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Syriens Kurden-Milizen fühlen sich vom Bündnispartner USA verraten

Von Michael Wrase, 26. August 2016, 00:04 Uhr
Syriens Kurden-Milizen fühlen sich vom Bündnispartner USA verraten
Türkische Truppen rücken weiterhin nach Syrien vor. Bild: Reuters

DAMASKUS. Traum vom zusammenhängenden Kurdengebiet gegen die Türkei nicht durchsetzbar.

Die Einnahme von Dscharablus durch die türkische Armee und syrische Rebellengruppen erfolgte nach Erkenntnissen der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) "kampflos". Die Milizen des sogenannten Islamischen Staates (IS), die die nordsyrische Grenzstadt in den letzten drei Jahren kontrollierten, seien bereits zu Wochenbeginn abgezogen, berichteten Gewährsleute aus der Region. Nach ihren Informationen wurde der IS über die Absichten Ankaras rechtzeitig in Kenntnis gesetzt und konnte daraufhin seine Stellungen in Dscharablus in aller Ruhe räumen.

"Die ganze Operation ist ein abgekartetes Spiel", wissen Beobachter im Grenzgebiet: Nicht die dschihadistischen Terrormilizen, die Ankara über Jahre an seiner Südgrenze geduldet und sogar gefördert hatte, seien das Ziel der Offensive "Schutzschild Euphrat" gewesen, sondern die kurdischen Volksverteidigungsmilizen (YPG).

Nach der Einnahme der nordsyrischen Stadt Manbidsch zu Beginn des Monats fehlten den syrischen Kurden nur noch 500 Quadratkilometer, um ihren Traum von einem auch territorial zusammenhängenden Kurdenstaat an der Grenze zur Türkei zu verwirklichen. Dass ein solcher Staat, den die syrischen Kurden "Rojava" ("West-Kurdistan") nennen, für Ankara eine absolute Horrorvorstellung ist, weiß die Führung der YPG sehr genau.

Dennoch wurde die Überquerung des Euphrat, der "roten Linie der Türken", angeordnet, um die vom IS gehaltene Stadt Manbidsch zu befreien. Ohne die Unterstützung der US-Luftwaffe hätten die Kurdenmilizen dies niemals geschafft. Die Signale aus Washington waren klar und eindeutig: 74 Tage lang bombardierten US-Kampfjets die IS-Hochburg, bevor die Kurdenmilizen Manbidsch befreien konnten.

Vermutlich nicht einmal im Traum hätten sich die Einwohner von Manbidsch vorstellen können, dass sich Vizepräsident Joe Biden demonstrativ auf die Seite der türkischen Regierung schlagen und die YPG auffordern würde, alle Truppen wieder auf das Ostufer des Euphrats zu verlegen. "Wir unterstützen nachdrücklich, was das türkische Militär macht", so Biden.

"Mehr als 250 unserer Leute sind im Kampf gegen den internationalen Terrorismus in Manbidsch gefallen", klagen die Kommandeure der YPG. Fast zwei Jahre lang kämpften sie an der Seite der USA gegen den Dschihad-Terror. Dass sie sich von den Amerikanern "geohrfeigt, missbraucht und verraten" fühlen, ist nachvollziehbar. Kritiker verlangen von den Kurden nun Kompromissbereitschaft.

 

Gülen: Keine Beweise

Der Streit zwischen der Türkei und den USA um die Auslieferung des islamischen Predigers Fethullah Gülen, der als Drahtzieher des Putsches verdächtigt wird, geht weiter. US-Vizepräsident Joe Biden hat bei seinem Besuch in Ankara zwar Zusammenarbeit versprochen, bat jedoch um Verständnis, dass im Rechtssystem der USA selbst der Präsident keine Macht über juristische Entscheidungen habe.

Bisher sind zwar laut der US-Regierung vier Anträge auf Auslieferung Gülens eingetroffen, darin seien jedoch keine Beweise für eine Verwicklung des Predigers in den Putschversuch vom 15. Juli enthalten. Vielmehr hätten die Anträge mit dem gescheiterten Putsch nichts zu tun. Eine Politisierung des Falles wäre kontraproduktiv, so Biden.

Belastung: Der Streit um Gülen, der seit 1999 in den USA im Exil lebt, hat die Beziehungen zwischen den NATO-Partnern schwer belastet. Ankara warnte, dass eine Ablehnung von Gülens Auslieferung die beiderseitigen Beziehungen schwer beschädigen würde. Kritiker werfen Ankara vor, auch Regierungsgegner, die nichts mit dem Putsch zu tun haben, ins Visier zu nehmen.

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17  Kommentare
17  Kommentare
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pepone (60.622 Kommentare)
am 26.08.2016 12:38

im Artikel :

"Mehr als 250 unserer Leute sind im Kampf gegen den internationalen Terrorismus in Manbidsch gefallen", klagen die Kommandeure der YPG. Fast zwei Jahre lang kämpften sie an der Seite der USA gegen den Dschihad-Terror. Dass sie sich von den Amerikanern "geohrfeigt, missbraucht und verraten" fühlen, ist nachvollziehbar. Kritiker verlangen von den Kurden nun Kompromissbereitschaft.

genau das Gleiche hinterlistige Manöver wie früher schon als Irakischen Soldaten von USA ausgebildet wurden um gegen den Feind ( von Israel) Iran zu kämpfen , und dann kam USA und hat IRAK vernichtet ! traurig

UND WIR IN EUROPA TRAGEN DIE KONSEQUENZEN !!! traurig traurig traurig

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krokofant (810 Kommentare)
am 26.08.2016 11:37

Die Kurden haben sich einfach die falschen Freunde ausgesucht?
Denn wie die USA ihre Verbündeten behandeln, kann man tagtäglich beobachten.
Im Kampf gegen den IS durften sie an vorderster Front stehen und den Kopf hinhalten-aber ein eigenes Kurdistan? Das werden Türken und Amis zu verhindern wissen!

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rri (3.208 Kommentare)
am 26.08.2016 11:11

Die Kurden - für mich die wahren Helden der Geschichte. Die lassen sich nicht unterkriegen!

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jago (57.723 Kommentare)
am 26.08.2016 11:59

Ja genu, unser Rudel ist edel. grinsen

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Zaungast_17 (26.399 Kommentare)
am 26.08.2016 10:43

geh, die integere USA?

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2good4U (17.369 Kommentare)
am 26.08.2016 10:26

Ist das nicht der Standartablauf bei den USA?

1. Verbünden
2. Aufrüsten
3. Verheizen
4. Fallen lassen

Waren nicht so gut wie alle "Schurkenstaaten" (Iran, Irak, usw.) früher mal Verbündete der USA, bis sie nicht mehr gebraucht wurden?

In der Zeit in der die einen Terroristen bekämpft werden werden gleichzeitig neue geschaffen.

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jago (57.723 Kommentare)
am 26.08.2016 11:54

Das sehe ich aus einem anderen Blickwinkel - und da kann ich nicht einmal "tut mir leid" dazu schreiben.

Die Kurden haben mit ihrer typisch arabischen Rudeldenke einen fatalen Fehler gemacht.

Der Fehler ist das Rudeldenken, das Verbünden selber. Das ist die militärisch-exekutive Geisteskrankheit, die zu Staaten und Regierungen führt, zu Hierarchien und zu Unterdrückung mithilfe verblödeter Nützlicher Idioten.

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( Kommentare)
am 26.08.2016 09:18

Wer die USA zu "Freunden" hat,
der braucht keine Feinde !
Diese "Brüder"
würden sogar die eigene Großmutter verraten.

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Punraz (295 Kommentare)
am 26.08.2016 09:15

Über die Russen braucht keiner mehr die Nase rümpfen.

Noch niederträchtiger als der Kriegshetzer USA geht's eh nimmer. Der Friedensnobelpreisträger Barack Obama hinterlässt auf der ganzen Welt einen Scherbenhaufen.

Der moralische Verfall der türkischen Regierung überrascht eh keinen mehr.

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Superruss (1.085 Kommentare)
am 26.08.2016 09:02

Erdogan kriecht Putin in den Allerwertesten und im selben Augenblick kommt der Ami Kriegstreiber in die Türkei um dort zu Buggeln,mit dem Ergebniss das die Vereinbarungen mit den Kurden einfach ausgeschlagen werden. Armes Europa,das sich mit solchenfalschen Freunden vereinigt.

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felixh (4.876 Kommentare)
am 26.08.2016 08:58

Wann konnte man sich schon in der Geshichte auf die USA verlassen?

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il-capone (10.341 Kommentare)
am 26.08.2016 12:59

Wie wäre der 2te WK ohne den Amis ausgegangen ?
Wäre Öslland auch lange Kommunistisch gewesen ?

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gscheidle (4.089 Kommentare)
am 26.08.2016 08:21

Die AMIS helfen nur dann(denen), wenn es(sie) für sie nützlich ist(sind)!

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Sturzflug (6.545 Kommentare)
am 26.08.2016 21:10

Was war denn für die AMIS so nützlich an Österreich?
Unsere riesigen Ölvorräte?
Der Erzberg?
Der Milchsee,
oder der Butterberg?

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metschertom (8.030 Kommentare)
am 26.08.2016 05:35

Das ist typisch für diese dekadente Politik der Amerikaner. Die passen gut zu Erdolf und seinem Groß- Osmanenreich!
Anstatt dafür zu sorgen dass man die Kurden unterstützt, nicht nur materiell sondern auch auf politischer Seite, werden sie nur als Kriegswerkzeug für die Amerikaner missbraucht.
Bei dieser Politik kommt einem das Kotzen!

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jago (57.723 Kommentare)
am 26.08.2016 00:17

Na super, dann hat die US-Diplomatie wieder einen Freund verloren und vor einem notorischen Lügner nachgegeben.

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max1 (11.582 Kommentare)
am 26.08.2016 08:16

War das jemals anders? Wer bestimmt die US-Politik?
Die Geschichte gibt darüber Auskunft.
All das hat mit Dekadenz nichts zu tun.

Seit 25.April 1945,von 50 Staaten in einer Konferenz beschlossen, ist die USA die Weltmacht, am 24.Oktober 1945 von den Beteiligten unterschrieben!

Schon Kreisky sagte zu einem Reporter: "Lernen Sie Geschichte Herr Reporter!"
Das ist umso mehr notwendig in der heutigen oberflächlichen Zeit.

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