Ukraine-Krise: Armee zieht sich zurück
KIEW/DONEZK. Einigung auf Pufferzone von 30 Kilometern im umkämpften Osten des Landes.
Nach der Einigung auf eine demilitarisierte Zone in der Ostukraine haben die Regierungstruppen gestern erste Einheiten aus dem Gebiet um die Stadt Donezk abgezogen. Die Truppen hätten einige Ortschaften verlassen, um die Lage von neuen Stellungen aus besser kontrollieren zu können, teile Andrej Lyssenko vom nationalen Sicherheitsrat mit. Zuvor hatten prorussische Separatisten von einem teilweisen Rückzug ukrainischer Regierungstruppen berichtet.
Die Konfliktparteien hatten unter der Vermittlung der "Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa" (OSZE) in der Nacht auf Samstag eine Pufferzone von 30 Kilometern vereinbart. In der Zone sind keine Waffen oder Kampfverbände erlaubt.
Die seit zwei Wochen geltende Waffenruhe in den nicht anerkannten "Volksrepubliken" Donezk und Lugansk hält im Großen und Ganzen, wie Medien berichten. Allerdings kommt es immer wieder zu Zwischenfällen. Lyssenko berichtete von zwei getöteten ukrainischen Soldaten.
Die EU begrüßte die in der weißrussischen Hauptstadt Minsk unter OSZE-Vermittlung vereinbarten neuen Schritte für eine Lösung der Krise. Die Waffenruhe sowie der Austausch von Gefangenen hätten zu einem "bedeutenden Rückgang" der Gewalt geführt, hieß es in einer in Brüssel veröffentlichten Mitteilung der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton. Ein dauerhafter Waffenstillstand sei der Schlüssel für eine politische Lösung der Krise.
Dritter russischer Hilfskonvoi
Am Wochenende erreichten erneut rund 200 russische Lastwagen mit 2000 Tonnen Hilfsgütern die Großstadt Donezk. Die Fahrzeuge des mittlerweile dritten Hilfskonvois passierten die russisch-ukrainische Grenze erneut ohne Kontrolle ukrainischer Zöllner und ohne Begleitung des Roten Kreuzes.
"Eine Vereinbarung zwischen Kiew und den Separatisten vom vorvergangenen Freitag über eine Waffenruhe sieht vor, die notleidende Bevölkerung in Donezk und Luhansk (Lugansk) mit humanitärer Hilfe zu versorgen. Moskau hatte nach dem Zustandekommmen der Vereinbarung angekündigt, einen neuen Hilfskonvoi in die Ostukraine zu schicken."
schreiben seriöse Medien.