Perus Ex-Präsident Kuczynski darf Land nicht verlassen
LIMA. Tiefer Fall für Perus Ex-Staatschef Pedro Pablo Kuczynski: Kurz nach dem Rücktritt des 79 Jahre alten Politikers hat die Justiz ein Ausreiseverbot gegen ihn wegen Korruptionsvorwürfen verhängt.
Wie peruanische Medien unter Berufung auf die Justiz am Samstag berichteten, darf Kuczynski den Andenstaat in den nächsten 18 Monaten nicht verlassen.
Der bisherige Vizepräsident Martín Vizcarra (55) hatte das höchste Staatsamt erst am Vortag übernommen.
Mit seinem Rücktritt war der deutschstämmige Kuczynski einem Amtsenthebungsverfahren zuvorgekommen. Dem rechtsliberalen Politiker und früheren Investmentbanker wird vorgeworfen, in einen länderübergreifenden, jahrelangen Korruptionsskandal um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht verwickelt zu sein. Kuczynski bekleidete in den vergangenen Jahren mehrere politische Ämter.
Zum Verhängnis war Kuczynski auch geworden, dass er gegen eine starke Oppositionsmehrheit im Parlament regieren musste. Die rechtspopulistische Opposition um Keiko Fujimori hatte bereits im Dezember versucht, Kuczynski durch ein Amtsenthebungsverfahren zu stürzen. Die Tochter des früheren autoritären Machthabers Alberto Fujimori hatte 2016 die Präsidentenwahl denkbar knapp verloren. Kuczynski blieb nur 20 Monate im Amt.