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Was kommt nach dem IS-Kalifat?

Von Michael Wrase, 06. Juli 2017, 00:04 Uhr
(Symbolbild) Bild: (Reuters)

DAMASKUS. Weder in Syrien noch im Irak gibt es ein tragfähiges Konzept für die Zeit nach dem IS. Die OÖNachrichten beantworten die wichtigsten Fragen zu den jüngsten Entwicklungen.

Obwohl die radikal-islamische Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) seine letzten Hochburgen in Syrien und im Irak schon bald verlieren wird, ist eine Wiederauferstehung der Terrororganisation unter neuem Namen wohl nur eine Frage der Zeit. 

 

Irakische Kommentatoren haben dieser Tage den Kampf um die Großstadt Mossul mit der "Schlacht um Stalingrad" verglichen. Ein zutreffender Vergleich?

Nein. Der Kampf um Mossul dauert bereits drei Monate länger als die Schlacht vor den Toren Moskaus, welche das Ende der Hitler-Diktatur einleitete. Prognosen über die Zukunft des "IS" sind aktuell dagegen schwierig. Sicher ist lediglich, dass das in Mossul proklamierte "Kalifat" am Ende ist, die in den vergangenen Jahren aufgebauten halbstaatlichen Strukturen zerstört worden sind und ein zusammenhängendes Territorium nicht mehr besteht.

"Kalif" Abu Bakr al-Baghdadi soll nicht mehr am Leben sein. Beschleunigt das den IS-Zerfall?

 

Das ist eines von vielen Szenarien. So genannte "Enthauptungsschläge", befürchtet die Terrorismusexpertin Jenna Jordan, könnten aber auch zusammenschweißen. Und ein neuer Führer könnte noch brutaler, entschlossener auftreten als al-Baghdadi. Sollte der "Kalif" tatsächlich tot sein, werde der IS versuchen, seinen "Märtyrertod" propagandistisch auszuschlachten.

Niemand wird jetzt ein "untergehendes Schiff" besteigen, sollte man meinen?

Auch wenn die IS-Hochburgen fallen, wird die Ideologie der Dschihadisten für viele Muslime attraktiv bleiben – im Mittleren Osten und in Europa. Schon jetzt werden die zahlreichen Niederlagen als "unvermeidliche Rückschläge" auf dem langen Weg zum "unvermeidlichen Gottesstaat" interpretiert. IS-Aktivisten wurden aufgefordert, ihre Bärte abzurasieren und in der Anonymität großer Städte abzuwarten, bis sich die Lage für sie wieder verbessert hat.

Ist eine Art "Wiederauferstehung" des IS denn möglich?

 

Durchaus. Die meisten Experten halten die Entstehung eines zweiten IS sogar für wahrscheinlich, weil die vermeintlichen Sieger von heute keine tragfähigen Konzepte für die Zukunft entwickelt haben. Erinnert sei an das Jahr 2003, als die Vereinigten Staaten mit ihrer so schlecht vorbereiteten Irak-Invasion die Terrororganisation Al-Kaida zur Wiederauferstehung und danach auch dem IS zum Aufstieg verhalfen. Ohne diese Invasion sähe der Mittlere Osten heute völlig anders aus.

Der "Islamische Staat" und andere extremistische Organisationen müssen also nur abwarten, bis ihre Feinde neue Fehler machen?

 

Schon jetzt besteht die im September 2014 von den USA gebildete "Internationale Allianz gegen den Islamischen Staat" nur noch auf dem Papier. Für die wichtigsten muslimischen Partner des Westens – also die Türkei und Saudi-Arabien – hatte die Zerschlagung des IS niemals die gleiche Bedeutung wie für den Westen. Für Riad steht bis heute die Schwächung des Iran und der Sturz des Assad-Regimes im Vordergrund, für Ankara die Verhinderung von Kurdengebieten. Um diese Ziele zu erreichen, wurde sogar mit dem IS oder Al-Kaida paktiert – was von westlichen Geheimdiensten lange Zeit toleriert worden ist.

Das erinnert an den Zauberlehrling von Goethe, der "die Geister, die er rief", nicht mehr losgeworden ist?

Dem Zauberlehrling eilte schließlich sein Meister zur Hilfe, bevor der "Dämme" brachen. Aber eine solche Autorität gibt es im Nahen Osten leider nicht. Jeder kocht sein eigenes Süppchen. Obwohl die Terrormiliz IS weder in Syrien noch im Irak endgültig geschlagen ist, hat der Kampf um seine territorialen Hinterlassenschaften längst begonnen.

 

Grafik: 

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Offensive gegen den IS

PDF-Datei vom 05.07.2017 (45.120,68 KB)

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15  Kommentare
15  Kommentare
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kleinEmil (8.275 Kommentare)
am 06.07.2017 19:36

"die Miliz" (weibl.) wird "seine Hochburgen" (männl.).... - lies was Gscheits

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HiPhi (557 Kommentare)
am 06.07.2017 12:18

Zitat: "...den Kampf um die Großstadt Mossul mit der "Schlacht um Stalingrad" verglichen. Ein zutreffender Vergleich?

Nein. Der Kampf um Mossul dauert bereits drei Monate länger als die Schlacht vor den Toren Moskaus,..."

Also wenn Stalingrad nach Ansicht von Autor Michael Wrase (OÖN) vor den Toren Moskaus liegt dann hat jemand in Geografie nicht aufgepaßt! zwinkern
Hinweis: https://www.luftlinie.org/Stalingrad/Moskau

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Gugelbua (31.805 Kommentare)
am 06.07.2017 10:40

blöde Frage, die Islamisierung von Europa hat ja erst begonnen.
und wie jede Bekehrung in der Geschichte gehts nicht ohne Blut !

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reibungslos (14.393 Kommentare)
am 06.07.2017 12:11

Das kann man so nicht sagen. Die Bekehrung zum Islam im Osmanischen Reichen dauerte Jahrhunderte und verlief weitgehend unblutig. Kriege wurden damals nicht wegen der Religion, sondern wegen Machtansprüchen geführt.

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Motzi (4.918 Kommentare)
am 06.07.2017 10:33

Was danach kommt?

Ganz einfach:
Nach dem Ende des islamischen Staates kommt der islamische staat zu uns.

Warum?:
Weil die Grenzen offen wie ein Scheunentor sind und NGO`s sowie das Militär im Mittelmeer alle abholen und zum europäischenFestland bringen.

Die Terroristen müssen sich untereinander nur noch ausmachen in welches Land sie dann gehen damit alle gleichmäßig verteilt sind.

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derSucher (61 Kommentare)
am 06.07.2017 10:16

Solange Staaten und deren Geheimdienste (CIA, MI5 und Mossad) solche Unruhestifter mit Rat und Tat unterstützen und finanzieren, und wie es im Fall IS oder ISIS uns auch Al Caida's war, gegründet werden um ganze Länder zu destabilisieren und in Bruderkriege stürzen, so lange wird es einen wie auch immer gearteten Terror geben!
Solange sich Staaten / Politiker bemächtigt fühlen und sagen dieses Staatsoberhaupt muss weg weil er ... hat/ist, solange ist der Westen selbst eine terroristische Vereinigung

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Karlchristian (4.584 Kommentare)
am 06.07.2017 09:30

2050 haben Moslems in Europa die Mehrheit. Spätenstens dann ist der islamische Staat auch bei uns demokratisch Realität geworden.
Ich habe keine Angst, aber meinen Kindern wünsche ich nicht, dass sie unter der Scharia leben müssen.
Dann werden auch die Kinder der Anhänger der linken Ideologie ihre Eltern verfluchen, die ihnen das eingebrockt haben.

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xing (354 Kommentare)
am 06.07.2017 14:24

Auch wenn Sie immer dasselbe posten, deswegen wird's auch nicht wahrer...

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observer (22.145 Kommentare)
am 06.07.2017 08:54

Die Antworten der OÖN sind so gut oder schlecht fundiert wie andere Antworten zu dem Thema. Jedenfalls besteht nach dem Zerfall des IS weiterhin die Gefahr islamistischen Terrors. Dieser Gefahr mus smit aller Härte entgegengetreten werden und zwar schon in den Anfängen und bevor sie irge´ndwelche militärischen Erfolge hat und sich dann auch noch eine finanzielle Basis aufbauen kann. Und auf Staaten, die finanziell solche Organsationen unterstützen, auf die muss man ein besonderes Auge haben, allerdings nicht nur auf manche und auf andere nicht. Es ist jedenfalls kein Defätismus magebracht und keine falsch Toleranz gegenüber extremen Gruppen.

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penunce (9.674 Kommentare)
am 06.07.2017 06:01

"Was kommt nach dem IS-Kalifat?"

Die schleichende Islamisierung ganz Europa´s!

Islamistische "Schläfer", welche man unkontrolliert und ungeprüft bei uns hereingelassen hat werden schon dafür sorgen, dass die Änderung unserer Gesinnung und Religion mit Gewalt vollzogen wird.

Das beste Beispiel ist dazu der am 30. Juni an einem Ehepaar in Linz begangenen Doppelmord, er hat eindeutig einen IS-Hintergrund!

Unsere Nachkommen müssen das Fehlverhalten unserer Regierung erdulden und gehörig dafür büßen.

Wer diese Regierung (ROT/SCHWARZ) nochmals zu wählen beabsichtigt, macht sich selbst schuldig!

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tradiwaberl (15.589 Kommentare)
am 06.07.2017 06:26

Wenn die Leute sich selbst in Angst und Panik reinsteigern, so wie sie, dann haben die Islamisten eines ihrer Ziele erreicht. Eigentlich sollten wir ihnen mutig die Stirn bieten, als uns vor lauter Angst in die Hose zu machen.

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penunce (9.674 Kommentare)
am 06.07.2017 07:33

Ich biete ihnen konsequent die Stirn und habe dabei keine Panik, ich mache mir dabei nicht vor Angst in die Hose, ich warne und poste bereits seit Jahren dasselbe!

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( Kommentare)
am 06.07.2017 08:59

Sie posten es wohl so oft, bis Sie es selber glauben.

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penunce (9.674 Kommentare)
am 06.07.2017 09:31

Sie wollen es partout nicht wahrhaben, aber es ist so!

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xing (354 Kommentare)
am 06.07.2017 14:26

Super Vergleich. Das war kein "Schläfer" sondern eine extrem frustrierte Person, die einfach durchgedreht ist, ob mit oder IS-Videos ist schon einerlei....

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