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Korruption in Kroatien: Pro Jahr 800 Millionen Euro weg

Von Von Heidi Riepl, 11. Februar 2010, 00:04 Uhr
Kroatien im Korruptionssumpf: Pro Jahr verschwanden 800 Millionen
„Der Kopf“: Sanader Bild: Reuters

ZAGREB. Britische Medien bezeichneten Kroatien einmal als „eine Mafia mit Staat“. Der scheidende Regierungschef Stipe Mesic wurde jetzt konkreter: „Die Regierung war der Kopf der grassierenden Korruption, die das ganze Land lahmgelegt hat“, sagte er.

Am Ende seiner Amtszeit nahm sich Mesic kein Blatt mehr vor den Mund: Die konservative HDZ-Partei habe unter ihrem langjährigen Vorsitzenden und Regierungschef Ivo Sanader ein Korruptionsnetz über das Land gespannt, das die staatlichen Institutionen lahmgelegt habe. Unter Ausschaltung der Behörden sei systematisch staatliche Korruption abgewickelt worden, sagte Mesic. „Offene Stellen wurden ohne Ausschreibungen besetzt, millionenschwere Aufträge wurden unter der Hand vergeben, Bilanzen wurden gefälscht, und Direktoren kassierten Millionenboni“, kritisierte Mesic.

Anscheinend gab es kaum einen Bereich in Kroatien, in dem in den letzten Jahren kein Schmiergeld floss oder betrogen wurde. „Örtliche Seilschaften, Parteizugehörigkeit und Familienbanden bilden in Kroatien ein korruptes Netz aus Politik und Wirtschaft“, klagte auch Transparency International, die Nichtregierungsorganisation, die weltweit gegen Korruption kämpft. Auf dem jährlichen Korruptions-Index ist Kroatien mittlerweile hinter afrikanische Staaten gerutscht. Experten schätzen, dass dem kroatischen Staat durch Korruption ein jährlicher Schaden von rund 800 Millionen Euro entsteht. Auch die EU ist inzwischen alarmiert. Sie knüpft den EU-Beitritt Kroatiens an strenge Auflagen im Kampf gegen die Korruption.

Offensichtlich beginnt nun aber ein Umdenken. Kroatiens neue Regierungschefin Jadranka Kosor, die selbst schockiert von dem Ausmaß der Korruption war, hat ihren früheren politischen Ziehvater Sanader inzwischen spektakulär aus der gemeinsamen HDZ ausschließen lassen und die Aufdeckung der Korruptionsfälle begonnen. Auch der neue Staatspräsident Ivo Josipovic macht Ernst mit dem Kampf gegen die Korruption. Inzwischen sitzen fast zwei Dutzend führende Manager in Haft. Ein Ex-Verteidigungsminister wird gerichtlich ebenso wegen Korruption zur Rechenschaft gezogen wie ein freiwillig zurückgetretener Vize-Regierungschef. Immer mehr rückt nun auch Ex-Premier Sanader ins Visier der Ermittler. Auch in Österreich: Sanader soll unter anderem als politischer Pate die krummen Geschäfte der bayerisch-österreichischen Hypo-Alpe-Adria-Bank ermöglicht haben.

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2  Kommentare
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scharfer (5.103 Kommentare)
am 11.02.2010 15:20

genau wie in Österreich!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

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orinoco (2.153 Kommentare)
am 11.02.2010 12:42

Es gibt ohnehin schon genug Korruption in der EU. Aber derartige Mißstände wie in Kroatien dürfen auf keinen Fall mit einem EU-Beitritt belohnt werden. Wenn Kroatien nicht aufpaßt, wird sein Erzfeind Serbien früher EU-Mitglied sein!

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