Polen fürchten Brexit-Folgen: "Die Briten hassen uns"
WARSCHAU. Viele Gastarbeiter wissen nicht, ob sie bleiben dürfen – oder ob sie zurück in ihre Heimat gehen sollen.
Hilflos und ängstlich betrachten viele Polen sowohl in Großbritannien als auch im Lande selbst die Situation der "Polonia" auf der britischen Insel. Während polnische Politiker beruhigen und um Rückkehrer werben, plagen die Betroffenen aus der Insel Zukunftssorgen. Sie stehen vor der Frage: Bleiben, zurück nach Polen oder weiter in ein neues Land?
Mehr als zwei Millionen Polen sind nach dem EU-Beitritt ihres Landes im Jahr 2004 ausgewandert – vor allem nach Großbritannien, Irland und Schweden, den ersten Ländern, die ihren Arbeitsmarkt für Neuankömmlinge aus dem Osten öffneten. Viele blieben so lange, bis sie Geld für ein Haus oder ein eigenes Geschäft in der Heimat hatten. Doch Hunderttausende blieben, holten ihre Familien nach.
Auch wenn sie der Familie weiter Geld nach Polen schickten, stieg in den vergangenen Jahren die Zahl derjenigen, die in Großbritannien Häuser oder Wohnungen kauften, sich aufs Bleiben einrichteten. Gegen Heimweh halfen polnische Kirchengemeinden und Kulturzentren, polnischsprachige Medien und Geschäfte, in denen Kabanossi, Pierogi, Kascha und polnische Biersorten die Regale füllten.
"Ich bin nicht mehr willkommen"
Als die ersten Diskussionen über osteuropäische Immigranten aufkamen, die angeblich vor allem Sozialleistungen kassieren wollen, fühlten sich viele Polen tief gekränkt. Sie waren ja auf die Insel gekommen, um hart zu arbeiten. Für ihre Liebe zur neuen Heimat ließen sie buchstäblich Blut: Mit einer Blutspendeaktion demonstrierten sie etwa, dass sie in Großbritannien durchaus gebraucht werden.
Julia Szczechowicz, eine 20-jährige Lehramtsstudentin, ist vom Brexit enttäuscht. "Was sich einmal als mein Zuhause anfühlte, ist es nicht mehr", schrieb sie auf Facebook. "Ich würde mich nie eine Engländerin nennen, aber das ist mein Land. Hier leben meine Familie und Freunde, hier bin ich aufgewachsen und für diese 52 Prozent bin ich nicht mehr willkommen."
Gegen diese Enttäuschung können auch die Versicherungen polnischer Politiker, sich für die "Polonia" im Königreich einsetzen zu wollen, nichts ausrichten. "Nun muss alles unternommen werden, damit die Rechte der polnischen Einwanderer in Großbritannien nicht geschmälert werden", betonte etwa Präsident Andrzej Duda.
"In nächster Zeit gibt es keine Veränderungen für die Polen, die in Großbritannien leben", beruhigte Vize-Arbeitsminister Stanislaw Szwed. Der für wirtschaftliche Entwicklung zuständige Vize-Premier Mateusz Morawiecki appellierte in der BBC an seine Landsleute: "Kommt zurück nach Hause!"
Vermieter kündigt den Vertrag
In den Internetforen polnischer Auswanderer wurden schon am Tag nach dem Brexit-Votum Sorgen artikuliert. "Mein Vermieter hat mir heute gesagt, dass er meinen Vertrag nicht über den Herbst hinaus verlängert", schrieb ein Nutzer namens Marian. Enttäuschung klingt in einem anderen Kommentar an: "Wacht auf Leute, die Briten hassen uns. Wir haben zwei Jahre, um Kohle zu machen, Qualifikationen zu erwerben und dann in ein Land zurückzukehren, das uns wirklich braucht: Polen."
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Polonia
Wir haben auch zur Genüge Polen in unserem Land – sogar Vorzeigeunternehmer die in den Medien herumgereicht wurden - allerdings nur solange bis DITECH pleite war. Als (EU Gast) Arbeiter stützen sie bis auf wenige Ausnahmen die Österreichische Wirtschaft, den Fiskus usw.
Polen hat seinen Ruf selbst ruiniert, ob in GB oder im restlichen Europa sowie global. Rechtsradikale Hardliner in der Regierung führen das Land langsam aber sicher in den Abgrund. Mit der ausgesandten Werbung kommt wieder zurück in Heimat wäre ein Rückschritt in den alten Kommunismus, Nationalismus usw. verbunden.
Somit stehen (zur Abwechslung) die Polen in GB im Abseits, - die Engländer wollen sie so rasch als möglich loswerden. Zur Überraschung der Polen vertreiben die Briten mit demselben Rechtsradikalen nationalistischen System: „keine Migranten“ der polnische Regierung die Zuwanderer. Dumm gelaufen würde ich meinen…