Neuer Prozess gegen Berlusconi wegen Korruption
ROM. Ein Untersuchungsrichter in Rom hat am Mittwoch die Eröffnung eines Prozesses gegen Italiens viermaligen Regierungschef Silvio Berlusconi und gegen den Sänger Mariano Apicella beschlossen.
Der Vorwurf lautet auf Korruption und Falschaussage. Der Prozess beginnt am 23. November in Rom.
Dabei geht es um einen Teil der groß angelegten Untersuchung wegen Zeugenbestechung in dem spektakulären Prozess um die "Bunga Bunga"-Parties in Berlusconis Villa Arcore bei Mailand. Berlusconi soll den Neapolitaner Apicella für eine Falschaussage in dem "Bunga Bunga"-Prozess insgesamt 157.000 Euro gezahlt haben. Der als Hobbysänger bekannte Berlusconi hatte mit Apicella mehrere Liebeslieder komponiert und einige CDs veröffentlicht.
Die Vorwürfe der Zeugenbestechung sind nicht neu: Die Staatsanwaltschaft hatte schon nach dem Ende des Prozesses, der 2015 mangels Beweisen in letzter Instanz mit einem Freispruch endete, vermutet, dass Berlusconi Zeugen mehr als zehn Millionen Euro gezahlt haben soll, damit sie zu seinen Gunsten aussagen.
Dem ehemaligen Regierungschef war damals Amtsmissbrauch vorgeworfen worden. Außerdem war Berlusconi angeklagt, bei den "Bunga Bunga"-Parties Sex mit minderjährigen Prostituierten gehabt zu haben, darunter mit der marokkanischen Tänzerin "Ruby".
Ein Mailänder Gericht hatte am Freitag Berlusconis Antrag auf Rehabilitierung nach seiner rechtskräftigen Verurteilung wegen Steuerbetrugs 2013 stattgegeben. Damit kann der TV-Unternehmer nach einem langjährigen Verbot in Italien wieder ein politisches Amt bekleiden.
Auch in Italien kann man sich es mit Geld richten