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USA und Kuba wollen Botschaften wieder öffnen

Von nachrichten.at/apa, 01. Juli 2015, 16:45 Uhr
Barack Obama und Raul Castro Bild: (Reuters)

HAVANNA / WASHINGTON. Die USA und Kuba wollen ihre Botschaften in der jeweils anderen Hauptstadt ab 20. Juli wieder öffnen.

Das teilte das kubanische Außenministerium am Mittwoch in Havanna mit. Kubas Staatschef Raul Castro habe einen entsprechenden schriftlichen Vorschlag von US-Präsident Barack Obama angenommen.

Der Chef der kubanischen Interessenvertretung in Washington, Jose Rodriguez, habe die Antwort Castros am Mittwoch dem stellvertretenden US-Außenminister Tony Blinken übergeben. Ob die Botschaften in Washington und Havanna exakt am 20. Juli öffnen, blieb zunächst unklar. In Havanna war nur von einer Öffnung "ab 20. Juli" die Rede.

"Todos somos americanos" - Obamas großer Kuba-Coup

Der Kalte Krieg in der Karibik geht endgültig zu Ende. Nach über 50 Jahren Eiszeit nehmen Kuba und die USA wieder diplomatische Beziehungen auf. Bereits am 20. Juli sollen in Havanna und Washington die Botschaften feierlich eröffnet werden. Sogar Außenminister John Kerry will dazu nach Havanna reisen - eine echte Zeitenwende steht bevor.

Lange, viel zu lange hatte Washington das sozialistische Kuba als Schandfleck im eigenen Hinterhof betrachtet - jetzt sichert sich Präsident Barack Obama mit der Aussöhnung einen Platz in den Geschichtsbüchern. Doch Achtung: Noch kann ihm der Kongress einige Knüppel zwischen die Beine werfen.

Die Eröffnung der Botschaften "legitimiert die Repression in Kuba, sie fördert nicht die Sache der Demokratie und Freiheit", twittert etwa der aussichtsreiche republikanische Präsidentschaftsbewerber Jeb Bush ("Bush Drei"). Schon signalisieren die Republikaner, sie wollten sich bei der Nominierung eines Botschafters querlegen.

Noch schwieriger dürfte es für Obama werden, das Embargo aufzuheben. Worauf vor allem die Kubaner, aber auch amerikanische Unternehmen, amerikanische Touristen und nicht zuletzt amerikanische Zigarrenraucher sehnlichst warten. Schon jetzt steht fest: Das Thema Kuba wird in den Präsidentenwahlkampf gezogen - nicht gerade gute Aussichten.

Die Aussöhnung mit Kuba stand schon lange auf Obamas Agenda - doch weil er Gegenwind fürchtete, hat er bis zur letzten Hälfte seiner zweiten Amtszeit gewartet. Er überraschte die Welt, als er im vergangenen Dezember gemeinsam mit dem kubanischen Staatschef Raul Castro die Wende bekannt gab. "Todos somos americanos", sagte Obama damals in Feierlaune auf Spanisch - Wir sind alle Amerikaner!

Im April folgte der nächste Coup: Obama und Castro trafen sich in Panama-Stadt. Was dort geschah, kann als historisch bezeichnet werden. Der 83-jährige Revolutionär Raul Castro - Bruder des legendären "Maximo Lider" Fidel - erinnerte an die Übergriffe der USA, an die Mordversuche der CIA an seinem Bruder, an die blamabel gescheiterte Invasion in der Schweinebucht 1961. Um dann aber Obama von jeder Schuld an den Verstrickungen der Vergangenheit zu befreien.

"Meiner Meinung nach ist Obama ein ehrlicher Mann", meinte der alte Kämpfer. "Sein Verhalten hat viel mit seinem einfachen Hintergrund zu tun." Der 30 Jahre jüngere Obama blickte bei so viel Lob nur betreten zu Boden.

Dabei war die Wende längst überfällig. Seit Jahren stehen die USA mit ihrer unversöhnlichen Haltung zur Karibikinsel in der Welt isoliert da, selbst Päpste reisten nach Havanna und wetterten gegen das Embargo, das noch Präsident John F. Kennedy verhängte - und die Bevölkerung nach wie vor arg beutelt.

Tatsächlich sind die Erwartungen unter den Menschen in Havanna hoch. Sehr hoch. Endlich winkt der Weg aus Armut und Krise. Ein erster Hoffnungsschimmer: Seit Jänner hat der US-Tourismus deutlich angezogen - trotz weiterhin bestehender US-Reiseeinschränkungen. Vor allem in der Altstadt Havannas oder in Kolonialstädten wie Trinidad im Zentrum des Landes boomt das Geschäft mit US-Besuchern.

Jahrzehntelang war Kuba einer der wenigen sozialistischen "Restbestände" in der Welt. Zudem eines der ganz wenigen Länder, zu denen die USA keine diplomatischen Beziehungen hatten. Jetzt bleiben davon laut "New York Times" nur noch drei: der Iran, Nordkorea und Bhutan.

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