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Türkei als Islamisten-Drehscheibe?

Von OÖN, 18. August 2016, 00:04 Uhr
Türkei als Islamisten-Drehscheibe? Wirbel um deutschen Geheimbericht
Staatschef Erdogan (re.) im Jahr 2012 mit Hamas-Führer Ismail Haniyeh (EPA) Bild: EPA

BERLIN / ANKARA. Berlin sieht Erdogan als Unterstützer von Terror-Organisationen – Ankara reagiert empört.

Dem ohnehin bereits arg ramponierten deutsch-türkischen Verhältnis droht ein neuer Tiefpunkt: Das deutsche Innenministerium wirft der Türkei unter Staatschef Recep Tayyip Erdogan in einem Geheimpapier die Unterstützung von Islamisten und Terroristen vor.

In einer vertraulichen Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion im Bundestag heißt es: "Als Resultat der vor allem seit dem Jahr 2011 schrittweise islamisierten Innen- und Außenpolitik Ankaras hat sich die Türkei zur zentralen Aktionsplattform für islamistische Gruppierungen der Region des Nahen und Mittleren Ostens entwickelt." Dies berichtete der TV-Sender ARD am Dienstagabend.

Hamas gilt als Terrororganisation

Und weiter heißt es in der Analyse mit Hervorhebungen in Großbuchstaben: "Die zahlreichen Solidaritätsbekundungen und Unterstützungshandlungen für die ägyptische MB (Muslimbruderschaft), die HAMAS und Gruppen der bewaffneten islamistischen Opposition in Syrien durch die Regierungspartei AKP und Staatspräsident ERDOGAN unterstreichen deren ideologische Affinität zu den Muslimbrüdern."

Damit stellt die deutsche Bundesregierung eine direkte Verbindung zwischen Erdogan und einer Terrororganisation her – als solche wird zumindest die Hamas seit 2003 in der EU eingestuft. Die Stellungnahme basiert auf Einschätzungen des Bundesnachrichtendienstes (BND).

Zwist in deutscher Regierung

Zwischen dem CDU-geführten Innen- und dem SPD-geführten Außenministerium gab es schwere Irritationen wegen der Anfragebeantwortung, da das Auswärtige Amt nicht über den Inhalt informiert wurde. Das Außenministerium distanzierte sich gestern auch von der Analyse. Das Innenministerium von Thomas de Maizière (CDU) räumte zerknirscht eine "regierungsinterne Kommunikationspanne" ein. "Aufgrund eines Büroversehens im BMI ist die Beteiligung des Auswärtigen Amtes an der Schlussfassung nicht zustande gekommen", teilte das Innenressort mit.

Türkei: "Lug und Trug"

Die Türkei hat den deutschen Vorwurf gestern scharf zurückgewiesen: Die Einschätzung zeuge erneut von einer "verdrehten Mentalität", die auf Präsident Recep Tayyip Erdogan ziele.

"Die Vorwürfe sind eine neue Manifestation der verdrehten Mentalität, mit der seit einiger Zeit versucht wird, unser Land zu zermürben, indem sie auf unseren Präsidenten und unsere Regierung zielt", verlautete aus dem Außenministerium in Ankara.

Regierungshörige türkische Medien stimmten in die Kritik ein: Die Tageszeitung "Yeni Safak" schrieb von einer "niederträchtigen Verdrehung der Tatsachen". Von "Verleumdung" sowie "Lug und Trug" war in der Tageszeitung "Sabah" die Rede. Während Deutschland Mitgliedern der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK erlaube, sich frei zu bewegen und Geld zu sammeln, beschuldige es die seit Jahren gegen den Terror kämpfende Türkei, radikale islamische Terrororganisationen zu unterstützen.

 

Viele Dschihadisten

25 Prozent der bis Ende 2015 aus Deutschland in Richtung der Kriegsgebiete der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) ausgereisten Islamisten haben einen türkischen Hintergrund. Das geht aus einer Antwort der deutschen Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion im Deutschen Bundestag hervor, die der „Deutschen Presse-Agentur“(DPA) vorliegt. Demnach hatte ein Viertel der rund 760 Islamisten aus Deutschland die türkische Staatsbürgerschaft oder war „türkischstämmig“. Konkret ist die Rede von 190 Personen.

820 Islamisten sind laut dem deutschen Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) alleine von Jahresbeginn 2016 bis Mitte Mai in Richtung Syrien und Irak gereist – eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr.

Rückkehrer: Ende Juni hatte das Bundeskriminalamt mitgeteilt, dass ein Drittel dieser 820 Menschen inzwischen wieder in Deutschland ist.

140 der ausgereisten Islamisten seien in Syrien oder im Irak getötet worden.

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15  Kommentare
15  Kommentare
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Grufti2016 (433 Kommentare)
am 18.08.2016 11:33

Putin hat uns ja mal gewarnt aber keiner wollte es hören?? oder????

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fritzicat (2.724 Kommentare)
am 18.08.2016 11:02

Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat sich hinter die Einstufung der Türkei als zentrale Aktionsplattform für islamistische und terroristische Organisationen im Nahen Osten gestellt. "Da ist nichts zu bereuen", betonte de Maizière in einem TV-Interview des rbb hinsichtlich eines Papiers des Bundesnachrichtendienstes (BND), demzufolge die Türkei als aktiver Unterstützer radikaler, bewaffneter Islamisten gesehen wird.
----------------

Die Deutschen stehen zu ihren Aussagen, nur die österr. Weicheipolitiker finden immer ein "wenn + aber".

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( Kommentare)
am 18.08.2016 11:12

Das Aussenministerium hat sich klar von der Einschätzung des BMI distanziert. Es sind also nicht "die Deutschen", die zu diesen Aussagen stehen, sondern das Innenministerium - nona.

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linzerleser (3.623 Kommentare)
am 18.08.2016 09:15

immer wieder diese einseitige Berichterstattung von unserer Presse gegen Erdogan ist kaum zu ertragen.
Er ist bei seinen Anhängern sehr beliebt und das sollte von uns allen In Österreich respektiert werden oder?

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Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 18.08.2016 09:26

@ linzerleser grinsen
beliebt waren andere Despoten auch zwinkern

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pepone (60.622 Kommentare)
am 18.08.2016 13:50

linzerleser

guter Sarkasmus ... gfoit ma .. grinsen

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Punraz (295 Kommentare)
am 18.08.2016 08:18

Na geh, so a Überraschung!

Gwusst hats do eh a jeder, nur sogn darf mas ned, sonst ist man politisch inkorrekt.

Politik ist halt ein durch und durch verkommen und verlogenes Geschäft.

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Karlchristian (4.584 Kommentare)
am 18.08.2016 08:05

Nicht nur die Türkei alleine, sondern der Koran und die Hadithen sind die eigentlichen Quellen des islamischen Terrors.

Als gläubiger Moslem gilt nur wer
1) an den Koran als Allahs endgültige Offenbarung und
2) an Mohammed als Vorbild und seine Hadithen (Überlieferungen) glaubt.

Im Koran gibt es 206 Verse, die explizit zur Gewalt gegen die Kuffar, sogenannte Lebensunwürdige, aufrufen und zur gewaltsamen Verbreitung des Islam auffordern. Wer ein gläubiger Moslem sein will, muss die Befehle Allahs im Koran blind und ohne nachzudenken befolgen. Alle islamischen Terrorgruppen weltweit legitimieren ihre Gräueltaten mit Suren aus dem Koran und berufen sich auf Mohammed als Vorbild.
Der Dschihad ist so lange geboten, bis der Islam die Welt erobert hat. Nationale Grenzen haben im Islam nach Mohammeds Vorbild keine Gültigkeit, weil es nur ein Haus des Friedens gibt, nämlich alle Nationen unter dem Islam.

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( Kommentare)
am 18.08.2016 11:10

Nachdem Sie offenkundig Koran-Kenner sind:
(1) Wieviele Verse gibt es, die Gewaltverzicht, vornehmlich in Religionsfragen, predigen?
(2) Erklären Sie uns bitte auch, was der Dschihad ist & welche Regeln dafür gelten.
Unter uns: Der Koran ist zu vielschichtig, um daraus eindeutige = einseitige Schlüsse zu ziehen.

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Karlchristian (4.584 Kommentare)
am 18.08.2016 19:53

Zu (1)
Es gibt auch friedliche Verse aus der Frühzeit in Mekka vor der islamischen Zeitrechnung. Diese Verse werden durch die späteren kriegerischen und gewalttätigen Verse in Medina geoffenbart, aufgehoben. Dafür gibt es auch einen Begriff in der islamischen Rechtswissenschaft: „Abrogation“.
Zu (2)
Dschihad ist nach Sure 9.40: „Zieht aus und kämpft mit eurem Gut und Blut für Allahs Sache“.

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Sturzflug (6.545 Kommentare)
am 18.08.2016 17:53

Erzählen Sie uns vom Kreuzzug, da kennen Sie sich aus!

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Karlchristian (4.584 Kommentare)
am 18.08.2016 20:06

Kreuzzüge entsprachen weder dem Wesen Christi, noch waren sie sein Auftrag. Sie waren aber entgegen der üblichen Meinung eine Verteidigungsreaktion auf die islamische Aggression, kein unprovozierter Übergriff. Dem ersten Kreuzzug war ein Hilferuf des byzantinischen Kaisers Alexios I. Komnenos um militärische Unterstützung gegen die Seldschuken vorausgegangen. Dies löste 1095 den Aufruf des Papst Urban II. aus, der zur Befreiung Jerusalems und des „Heiligen Landes“ aus der Hand der Mohammedaner aufforderte, die die Grabeskirche, eines der größten Heiligtümer des Christentums, zerstört hatten und christliche Pilger im Heiligen Land ermordeten.

Moslems verherrlichen noch heute ihre Kriegszüge. Schön wäre es, wenn auch die Moslems ihre Geschichte mit den weit mehr als 200 Mio. Ermordeten aufarbeiten würden.

Unbestritten ist, dass Jerusalem, Damaskus, Antiochia, …. als Wiege des Christentums gilt und die ursprüngliche Mehrheitsbevölkerung gewaltsam kurz vor der Ausrottung steht.

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( Kommentare)
am 18.08.2016 20:35

Der Dschihad entspricht weder dem Wesen noch dem Auftrag Allahs...
Im Koran steht mehr über Mildtätigkeit gegenüber Mitmenschen als in der Bibel.

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Karlchristian (4.584 Kommentare)
am 18.08.2016 21:15

Damit bestätigen sie nur, dass sie weder den Koran noch die Bibel gelesen haben.

Christentum und Neues Testament weisen von Anfang an nur pazifistische Grundzüge der Nächstenliebe auf.

Der Koran entstand im Rahmen von Mohammeds Kriegszügen und enthält viele Anweisungen für den Krieg und Kampf gegen Nichtmuslime und das Töten der Ungläubigen.

Den“ Heiligen Krieg“ gab Mohammed als Befehl Allahs aus, den Islam zu verbreiten. 27 von 66 Feldzügen führte Mohammed selbst an. Seinen Lebensunterhalt und den seiner Gefährten sicherte Mohammed durch Karawanenüberfälle.

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Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 18.08.2016 07:42

die Propaganda Maschinerie erinnert mich an den "kalten" diplomatischen Krieg.

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