Neues Spitzenduo rückt deutsche Grüne in die Mitte
HANNOVER. Neustart bei den deutschen Grünen: Mit Robert Habeck und Annalena Baerbock an der Spitze rückt die Partei weiter in die Mitte. Sie wird seit dem Parteitag am Samstag wieder von zwei Realpolitikern geführt.
Das neue Spitzenduo will für die kleinste deutsche Oppositionspartei nach dem Scheitern der Regierungsbeteiligung neue Wählergruppen erschließen: "Wenn wir den Klimaschutz wirklich voranbringen wollen, für soziale Gerechtigkeit kämpfen wollen, dann müssen wir wachsen", sagte Baerbock.
Die 37-jährige Bundestagsabgeordnete setzte sich in einer Kampfabstimmung klar mit 64,5 Prozent der Stimmen gegen die Parteilinke Anja Piel durch. Der schleswig-holsteinische Umweltminister Habeck (48) kam ohne Gegenkandidaten auf 81,3 Prozent.
Die deutschen Grünen werden seit ihren Gründungsjahren von den beiden Flügeln der "Realos" und der Parteilinken geprägt. Das spiegelte sich bisher auch fast immer in der Besetzung der beiden Spitzenposten auf Bundesebene. Es gab nur eine Ausnahme: 2000 übernahmen die beiden "Realos" Fritz Kuhn und Renate Künast für wenige Monate die Parteispitze.