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"Schade, wenn man nicht in der Lage ist, die Dinge zu Lebzeiten zu regeln"

Von Christine Zeiner aus Berlin, 27. Juni 2017, 00:04 Uhr
"Schade, wenn man nicht in der Lage ist, die Dinge zu Lebzeiten zu regeln"
Sohn Walter Kohl, der vom Tod seines Vaters aus den Medien erfahren musste, stand in Oggersheim vor der verschlossenen Tür. Bild: APA/DPA/BORIS ROESSLER

Die Familientragödie der Kohls nimmt auch nach dem Tod des Alt-Kanzlers kein Ende.

Die Tür bleibt verschlossen. Walter Kohl steht schwarz gekleidet vor Helmut Kohls Haus in Ludwigshafen-Oggersheim. Auch die beiden Enkelkinder des Altkanzlers sind da. Die drei wollen Abschied nehmen von ihrem verstorbenen Vater und Großvater. Doch sie dürfen nicht hinein: Die Polizei weist Kohl auf das Hausverbot hin.

Vom Tod seines Vaters am Freitag vor etwas mehr als einer Woche hatte Walter Kohl, wie er sagt, aus dem Radio erfahren. Schon vor vielen Jahren war der Kontakt abgebrochen worden. Das letzte Mal habe er im Sommer 2011 mit seinem Vater telefoniert. Danach habe er ihn nicht mehr besuchen dürfen, sagte Walter Kohl. Vor allem die Enkel hätten sehr darunter gelitten, dass ihr Großvater nicht für sie erreichbar gewesen sei.

Jahrelang waren die Kohls eine nach traditionellen Vorstellungen perfekte Familie gewesen. Doch von heiler Familie konnte keine Rede sein. Auf die Inszenierung des tadellosen Heims folgten schließlich Bilder der Tragik. Sie erreichen die Öffentlichkeit bis heute, da über den Abschied von Helmut Kohl gestritten wird.

Sohn bleibt der Beerdigung fern

Am Wochenende wurde bekannt, dass Sohn Walter nicht an der Beerdigung in Speyer teilnehmen wird. Walter Kohl wünscht sich eine Beisetzung seines Vaters im Familiengrab in Ludwigshafen-Friesenheim. "Er sah dort schon einen Platz für seinen Namen auf dem gemeinsamen Grabstein vor", sagt Walter Kohl über seinen Vater. In Ludwigshafen-Friesenheim liegt auch Kohls erste Frau Hannelore begraben.

Die Tageszeitung "Welt" berichtet dagegen, die künftige Ruhestätte sei Kohls "ganz persönlicher Wunsch" gewesen, "wie Menschen versichern, die ihn wirklich gut kannten". Nein, das sei keine nachträgliche Idee seiner zweiten Ehefrau Maike Kohl-Richter gewesen. Vor neun Jahren hatten Helmut Kohl und Maike Richter geheiratet. Von der Hochzeit erfuhren die Söhne Walter und Peter per Telegramm.

Besser informiert war die Boulevard-Zeitung "Bild" – ihr damaliger Chefredakteur Kai Diekmann fungierte als Trauzeuge. Der Riss zwischen den Söhnen und dem Vater war zu diesem Zeitpunkt längst da. So schrieb Sohn Walter in seinem Buch "Leben oder gelebt werden: Schritte auf dem Weg zur Versöhnung" über seinen Vater: "Wir liefen auf seiner politischen Bühne mit, als Teil des Bühnenbildes, aber ohne tragende Rolle."

Berühmt sind die Fotos vom Urlaub in St. Gilgen: Wunderbare Welt am Wolfgangsee. Die Familie schart sich glücklich um das Oberhaupt, auf einem anderen rudert Helmut seine Frau Hannelore über das Wasser.

Büroleiterin informierte Kinder

41 Jahre lang waren die Kohls verheiratet. Stets hatte sich Hannelore Kohl zurückgenommen und die mustergültige Kanzlergattin gegeben. Sie sagte Sätze wie "Es ist schön, nicht im Wege zu sein". Hannelore Kohl litt unter einer Lichtallergie. In ihren letzten Lebensjahren war das Haus abgedunkelt und heruntergekühlt; 2001 nahm sie sich das Leben.

Die Büroleiterin Kohls, nicht der Vater, informierte die Söhne vom Tod der Mutter. Als Walter Kohl vor wenigen Tagen vor seinem Elternhaus stand, sagte er zu den anwesenden Journalisten: "Ich finde es schade, wenn man nicht in der Lage ist, die Dinge in diesem Leben zu regeln." Und: "Sie sehen einen Menschen, der sehr traurig ist."

 

Kohls Beisetzung

Der Sarg mit Kohls Leichnam wird am Tag der Beisetzung am 1. Juli Hunderte Kilometer zurücklegen – in der Luft, auf dem Land und auf dem Wasser. Bei einem Trauerzug durch Ludwigshafen können auch die Menschen in seiner Geburtsstadt Abschied nehmen.

Die Beisetzung startet mit dem Europäischen Trauerakt in Straßburg. Dabei reden Kanzlerin Angela Merkel, EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Dann wird der Sarg per Helikopter nach Ludwigshafen geflogen, dort gibt es dann einen Konvoi durch die Stadt.

Das Schiff MS Mainz soll dann am Nachmittag die sterblichen Überreste des Alt-Kanzlers auf dem Rhein ins rund 20 Kilometer entfernte Speyer bringen.

Während des Requiems im Dom (18 Uhr) sind nur geladene Gäste zugelassen. Danach folgt auf dem Domplatz ein Ehrenzeremoniell der Bundeswehr, das Große militärische Ehrengeleit. Einen Staatsakt wird es nicht geben.

Die Beisetzung auf dem Friedhof in Speyer am Abend ist nur für den engeren Familien- und Freundeskreis vorgesehen.

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29  Kommentare
29  Kommentare
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pepone (60.622 Kommentare)
am 27.06.2017 12:44

Maike Kohl-Richter (* April 1964 in Siegen als Maike Richter)

Helmut Josef Michael Kohl (* 3. April 1930 in Ludwigshafen am Rhein)

anscheinend ist sie auch Widder von Sternzeichen da sind halt zwei STURSCHÄDLN zsamm kumma ...und wenn sich ein Widder was in Kopf setzt na dann bist CHANCENLOS dagegen ...daher die negative Geschichte .
Es ist eine SCHANDE wenn Menschen so A bzw. RE-agieren und den Kinder-Enkelkinder den Vater/ Großvater wegnehmen . traurig

ich weiß wovon ich rede / schreibe .

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RalphHarro (42 Kommentare)
am 27.06.2017 12:19

Um wie viel tragischer als die Zerstörung der Familie Kohl, ist die Zerstörung Deutschlands?

Kohl tat nahezu nichts um Angela Merkel zu verhindern?

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pepone (60.622 Kommentare)
am 27.06.2017 12:46

RalphHarro

es war doch SEINE Kandidatin und ER hat sie vorgebracht !
warum sollte er sie verhindern ?

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LASimon (11.144 Kommentare)
am 27.06.2017 12:53

Wodurch zerstört - Ihrer Meinung nach! - Angela Merkel Deutschland?

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essbesteck (6.034 Kommentare)
am 27.06.2017 23:29

warst im jahre 2015 im knast irgendwo in südostasien?

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ElimGarak (10.744 Kommentare)
am 28.06.2017 00:07

Selbst dor konnte man lesen, wie gut es Deutschland geht, dass die Wirtschaft 1a ist, und einen rekordüberschuss nach dem anderen einfährt. Auch ein Eckpfeiler der Zerstörung?

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Puccini (9.519 Kommentare)
am 28.06.2017 00:27

Womöglich gar in Ungarn?

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essbesteck (6.034 Kommentare)
am 28.06.2017 00:32

nö, mittlerweile darf man auch dort schon fernschauen.......

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Globus66 (764 Kommentare)
am 30.06.2017 09:12

oohh, das ist aber ein gscheiter "Schnitzer"...

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LASimon (11.144 Kommentare)
am 27.06.2017 11:48

Zum Tod von H Kohl gab es viel Lob, aber auch viel Lobhudelei. Fakt ist, dass er die Chance ("window of opportunity") zur deutschen Einheit klug & umsichtig genutzt hat & sich dabei auch Meriten um den Europäischen Einigungsprozess gemacht hat. Davor & danach war er aber grösstenteils "zum Vergessen": Probleme aussitzen, Politik entsprechend Meinungsumfragen etc. [Über seine erste Zeit als Politiker in Rheinland-Pfalz, wo er als Reformer geglänzt haben soll, weiss ich leider nichts.]
Dass er kein besonders angenehmer Zeitgenosse gewesen sein dürfte: Er kannte nur Freunde & Feinde (keine Mitbewerbetr oder Konkurrenten), war extrem nachtragend, steht auf einem anderen Blatt. Das kann/soll man aber von einer politischen Wertung trennen.

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Gugelbua (31.810 Kommentare)
am 27.06.2017 12:00

die Vereinigung Deutschland war der weltlichen Finanzlage zu verdanken Kohl war zufällig da, es hätte jeder Kanzler sein können.

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reibungslos (14.393 Kommentare)
am 27.06.2017 12:07

Wie alle "großen" Politiker war er ein Machtmensch. Solche sind nur angenehm, wenn sie in ihrem Machtstreben Bestätigung erfahren.

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mynachrichten1 (15.427 Kommentare)
am 27.06.2017 11:38

Es scheint wirklich so zu sein, je mehr Juristen im Spiel, umso mehr ist ungeregelt.
Wenn man mit so viel Einkommen nicht alles technisch ordentlich regeln und teilen kann, dann ist das halt ein Trauerspiel und ein Geschäft für Anwälte, die natürlich von caotischen Verhältnissen am besten leben.

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mynachrichten1 (15.427 Kommentare)
am 27.06.2017 11:28

alles nicht so tragisch, in die Grube wird er schließlich schon kommen...., alles andere ist halt Formsache, die ja auch in anderen Familien nicht unbedingt immer so einfach ist!

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Gugelbua (31.810 Kommentare)
am 27.06.2017 10:11

aus der Geschichte Kohls könnte man eine Polit Thriller Serie machen zwinkern

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Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 27.06.2017 10:08

Die private Katastrophe endet nicht mit dem eigenen Leben.

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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 27.06.2017 09:28

Bruno Kreisky hat wohl recht, doch was soll's?

Ein Mensch wird beigesetzt, requiescat in pace!

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Gugelbua (31.810 Kommentare)
am 27.06.2017 09:25

Nun man soll einen Toten nichts Schlechtes nachsagen, besser man schweigt zwinkern

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 27.06.2017 09:08

Und ? Wen geht das was an ? Doofe Story

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 27.06.2017 08:53

Solange er lebte, war er den Kindern wurscht. Nun wollen sie sich noch einmal wichtig machen. Wahrschenlich verkauft sich das Buch nicht mehr so gut....

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alpe (3.482 Kommentare)
am 27.06.2017 11:06

Es war umgekehrt!
Ihm waren die Kinder egal!

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u25 (4.904 Kommentare)
am 27.06.2017 07:21

Alte Story am falschen Platz

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penunce (9.674 Kommentare)
am 27.06.2017 05:23

Meine Kritik an den Umständen wie seine Familie reagiert hat, nehme ich keines falls zurück und ich bereichere meine Kritik noch mit einem Zitat Bruno Kreisky´s:

Bruno Kreisky meinte über H. Kohl in einem unveröffentlichten Gesprächsprotokoll aus dem ungarischen Nationalarchiv, dass es sich um einen dummen und beschränkten Politiker handeln würde!

Nachdem der Verstorbene im Mittelpunkt der Macht in Europa war hat er den Euro eingeführt für den wir noch alle zur Kassa gerufen werden, denn in den Statuten der EU steht nichts von einer "Solidarunion", aber wir haben sie die Solidarunion und wir alle haften auch dafür, außerdem hat er die Merkel "erschaffen", die Europa in den letzten Jahren zugrunde richtet (Sanktionen gegen RU und welcome refugees!) und letztendlich den Kohl sogar kalt lächelnd abservierte!

Der Tod eines Menschen verzeiht zumeist das Vorangegangene, bei H. Kohl der im Mittelpunkt des Geschehens um Europa stand, nicht!

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schamane (260 Kommentare)
am 27.06.2017 09:00

Gerüchte sprechen davon,daß Kohl diese Zugeständnisse gegenüber dem "Westen" machen mußte.Sprachrohr für den "Westen" soll damals der französische Präsident Mitterrand gewesen sein.Hätte Kohl diesen Zugeständnisse, welche der "Westen" forderte nicht gemacht,so wäre es nie zu der Deutschen Vereinigung gekommen.Mit Gorbatschov soll es einen Handschlag-Vertrag gegeben haben, welcher keinerlei Forderungen gegenüber Deutschland enthielt.Auch wurde über das Ende der Besetzung von Deutschland diskutiert,dies wurde verworfen,da angeblich die Abänderung der Verträge dahingend zuviel Zeit in Anspruch nehmen würde....

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KlausBrandhuber (2.065 Kommentare)
am 27.06.2017 11:13

Ihr Geschreibsel ist einfach respektlos und dumm!

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susisorgenvoll (16.568 Kommentare)
am 27.06.2017 14:27

Kreisky war auch kein Heiliger! Seine Gattin musste auch viel mitmachen! Ich sage nur Kolingasse 19 .....

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essbesteck (6.034 Kommentare)
am 27.06.2017 23:39

rrröstfrisch? gabs andere auch noch.....
er war auf club 45 nicht angewiesen, er tat es mit gehobenen haupt.

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Globus66 (764 Kommentare)
am 30.06.2017 09:15

"einem unveröffentlichten Gesprächsprotokoll aus dem ungarischen Nationalarchiv"...aha, sind Sie ein alter oder alte Stasi-Spion?

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jago (57.723 Kommentare)
am 27.06.2017 02:35

Na super, Ratsch und Tratsch nimmt seinen Lauf.

In den OÖN "natürlich" in der falschen Spalte, diesmal Außenpolitik.

Wirtschaft geht nicht, Kultur auch nicht, Chronik - wattndat?

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