Weltweit wurden mehr Waffen gebaut - und verkauft
STOCKHOLM. Die USA, der weltweit größte Waffenexporteur, konnte laut dem neuen SIPRI-Report seinen Marktanteil von 30 auf 34 Prozent steigern - Saudi-Arabien kaufte in den vergangenen fünf Jahren drei Mal mehr Waffen als zuvor.
Der weltweite Waffenhandel wächst unaufhörlich: In der letzten Fünfjahres-Periode von 2013 bis 2017 gab es im Vergleich zur Vorperiode (2008 bis 2012) erneut einen Zuwachs von zehn Prozent. Spitzenreiter bei der Ausfuhr von Waffen bleiben die Vereinigten Staaten, die USA konnten den Marktanteil seit 2013 um vier Prozentpunkte auf nunmehr 34 Prozent Marktanteil steigern. Bemerkenswert ist, dass Saudi-Arabien mehr als drei Mal soviel eingekauft hat wie zuvor. Damit avancierte das Königreich nach Indien zum zweitgrößten Waffenimporteur der Welt. Diese Zahlen publizierte das renommierte „Stockholm International Peace Research Institute“ (SIPRI) am Montag.
Die größten Waffen-Exportländer sind die USA, Russland, Frankreich, Deutschland und China - sie waren zwischen 2013 und 2017 für 74 Prozent aller Waffenexporte zuständig. Die US-Exporte nahmen in diesem Zeitraum um 25 Prozent zu, bei den Exporten in den Nahen Osten gab es sogar ein Plus von 49 Prozent.
"Basierend auf den Verträgen, die in Obamas Amtszeit unterzeichnet wurden, hat der US-Waffentransfer in den Jahren 2013 bis 2017 das höchste Niveau seit den späten 1990er-Jahren erreicht", sagte SIPRI-Experte Aude Fleurant. Weitere Verträge aus 2017 würden sicherstellen, dass die USA auch in den kommenden Jahren der führende Waffen-Exportstaat bleiben.
Die Waffenexporte Russlands schrumpften im genannten Zeitraum um 7,1 Prozent. Frankreich dagegen erhöhte seine Ausfuhren um 27 Prozent und landete damit an dritter Stelle. Auf Platz vier folgt Deutschland, dessen Exportrate im Zeitraum 2013 bis 2017 allerdings um 14 Prozent gesunken ist. In den Nahen Osten nahmen die deutschen Waffenlieferungen allerdings um 109 Prozent zu.
China ist laut SIPRI der größte Waffenexporteur außerhalb Europas und den USA und damit der fünftgrößte weltweit - seine Ausfuhrrate stieg um 38 Prozent. Auch weitere Länder steigerten ihre Waffenexporte zwischen 2013 und 2017 signifikant: Israel um 55 Prozent, Südkorea um 65 Prozent und die Türkei um 145 Prozent.
32 Prozent aller Waffen in den Nahen Osten exportiert
Die meisten Staates des Nahen Ostens waren zwischen 2013 und 2017 direkt in Konflikte involviert. Waffeneinkäufe dieser Länder verzeichneten einen Anstieg von 103 Prozent und betrugen somit 32 Prozent der globalen Waffenimporte. Der größte Waffenimporteur weltweit bleibt mit 12 Prozent Indien.
"Tobende Konflikte im Nahen Osten und Sorgen um die Menschenrechte haben in Europa und in Nordamerika zu einer politischen Debatte über Rüstungsbeschränkungen geführt", so SIPRI-Experte Pieter Wezeman. "Aber europäische Länder und die USA bleiben die größten Waffenexportländer und sind für über 98 Prozent der Waffenexporte nach Saudi-Arabien verantwortlich." Das wahhabitische Königreich war damit in den letzten fünf Jahren der zweitgrößte Waffeneinkäufer weltweit und verzeichnete einen Anstieg von 225 Prozent im Vergleich zu den Jahren 2008 bis 2012. Auch in Ägypten, dem drittplatzierten Importland, stiegen die Waffeneinfuhren in diesem Zeitraum um 215 Prozent.
Ein weiteres bemerkenswertes Beispiel aus dem SIPRI-Bericht ist Algerien: Das nordafrikanische Land war zwischen 2013 und 2017 für 52 Prozent aller Waffenimporte nach Afrika verantwortlich. Indonesien erhöhte seine Einfuhren zwischen 2013 und 2017 um 193 Prozent. In Europa gingen die Zahlen in diesem Zeitraum um 22 Prozent zurück. Laut dem Bericht dürften sie aber wieder steigen: Im Jahr 2007 haben Italien, Niederlande, Norwegen und Großbritannien Rüstungsverträge mit den USA unterzeichnet und insgesamt 137 Kampfflugzeuge bestellt. Bis 2017 wurden davon erst 37 geliefert.
Sehr geehrte Redaktion!
Gratulation. Mit solchen Artikeln sind Sie am besten Weg das Niveau von „Heute“ und „Österreich“ zu erreichen.
Das unreflektierte Abdrucken irgendwelcher Presseaussendungen ist nicht das was ich mir von einer Zeitung erwarte.
Eine Nebelgranate ohne Information würde ich das bezeichnen. Bei sinnerfassendem Lesen fehlen die wichtigsten Fakten (z.B. wieviel sind eigentlich 100%?)
MfG
Roman Narnleitner
"Basierend auf den Verträgen, die in Obamas Amtszeit unterzeichnet wurden, hat der US-Waffentransfer in den Jahren 2013 bis 2017 das höchste Niveau seit den späten 1990er-Jahren erreicht"
Soviel zur Obama-Ikone, die die "westlichen EU-Nato-Werte-Journaille" am liebsten dem Papst zur Heiligsprechung vorgeschlagen hätte.
Die religiöse Scheuklappe ist immer verwirrend. Damit kannst du dich blamieren oder Kabarett machen.
Der Gott, der Eisen wachsen ließder wollte keine Knechte.
(Zenzi!!!)
Irgendwann wollen die Waffen auch eingesetzt werden!
Vonwegen nie wieder!
Manche werden eben als Herren geboren, manche allerdings irrtümlich.