Serbiens Regierung wird Bürgschaft für Mladic übernehmen
BELGRAD/DEN HAAG. Die serbische Regierung wird dem UNO-Tribunal für Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien (ICTY) Sicherheitsgarantien für den einstigen bosnisch-serbischen Militärchef Ratko Mladic zustellen.
Dies soll eine vorläufige Freilassung des Angeklagten zum Zwecke einer ärztlichen Behandlung in Serbien ermöglichen, erläuterte Justizministerin Nela Kuburovic am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.
Belgrad/Den Haag. Mladic war nach jahrelanger Flucht 2011 in Serbien festgenommen und an das Haager Tribunal überstellt worden. Das Urteil in erster Instanz soll im November verkündet werden. Die Anklage hatte in ihrem Schlussplädoyer im Dezember lebenslange Haft für den ehemaligen bosnisch-serbischen Militärchef gefordert, der sich unter anderem auch wegen des Völkermordes in Srebrenica zu verteidigen hatte.
Das Haager Tribunal hatte im Mai eine vorläufige Freilassung von Mladic bereits einmal abgelehnt. Sie war im März von den Anwälten des Angeklagten beantragt und ebenfalls mit seinem Gesundheitszustand begründet worden.
Die Ankündigung der Justizministerin Kuburovic wurde in Oppositionskreisen heftig kritisiert. Die Sicherheitsgarantien für Mladic wären nicht im Interesse Serbiens und würden sich auch auf die Beziehungen mit Sarajevo negativ auswirken, zeigte sich Chef der Liga der Vojvodina-Sozialdemokraten Nenad Canak überzeugt.