Temelin: Erweiterung um nur einen Reaktorblock
PRAG/LINZ. Tschechiens Regierung geht in ihrer neuen Energie-strategie nicht komplett von der Atomkraft ab.
Atomkraft wird in der tschechischen Energiepolitik auch künftig eine entscheidende Rolle spielen: Der aktuelle Entwurf der neuen Energiestrategie der Prager Regierung, die spätestens im Jänner oder Februar beschlossen werden soll, sieht einen Ausbau der bestehenden Atomkraftwerke vor.
Allerdings ist darin nicht mehr von zwei neuen Blöcken in Temelin die Rede, sondern von je einem neuen Reaktorblock in Temelin und Dukovany. Zudem hat sich offenbar der Zeitplan nach hinten verschoben: Ursprünglich war von einer Inbetriebnahme im Jahr 2025 die Rede, nun soll 2025 zu bauen begonnen werden. Die Fertigstellung soll zwischen 2035 und 2037 erfolgen.
"Damit signalisiert die Regierung der tschechischen Atomlobby: Wir bleiben grundsätzlich auf Kurs", sagte Oberösterreichs Umweltlandesrat Rudi Anschober am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Linz. Mit einer Entscheidung über eine neue Ausschreibung rechnet Anschober, dem der Entwurf für die neue Energiestrategie vorliegt, erst "Ende 2016, Anfang 2017".
Zu diesem Zeitpunkt wird auch mit einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) über die umstrittenen staatlichen Subventionen für das britische AKW Hinkley Point gerechnet. Sobald die EU-Kommission demnächst ihre Zustimmung offiziell veröffentlicht, wird Österreichs Bundesregierung innerhalb von zwei Monaten Nichtigkeitsklage einbringen.
Für Anschober wird das ein richtungsweisendes Urteil: "Ohne Subventionen bleiben Tschechiens Ausbaupläne Sandkastenspiele." Schließlich sei die Atomkraft die unwirtschaftlichste Energieform Europas – "und das ist unser allerbestes Argument". (schuh)
... die "Atomstrahlen" per Gesetz am Grenzübertritt zu hindern.
Grenzen wieder dicht!
Rudi sehr sehr gute Arbeit habt alles gegeben in Landespolitik