Schwedendemokraten schlossen zwölf Mitglieder aus
STOCKHOLM. Die rechtspopulistischen Schwedendemokraten haben am Montag zwölf Mitglieder, darunter den Fraktionschef der Partei im Göteborger Gemeinderat, Patrik Ehn, aus der Partei ausgeschlossen.
Ehns ”ideologische Heimat ist nicht bei den Schwedendemokraten”, teilte die Parteiführung im Anschluss an eine Sondersitzung mit. Der Parteiausschluss sei unter anderem wegen seiner Verbindungen zur deutschen NPD erfolgt. Nach Informationen des Antirassismusmagazins Expo war Ehn zudem in den 1980er-Jahren aktives Mitglied der neonazistischen Nordischen Reichspartei.
Der Parteiausschluss steht im Zusammenhang mit der im vergangenen Oktober von Parteichef Jimmie Akesson verkündeten Null-Toleranzpolitik gegenüber Rassismus, mit der die Partei ihr Image aufpolieren will. Parteisekretär Björn Söder glaubt nicht, dass der Ausschluss von Ehn, der innerhalb der Partei und in Göteborg großen Rückhalt genießt, zu einer Spaltung der Partei führt. "Aber es wird sich zeigen, ob Kollegen Patrik Ehn nachfolgen", sagte Söder der schwedischen Nachrichtenagentur TT.
Es ist bereits das zweite Mal, dass die Partei Mitglieder wegen Rassismus-Vorwürfen ausschließt. Im November mussten drei Parteimitglieder von ihren Ämtern zurücktreten, nachdem bekannt geworden war, dass sie im Sommer 2010 bei einem Handgemenge andere rassistisch beleidigt und eine Frau als ”Hure” beschimpft hatten.