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Die Deutschen und ihr Bild von Kohl

31. März 2010, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Helmut Kohl wird 85
Bild: Archiv

Im vergangenen August schaute zum ersten Mal Angela Merkel bei ihrem politischen Ziehvater vorbei. Die Kanzlerin wollte im September wiedergewählt werden. Und so schnappte sie sich ihren Regierungssprecher und fuhr nach Rheinland-Pfalz.

Im vergangenen August schaute zum ersten Mal Angela Merkel bei ihrem politischen Ziehvater vorbei. Die Kanzlerin wollte im September wiedergewählt werden. Und so schnappte sie sich ihren Regierungssprecher und fuhr nach Rheinland-Pfalz.

Die Bilder aus Ludwigshafen waren für die konservative Wählerklientel gedacht. Denn dieser gefällt es gar nicht, dass Merkel die CDU als Volkspartei der Mitte positioniert. Was die einen also erneut dazu bringen sollte, den Christlich-Sozialen ihre Stimme zu geben, war für die anderen die Bestätigung, genau das nicht zu tun. Verkörpert durch Kohl hieß das: Keine Angst, die CDU ist immer noch konservativ.

„Kohl ist einer der Gründe, warum ich niemals CDU wählen würde“, sagt ein Berliner, Mitte 30. Sofort kämen die Bilder eines „miefigen, engstirnigen, provinziellen“ Deutschlands auf. Dass Kohl in Oggersheim, einem Stadtteil von Ludwigshafen, lebt und Saumagen mag, stehe symbolisch dafür.

„Spiegel“-Autor Markus Feldenkirchen drückt das so aus: „Solange er Kanzler war, hat Kohl das neue Zeitalter, die Globalisierung, erfolgreich ignoriert. Er hat sich mit seinem wuchtigen Leib in den kühlen Wind der Moderne gestellt, auf dass es warm blieb in unserer kleinen Republik, einer Welt ohne Internet und ohne Chinesen.“

Anders Merkel, von Kohl 1990 ins Kabinett geholt. Man müsse auf den Wandel reagieren, sagt sie. Als sie im September bei einem Auftritt in Hamburg ständig von Kritikern unterbrochen wurde, sagte Merkel schlicht: „Es seien auch die gegrüßt, die meinen, es sei besser, zu schreien.“ Und Kohl? Ein Enddreißiger, der einmal mit der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend zu einer CDU-Veranstaltung fuhr, um zu stören, erinnert sich an Kohls Reaktion. Dieser sprach von den „Leuten, die alles bestreiten außer den Lebensunterhalt“.

Differenziert beurteilen die Deutschen zwanzig Jahre nach dem Beitritt der DDR zur BRD das Bild vom „Einheitskanzler“: Vielen gefällt es nicht, dass „die Wende“ schlicht mit Helmut Kohl verbunden wird und damit wesentliche Entwicklungen in der DDR und in der Welt unter den Tisch fallen.

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2  Kommentare
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( Kommentare)
am 31.03.2010 01:32

Anlässlich des 80. Geburtstages von Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl hat die CDU Deutschlands eine Online-Aktion gestartet:

Unter:

www.helmut-kohl.cdu.de

haben alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, ihren persönlichen Glückwunsch an den Jubilar Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl auf die extra dafür eingerichtete Homepage einzutragen.

Auf der Sonderseite findet sich auch eine Bildercollage mit wichtigen Stationen aus dem politischen Leben Helmut Kohls. Zudem wird dort am Samstag eine Videobotschaft der Vorsitzenden der CDU Deutschlands, Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, zu sehen sein.

Zur Sonderseite www.helmut-kohl.cdu.de

Leiten Sie diesen Kommentar ruhig im Schnellballsystem an Bekannte und Freunde weiter, damit möglichst viele europäische
Bürgerinnen und Bürger dem "Kanzler der Einheit" zu seinem 80. Geburtstag am 3. April 2010 online gratulieren können.

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( Kommentare)
am 31.03.2010 17:47

Lieber Herr Bundeskanzler Kohl a.D.
gestern sah ich im Fernsehen den Bericht über Ihre Verdienste und ich bin über Ihre Offenheit und menschliche Wärme immer wieder sehr froh. Für die Ostertage und den bevostehenden Geburtstag sende ich Ihnen herzliche Grüße aus Leipzig. Bleiben Sie so gesund wie möglich und genießen Sie die nun wärmeren Tage mit Licht und Sonne.
Meine guten Gedanken begleiten Sie.
Als ehemalige Ausreisefamilie - die in Stuttgart lebte und nun wieder in Leipzig wohnt, gibt es viele Gemeinsamkeiten in unseren Leben und so schrieben wir Alle an der "Geschichte" der deutschen Einheit. Vieles machten wir gut und manches war nicht so gut. Aber wer weiß schon immer - was ist nun richtig - oder falsch. Gut hat man es doch stets machen wollen.Sie haben Ihre Sache so gut wie möglich gemacht.
Alles Gute - verleben Sie mit Ihrer lieben Frau gute Zeiten.

Das wünscht von Herzen
Petra Reissmann
Lindenauerstrasse 5
04178 Leipzig

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