Putin: "Akt der Aggression gegen souveränen Staat"
MOSKAU. Wladimir Putin gilt als Langschläfer, der dazu einen Großteil des Vormittags Sport treibt. Aber am Samstag reagierte Putin grimmig und früh.
"Ein Akt der Aggression gegen einen souveränen Staat", schimpfte der russische Präsident schon um 10.35 Uhr. "Die USA vertiefen die humanitäre Katastrophe in Syrien noch."
Seit Samstag früh hagelt es böse Worte aus Moskau gegen Washington, London und Paris. Russland gibt sich empört, aber die Empörung wirkt doch dosiert. Offenbar hat man insgeheim Schlimmeres befürchtet. Außenamtssprecherin Maria Sacharowa sprach von einer "groben und unverschämten Verletzung des internationalen Rechtes". Russland beantragte eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates, dort titulierte UN-Botschafter Wassili Nebensja den US-Präsidenten und seine Verbündeten als "internationale Rowdys". Aber bei aller Erregung signalisierte Moskau, man bleibe an einer Zusammenarbeit mit dem Westen interessiert.
71 Flugkörper abgeschossen?
Einige staatliche TV-Kanäle änderten sogar das Programm und strahlten direkt ein Briefing des Verteidigungsministeriums aus. Die Militär-Aussagen, die Angriffe hätten keine russischen Positionen berührt, vermeldeten TV- und Radiosender als Hauptnachricht. Gleichzeitig versuchte man, die Deutungshoheit an sich zu reißen. Währen die USA mitteilten, die syrische Luftabwehr habe keine einzige Rakete abgefangen, erklärte der russische Generalstab, von 103 abgefeuerten Flugkörpern seien 71 abgeschossen worden. (scholl)
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