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Sexuelle Gewalt als Kriegstaktik: Mehr als 2000 Frauen verschleppt

15. April 2015, 00:04 Uhr
Sexuelle Gewalt als Kriegstaktik: Mehr als 2000 Frauen in Nigeria verschleppt
Proteste gegen die Entführung Bild: epa

ABUJA/NEW YORK. Weltweites Gedenken am Jahrestag der Entführung von 276 Schülerinnen durch Boko Haram.

Die Tat hatte weltweit für Aufsehen gesorgt: Vor einem Jahr entführte die Islamistengruppe Boko Haram 276 Schülerinnen aus einem Internat im nigerianischen Chibok. Zwar konnten Dutzende Mädchen später fliehen, doch blieben 219 Schülerinnen in der Gewalt der Islamisten. Boko-Haram-Chef Abubakar Shekau erklärte später, sie alle seien zum Islam konvertiert und verheiratet worden. Ein letztes Lebenszeichen hatte es im Mai 2014 gegeben, als die Mädchen in einem Video der Gruppe auftauchten.

Mit Mahnwachen, Gebeten und Versammlungen wurde gestern in Nigeria, aber auch weltweit an die Massenentführung erinnert. "Heute ist die Zeit, um an den Schmerz und das Leid der Opfer zu denken, an das ihrer Freunde und Familien", erklärte der neugewählte nigerianische Präsident Muhammadu Buhari. "Lasst uns diesen Jahrestag dazu nutzen, uns daran zu erinnern, dass dieser Angriff ein Angriff auf die Träume und Hoffnungen unserer Jugend war." Sobald Boko Haram besiegt sei, wolle er die Bildung vor allem für Mädchen im verarmten Norden des Landes verbessern.

"Erschütternde Berichte"

Laut Amnesty International soll Boko Haram seit Anfang 2014 schätzungsweise mindestens 2000 Mädchen und Frauen entführt haben. Viele von ihnen seien als Sexsklavinnen missbraucht und dazu gezwungen worden, sich an den Angriffen der Gruppe zu beteiligen. Boko Haram, deren Name sich mit "Westliche Bildung ist verboten" übersetzen lässt, kämpft seit 2009 im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias mit Gewalt gegen die Behörden.

Extremistische Gruppierungen wie Boko Haram oder der Islamische Staat (IS) nutzen nach Einschätzung der UNO sexuelle Gewalt systematisch als Kriegstaktik. 2014 sei von "erschütternden Berichten über Vergewaltigungen, sexuelle Sklaverei und Zwangsverheiratungen durch extremistische Gruppen" geprägt gewesen, sagte gestern UN-Generalsekretär Ban Ki-moon. Die Vergehen würden von den radikalen Islamisten bewusst "als Terrortaktik" eingesetzt. Sexuelle Gewalt durch IS und Boko Haram ist demnach keine zufällige Begleiterscheinung des gewaltsamen Vorgehens. Es gebe vielmehr eine "wesentliche Verbindung zu den strategischen Zielen, der Ideologie und der Finanzierung dieser Gruppen".

Vergewaltigungen und andere Formen sexueller Gewalt werden demnach etwa bei der Rekrutierung von Kämpfern, zur Einschüchterung oder Vertreibung der Bevölkerung und zur Erzielung von Einkünften durch den Handel mit Frauen eingesetzt.

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