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Türkei: Neuer Mammutprozess zu Putschversuch

Von nachrichten.at/apa, 01. August 2017, 12:10 Uhr
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan Bild: Reuters

ANKARA. In der Türkei hat am Dienstag ein neuer Mammutprozess zum gescheiterten Militärputsch vor einem Jahr begonnen.

Fast 500 mutmaßliche Putschisten sind vor einem Gericht bei Ankara des versuchten Sturzes von Präsident Recep Tayyip Erdogan angeklagt und müssen sich v.a. wegen der Ereignisse auf dem Luftwaffenstützpunkt Akinci verantworten, von dem aus der Putschversuch koordiniert worden sein soll.

Der Prozess fand unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen in einem speziell erbauten Gerichtssaal des Gefängnisses von Sincan statt. Bei ihrer Ankunft wurden die Angeklagten von einer aufgebrachten Menge empfangen. Die Zuschauer beschimpften die Angeklagten, die jeweils von zwei Polizisten ins Gericht geführt wurden, und riefen: "Märtyrer sterben nicht, die Nation wird nicht gespalten werden!"

Einige Demonstranten warfen auch Henkersknoten nach den Angeklagten und riefen, "wir wollen die Todesstrafe" und "ihr alle werdet bezahlen". Auf Bannern der Regierungspartei AKP wurde zudem gefordert, dass die Angeklagten vor Gericht eine Uniform tragen. Bei einem früheren Prozess hatte ein mutmaßlicher Putschistenführer mit einem T-Shirt mit der Aufschrift "Held" für Empörung gesorgt.

Von den insgesamt 486 Angeklagten sind 18 auf freiem Fuß und sieben flüchtig. Unter den Beschuldigten, denen in Abwesenheit der Prozess gemacht wird, sind auch der islamische Prediger Fethullah Gülen und der Theologiedozent Adil Öksüz. Gülen soll der Drahtzieher des Umsturzversuchs vom 15. Juli 2016 gewesen sein, während Öksüz in der Putschnacht auf der Akinci-Basis das Kommando geführt haben soll.

Öksüz, der der sogenannte Imam der Gülen-Bewegung für die Luftwaffe gewesen sein soll, war am Morgen des 16. Juli in der Nähe des Stützpunkts festgenommen worden, wurde jedoch kurz darauf wieder freigelassen. Gülen, der seit Jahren im Exil in den USA lebt, bestreitet jede Verwicklung in den versuchten Staatsstreich gegen seinen langjährigen Verbündeten und heutigen Erzfeind Erdogan.

Ebenfalls angeklagt sind der frühere Luftwaffenkommandeur Akin Öztürk und der Geschäftsmann Kemal Batmaz, die ebenfalls eine führende Rolle bei dem Putschversuch gespielt haben sollen. Viele der Angeklagten sind auch in anderen Prozessen angeklagt. Bereits im Februar und im Mai hatten in demselben Gerichtssaal zwei Verfahren gegen Hunderte mutmaßliche Putschbeteiligte begonnen.

Die Putschisten hatten am Abend des 15. Juli Generalstabschef Hulusi Akar in Akinci festgesetzt, während F-16-Kampfflugzeuge das Parlament, die Fernsehzentrale, das Polizeihauptquartier und das Hauptquartier der Spezialkräfte bombardierten. Rund 250 Menschen wurden getötet, doch scheiterte der Putschversuch, als sich Zehntausende Menschen auf den Straßen den Putschisten entgegenstellten.

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6  Kommentare
6  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
felixh (4.874 Kommentare)
am 01.08.2017 15:43

So wie im 3 Reich

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pepone (60.622 Kommentare)
am 01.08.2017 14:26

Neuer Mammut : am Foto zu sehen .. zwinkern

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( Kommentare)
am 01.08.2017 14:20

Es wird dunkel in der Türkei. Langsam dunkel, so langsam, dass es niemand in der Türkei merkt. Ein Prozess gegen vermeintliche Putschisten, deren angeblicher Anführer nicht im Gerichtssaal ist. Alle jubeln dem Mann zu, der am Lichtschalter steht und diesen langsam dunkler dreht. Sie fordern in Chören schon die Todesstrafe. Unvorstellbar noch in einer Türkei vor 10 Jahren.

Recep Tayyip Erdoğan, hat das Volk in seiner Hand. Blind jubeln ihm alle zu, auch wenn sie eines Tages geistig im Finstern sitzen, dann werden sie im Dunkeln, genau ihrem Mann an den Schnüren, wie Marionetten folgen und zu allem fähig sein.

Erst wenn das Licht wieder angeht, werden die Türken sehen, welchen Schaden sie sich, ihrem Volk und ihrem Land angetan haben. Das Rad der Geschichte dreht sich.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 01.08.2017 14:29

Fortunatus

bitte die Auslandstürken NICHT VERGESSEN die mit JA gestimmt haben ,im FREIEN WESTEN DIE VORTEILE der Demokratie genießen aber ihre Landsleute ins VERBERBEN haben laufen lassen !!! traurig

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Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 01.08.2017 12:54

Mittlerweile ist klar, dass der Geheimdienst den Putsch initiiert und die wenigen Putschisten auflaufen hat lassen, um vielen anderen eine Beteiligung vorzuwerfen und damit aus der Gesellschaft zu entfernen.

Etwas dezenter als in Syrien, aber nicht wirklich konform zu den Europäischen Werten.

Und der gesamte Westen schaut untätig zu.

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Digitalis (3.621 Kommentare)
am 01.08.2017 12:47

Komisch, dieser Titel traurig Wann hat den bisher schon ein großer Prozess gegen Putschisten (in der Türkei) stattgefunden, dass es bei dem nun eröffneten sich um einen "neuen" handelt. Da muss ich glatt etwas seit einem Jahr Einschlägiges versäumt haben traurig

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