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Ukraine kaum fähig, sich zu wehren

Von Stefan Scholl aus Slawjansk, 17. April 2014, 00:05 Uhr
Ukraine kaum fähig, sich zu wehren
Schleichende prorussische Machtübernahme im Osten - Armeesoldaten laufen zu moskautreuen Aktivisten über - NATO rüstet in ihren östlichen Mitgliedsstaaten auf Bild: APA

Schleichende prorussische Machtübernahme im Osten – Armeesoldaten laufen zu moskautreuen Aktivisten über – NATO rüstet in ihren östlichen Mitgliedsstaaten auf.

Auf der Grünanlage vor dem Rathaus von Slawjansk stehen drei ukrainische Schützenpanzer: Fahrzeuge übergelaufener ukrainischer Soldaten, sagen die schwer bewaffneten Kämpfer, die sie bewachen. Einer von ihnen erklärt, er heiße Roman, komme aus Rjasan in Russland, habe vorher zwei Monate auf der Krim verbracht, um drohende Angriffe westukrainischer Radikaler abzuwehren. "Ich habe sofort gekündigt, wir sind zu fünft in ein Taxi gestiegen und dort hingefahren", erzählt er. Vorher habe er bei einer Spezialeinheit gedient, auch in Tschetschenien. "Jetzt beschützen wir die friedliche Bevölkerung hier."

Die 100.000-Seelen-Stadt Slawjansk ist zum Epizentrum der Unruhen in der Ostukraine geworden. Seit Tagen hagelt es weltweit Meldungen von ukrainischen Truppenbewegungen, heftigen Gefechten und einem bevorstehenden Großangriff auf Slawjansk, dessen Polizei- und Geheimdienstzentrale vergangenen Samstag von prorussischen Kampftruppen besetzt wurden.

Menge lockt Überläufer

Tatsächlich ist die Lage in Slawjansk und der gesamten Ostukraine gespannt, aber keineswegs so wirr wie die Nachrichtenlage. Gestern belagerte eine prorussische Menge bei Kramatorsk, 20 Kilometer südlich von Slawjansk, mehrere Schützenpanzer mit ukrainischen Fallschirmjägern, um sie zum Überlaufen zu überreden.

Am Vortag wurden bei einer Schießerei auf dem Militärflughafen von Kramatorsk zwei prorussische Aktivisten verletzt. Bei der Stadt Isjum, etwa 50 Kilometer nördlich, tauchte eine weitere Kolonne ukrainischer Schützenpanzer auf. Aber bis auf einige tief fliegende ukrainische Militärhubschrauber bleiben die Regierungstruppen passiv. Offene Kämpfe gibt es bisher nicht.

Gestern erstürmten die Separatisten auch das Rathaus der Gebietshauptstadt Donezk, ohne nennenswerten Widerstand. Die prorussische "Volksrepublik Donezk" kontrolliert auch das Gebietsverwaltungsgebäude in Donezk. Außerdem halten ihre teilweise schwer bewaffneten Kämpfer nach Angaben der Nachrichtenagentur Unian auch die Rathäuser der Städte Mariupol, Makejewka, Schdanowka, die Rathäuser und Polizeiwachen in Jenikajewka und Kramotorsk, außerdem die Polizeiwachen von Gorlowka.

Gegen Ukraine abgeschirmt

Die Meldungen über die Machtverhältnisse in vier anderen Städten widersprechen einander. Insgesamt wehen die Flaggen der "Volksrepublik" bisher nur in acht bis zwölf von 52 Städten. Aber diese liegen auf einer geographischen Linie, die die Region komplett von Süden nach Norden zerschneidet und gegenüber der westlichen Ukraine abschirmt. Dazu halten die Separatisten auch die Geheimdienstzentrale in Lugansk, der Hauptstadt der östlichen Nachbarregion.

"Unsere Grenze zu Russland ist ein großes, kaum kontrolliertes Loch", sagt ein hoher Lugansker Regionalbeamter unserer Zeitung anonym. Viele Beobachter glauben, Lugansk diene den Aufständischen der Donezker "Front" als Basis und Brücke für Nachschub aus Russland.

Noch gibt es pro-ukrainische Kräfte, die zu entschlossenem Widerstand bereit sind. Heute wollen patriotische Aktivisten in Donezk eine Massendemonstration für die Einheit der Ukraine abhalten. Und German Pristupa, der stellvertretende Polizeichef von Gorlowka, erklärt, er verfüge über ausreichend Beamte, die bereit seien, die von den Separatisten gestürmte Polizeiwache zurückzuerobern. "Wenn es nur den Befehl gäbe."

Jegor Firsew, Gebietsvorsitzender der Klitschko-Partei Udar, befürchtet, es mangle der Zentralgewalt nicht nur am Willen, sondern auch an Mitteln, an Soldaten und Technik, um militärisch gegen die Besetzer in Donezk vorzugehen. "Aber wenn aus Kiew in nächster Zukunft keine massive Reaktion kommt, wird die Region Donezk bald russisch sein."

Mehr NATO-Präsenz

Die NATO schickt Schiffe, Flugzeuge und Soldaten in den Osten, um gegenüber Russland die Bündnissolidarität mit den baltischen Mitgliedsstaaten und mit Polen zu signalisieren. Vor allem im Baltikum gibt es starke russische Minderheiten, weshalb die Staaten Schutz erbeten haben. Deutschland beteiligt sich mit einem Schiff und sechs Eurofightern. Die Maßnahmen seien keine Bedrohung für Russland, sagte NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen.

 

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15  Kommentare
15  Kommentare
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sirius (4.494 Kommentare)
am 17.04.2014 12:29

ein megatrauerspiel.beginnend mit den kuahbuam,welche ihre imperalistischen wirtschaftsinteressen vorantreiben wollen. ausserdem wird im herbst der halbe kongress neu gewählt.was sollte der O.sonst einbringen.
die ukrainische regierung,hier wurden folgsame halunken vom CIA implementiert.das europäische anhängsel,folgt wie die herde in texas den cowboys.da hat in moskau einer mehr intellegenz,als die gegenseite zusammen.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 17.04.2014 16:25

da hat in moskau einer mehr intellegenz,als die gegenseite zusammen.

na ja darüber kann man-n/ frau diskuttieren / debattieren . grinsen
der in Moskau wäre klug wenn er sich bemühen würde die Ukraine-Russen zu beruhigen , zu helfen das Land zu stabilisieren und dann ein Referendum durchzuführen ...
aber Stabilisation und Referendum passen NICHT zusammen denn eine Stabilisation kann erst NACH einen Referendum stattfinden!

eines muss aber klar gestellt werden ... der Moskauer hat die grösste Macht in der Hand .. ENERGIE !

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Gugelbua (31.812 Kommentare)
am 17.04.2014 10:23

finanziert von der EU traurig

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am 17.04.2014 10:27

Gesponsert von DIR, MIR und allen anderen!?

Da könnten wir doch auch ein paar Pickerl auf die Timoschenko picken, oder?

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analysis (3.469 Kommentare)
am 17.04.2014 10:12

BEVÖLKERUNG und INTERVENTIONEN im INTERESSE von INVESTOREN TEURE PROBLEME SCHAFFT !

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am 17.04.2014 10:04

WIR werden die ukrainische Separatisten-Regierung mit UNSEREM Geld erschlagen, dann wird schon wieder alles ganz gut ... oder doch nicht?

1. Kommt es anders
2. Wie die NATO denkt

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herst (12.748 Kommentare)
am 17.04.2014 08:42

Die Beute Ukraine wird zerfleischt von z.Bsp. Bären,Wölfen,Hyänen,Löwen und oben kreisen schon die Geier.Wenn alle ihren Teil der Beute erwischt haben,geht jeder wieder seines Weges,bis der nächste Hunger sie wieder auf Beutesuche gehen lässt.Und so geht das weiter,bis sich die Bestie Mensch selbst ausgerottet hat...War nur ein Versuch eines Vergleichs.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 17.04.2014 08:04

israel - palästina...
dort ist es den amis aber egal, bzw. sie helfen fleißig beim schüren mit.......und die eu hat dort ohnehin nichts zu melden, ausser überweisungen.

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( Kommentare)
am 17.04.2014 07:44

Ukraine zu Russland und auch alle anderen abtrünigen Staaten und dann die Grenzen dicht machen....

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 17.04.2014 09:35

Richtig...

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max1 (11.582 Kommentare)
am 17.04.2014 07:20

wetten dass es so kommt?
Die Verträge die die Kommission mit den USA gestrickt hat kann sie jederzeit Völkerrechstgültig unterschreiben und alle sind dann daran gebunden, ausser die EU wird al gesamtes aufgelöst.
Warum sollten die lästigen und vorallem dummen und desinterssierten Bürger befragt werden? Worüber den? Es geht da nicht um die immer wieder vorgebrachten Chlorhühner .... es geht um viel mehr doch wir haben das schon in Form des CETA Abkommens.
Daher sind wir schon in die Knie gezwungen aus freien Stücken allerdings, davon ist nie die Rede.
Die Ukraine ist ein Nebenschauplatz der medial viel hergibt, bei Syrien war das auch schon so, jetz herrscht wieder Ruhe und im Irak werden weiterhin Menschen im Auftrag der ehemals kriegsführenden nation ausgeführt, eigentlich auf der ganzen Welt wird im Sinne der westlichen Demokratie gemordet umd die wirtschaftlichen Interessen zu wahren. Amen

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am 17.04.2014 07:06

Düringer beistehen, er ist ja auch nicht besonders groß, also zumindest nicht ganz meine - eh nur normgerechte - Bürgerlänge grinsen

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jago (57.723 Kommentare)
am 17.04.2014 02:05

Die Maßnahmen seien keine Bedrohung für Russland, sagte NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen.

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laechler (946 Kommentare)
am 17.04.2014 00:29

Da wollte man im Auftrag der Nato, ihr Hauptquartier befindet sich praktischer Weise auch in Brüssel, die Ukraine kaufen. Wir Bürger und Zahler wurden übrigens nicht gefragt! Alles lief - ganz gegen EU-Art - diskret ab, bis Putin dann mehr bot und Janukowitsch absprang. Da wurde es laut im EU/Nato-Hühnerstall, aber die Dinge nahmen ihren Lauf und Putin lächelt...Da das Fäuste ballen in der Hosentasche nicht viel ausrichten wird, kommt wahrscheinlich der Plan B zur Anwendung. EU und Nato rücken noch enger zusammen und dazu gehört die Freihandelszone TTIP mit ihrer Gentechnik und vor allem dem Investitionsschutz. Wenn das kommt, dann Gute Nacht europäische Art und die USA können eine Anzahl Sterne ihrem Banner hinzufügen. L.

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jago (57.723 Kommentare)
am 17.04.2014 02:08

am Himmel, den Düringer, das 1-Mann Parlament.

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