ihrer Beliebtheit hätte das nichts geändert, da diese vor allem auf der Verwandtschaft mit ihrem Bruder Thaksin beruhe. Der Multimilliardär ist wegen der sozialpolitischen Reformen während seiner Regierungszeit, etwa der Einführung einer vergünstigten Gesundheitsversorgung, noch immer sehr beliebt.

Thaksin selbst bezeichnet seine Lieblingsschwester immer wieder als „mein Klon“. Und auch Yingluck wurde im Wahlkampf mit dem Satz zitiert: „Wir ähneln uns in dem Sinne, dass er mir das Geschäftemachen beigebracht hat – und ich verstehe seine Vision, wie er Probleme regelt.“ Nach eigenen Aussagen telefoniert sie zwei, drei Mal in der Woche mit ihrem Bruder.

Obwohl politisch unerfahren, entpuppte sich die Mutter eines neunjährigen Sohnes im Wahlkampf als Naturtalent und eroberte die Herzen der Thais im Sturm. Ob auf der Bühne oder im Reisfeld, mit Flutopfern oder Stars – die Spitzenkandidatin der Pheu-Thai-Partei ließ ihren Charme gekonnt spielen; politische Gegner warteten vergeblich auf einen Tritt ins Fettnäpfchen.

Yingluck, die am 21. Juni 1967 geboren wurde, hat Politik und Verwaltungswesen studiert. Dann stieg sie ins Familienimperium ein und wurde Präsidentin von AIS, dem größten Mobilfunkanbieter. Anschließend wechselte sie an die Spitze des familieneigenen Immobilieninvestors SC Asset. Erst vor acht Wochen wurde sie zur Spitzenkandidatin gekürt – und schon bald führt sie die Regierungsgeschäfte. Wenn es sich die Armee nicht doch noch anders überlegt...

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