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"Treffen wir uns einfach und reden wir übers Wetter"

Von OÖN, 14. Dezember 2017, 07:39 Uhr
"Treffen wir uns einfach und reden wir übers Wetter"
US-Außenminister Rex Tillerson Bild: APA/AFP/MANDEL NGAN

WASHINGTON. US-Außenminister Rex Tillerson machte Nordkorea ein ungewöhnliches Gesprächsangebot. Einen Tag nach Tillersons relativiert sein eigenes Ressort das Angebot.

Es ist ein ungewöhnliches und überraschendes Verhandlungsangebot: Die USA stellen nach den Worten ihres Außenministers Rex Tillerson keine Bedingungen für den Beginn von Gesprächen mit Nordkorea. "Wir sind bereit zu einem ersten Treffen ohne Vorbedingungen", sagte Tillerson in der Nacht auf Mittwoch in Washington bei einer Veranstaltung zum Atomkonflikt mit Nordkorea.

Bisher hatten US-Vertreter stets darauf bestanden, dass sich Pjöngjang vor Verhandlungen zur Abkehr von der atomaren Rüstung bereit erklärt. "Treffen wir uns einfach und reden wir meinetwegen über das Wetter – und darüber, ob es ein viereckiger oder ein runder Tisch sein wird, wenn es das ist, was euch Freude bereitet", sagte Tillerson bei der Veranstaltung der Politik-Organisation "Atlantic Council". Die US-Regierung sei offen für Unterredungen, wann immer die Führung in Pjöngjang dazu bereit sei. Es müsse aber eine "Periode der Ruhe" ohne Nuklear- und Raketentests geben.

Allerdings demonstrierte der US-Außenminister in seiner Rede auch Härte gegenüber dem kommunistischen Staat: Die USA würden ihre wirtschaftlichen und diplomatischen Sanktionen gegen Nordkorea aufrechterhalten, "bis die erste Bombe fällt", warnte er.

Russland reagierte erfreut

Washington könne "ein nuklear bewaffnetes Nordkorea einfach nicht akzeptieren", sagte Tillerson. US-Präsident Donald Trump wolle sicherstellen, dass Pjöngjang keine Atomwaffen besitze, die das Territorium der USA treffen könnten.

Russland begrüßt die von Tillerson erklärte Bereitschaft der USA zu direkten Gesprächen mit Nordkorea. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte gestern in Moskau, Russland habe das immer gefordert. "Solche konstruktiven Äußerungen machen mehr Eindruck als die konfrontative Rhetorik, die wir bisher gehört haben", so Peskow.

Im Konflikt über das nordkoreanische Atomwaffenprogramm seien Verhandlungen der einzig mögliche Weg, sagte auch Vizeaußenminister Sergej Rjabkow. "Wichtig wäre jetzt aber der Beleg, dass den Worten auch Taten folgen."

Der Dialog könne nur funktionieren, wenn sich die USA mit militärischen Aktionen zurückhielten, "die in Pjöngjang als Drohung aufgefasst werden könnten".

Kim Jong-un unbeeindruckt

Nordkoreas Machthaber zeigte sich unbeeindruckt vom US-Angebot: Kim Jong-un bekräftigte gestern seine Entschlossenheit zur atomaren Aufrüstung: Er wolle sein Land zur "stärksten Atommacht" der Welt machen, sagte er laut einem Bericht der nordkoreanischen Agentur KCNA. In einer Rede vor Mitarbeitern des Raketenprogramms sagte er, sein Land werde "siegreich" voranschreiten und "die stärkste atomare und militärische Macht der Welt" werden.

US-Außenministerium rudert zurück

Einen Tag nach dem Vorstoß von US-Außenminister Rex Tillerson zu direkten Gesprächen mit Nordkorea relativiert sein eigenes Ressort das Angebot. Die USA seien zu Verhandlungen mit der Führung in Pjöngjang bereit, wenn die Zeit dafür gekommen sei, erklärte das Ministerium am Mittwoch. Dies sei aber derzeit nicht der Fall, weil Nordkorea keine Bereitschaft zur Aufgabe seiner Atom- und Raketentests gezeigt habe.

Ministeriumssprecherin Heather Nauert betonte, vor Gesprächen müsse es zuerst eine "Phase der Ruhe" ohne solche Tests geben. Tillerson hatte Nordkorea am Dienstag direkte Atomgespräche ohne Vorbedingungen in Aussicht gestellt.

Vor dem Zurechtrücken seines Ministeriums hatte bereits das US-Präsidialamt die Gegenposition vertreten. Damit wurde Tillerson in der Frage des Umgangs mit Nordkorea erneut offen brüskiert. Schon vorher hatte Präsident Donald Trump seinem Außenminister wegen dessen Bemühungen um eine diplomatische Lösung Zeitverschwendung vorgeworfen. Offizielle Position der USA ist bisher, dass die Führung in Pjöngjang vor Gesprächen akzeptieren muss, über ein Ende des Atomwaffenprogramms zu reden. In den vergangenen Wochen hatte es immer wieder Spekulationen über eine bevorstehende Absetzung Tillersons gegeben.

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1  Kommentar
1  Kommentar
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benzinverweigerer (14.598 Kommentare)
am 14.12.2017 12:37

Der Artikel widerspricht sich in sich...
Tillerson sagte doch ebenso, dass eine Ruhephase vorangehen muss.

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