Präsident gegen Außenminister: US-Diplomatie in schwerer Krise
Unbesetzte Botschafterposten, drohender Aderlass beim Budget und ein isolierter Minister.
Eigentlich braucht der US-Präsident die Expertise seiner Diplomaten am Foggy Bottom dringender denn je. Die Entschärfung der gefährlichen Situation in Nordkorea, die Spannungen mit Russland oder das Pulverfass im Mittleren Osten verlangen eine Menge Fingerspitzengefühl. Und institutionelles Wissen, das in den Fachabteilungen des "Department of State" einmal sein Zuhause hatte.
Stattdessen ignoriert das Weiße Haus seine 8000 Berufsdiplomaten und deren Minister an der Spitze. Dabei ist Rex Tillerson ein Außenminister ganz nach Donald Trumps Geschmack. Der mit dem "russischen Freundschaftsorden" dekorierte ehemalige Chef des Ölkonzerns Exxon-Mobile teilt die transaktionale Weltsicht des Präsidenten.
Gerade erst ließ Tillerson eine Richtlinie für die Mission seines Ministeriums zirkulieren, in der die USA ihren Anspruch aufgeben, in ihrer Diplomatie für Demokratie und Gerechtigkeit einzutreten.
Der Verdacht steht im Raum, Tillerson sei mit dem Auftrag gekommen, das Ministerium zu amputieren. Dafür sprechen die vorgesehenen Kürzungen um ein Drittel des Budgets im Haushaltsentwurf des Weißen Hauses.
Die wichtigen Hauptabteilungsleiter-Stellen für die Ländergruppen und Spezialaufgaben bleiben weitgehend unbesetzt. Für 20 der 22 Vakanzen, die der Zustimmung des Senats bedürfen, gibt es nicht einmal Nominierungen. Nicht anders sieht es bei der Besetzung wichtiger Botschafterplätze aus. Von Berlin über Paris bis Neu-Delhi bleibt jede dritte US-Vertretung bisher ohne Botschafter.
Während Tillerson den Fachabteilungen einen strikten Sparkurs verordnet, bläht er seinen Mitarbeiterstab auf. Die Rede ist von einer Verdreifachung. Insider sprechen von einer Parallelstruktur, mit der Tillerson ein Ministerium im Ministerium schafft. Tillerson selbst, so ein Mitarbeiter aus dem engeren Umfeld, "hasst den Job".
"Juwel steht auf dem Spiel"
Die Moral im Ministerium, so schlagen Mitarbeiter im Fachmagazin "Foreign Policy" Alarm, sei auf einem Tiefpunkt angelangt. "Ein amerikanisches Juwel steht auf dem Spiel", warnt auch der außenpolitische Kolumnist der New York Times, Roger Cohen.
Amerikas Diplomaten fühlen sich zwischen Trumps "Amerika zuerst"-Kurs und ihrem dysfunktionalen Ministerium auf verlorenem Posten. Der ehemalige stellvertretende Außenminister und heutige Präsident der Carnegie-Stiftung, William Burns, bringt die Krise auf den Punkt: "Unterhalb der Oberfläche ist nichts mehr, was normal ist."
im Artikel :
Gerade erst ließ Tillerson eine Richtlinie für die Mission seines Ministeriums zirkulieren, in der die USA ihren Anspruch aufgeben, in ihrer Diplomatie für Demokratie und Gerechtigkeit einzutreten.
Starken Tobak !
Seit Trump am Werk ist gibt es KEINE Diplomatie mehr .
und Gerechtigkeit wird es NIEMALS geben und erst jetzt nicht mehr da die Sozialpläne von Obama abgeschafft werden .
Chaotenstall, made by Trrrump
Das ist das Zeitungsniveau, das sich viele wünschen; den Machern ist zu danken.