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Neue Strafzölle: China wirft USA "Erpressung" vor

19. Juni 2018, 11:26 Uhr
TRUMP-ASIA/CHINA
Trump hatte erst am Freitag zusätzliche Strafzölle von 25 Prozent auf 1.102 Produkte aus China im Wert von 50 Mrd. US-Dollar (43 Mrd. Euro) verhängt. Bild: DAMIR SAGOLJ (REUTERS)

PEKING. Nach neuen Drohungen von US-Präsident Donald Trump bewegen sich China und die USA auf einen handfesten Handelskrieg zu.

Peking kündigte am Dienstag Vergeltung an, kurz nachdem das Weiße Haus die Prüfung von weiteren Zöllen in Höhe von zehn Prozent auf chinesische Waren im Wert von 200 Mrd. US-Dollar (172 Mrd. Euro) in Auftrag gab.

Trump wies seinen Handelsbeauftragten Robert Lighthizer an, entsprechende Produkte zu bestimmen.

"Die Vereinigten Staaten initiieren einen Handelskrieg und verletzen die Gesetze des Marktes", sagte ein Sprecher des Pekinger Handelsministeriums, der das Vorgehen der USA "Erpressung" nannte. Verhielte sich das Weiße Haus weiterhin "irrational", würden "entschlossene Gegenmaßnahmen folgen".

Im Handelsstreit der beiden größten Volkswirtschaften ist damit eine neue Eskalationsstufe erreicht. Trump hatte erst am Freitag zusätzliche Strafzölle von 25 Prozent auf 1.102 Produkte aus China im Wert von 50 Mrd. US-Dollar (43 Mrd. Euro) verhängt. Peking brachte darauf Vergeltungszölle auf US-Waren im Wert von ebenfalls 50 Mrd. Dollar auf den Weg.

Die Märkte in Asien reagierten am Dienstag mit deutlichen Abschlägen. Die chinesische Leitbörse in Shanghai verlor bis zum Handelsschluss fast vier Prozent. Der Hang Seng in Hongkong rutschte 2,7 Prozent ins Minus.

Setzt Trump seine jüngste Drohung um, würde er mit den Zöllen auf etwa die Hälfte der chinesischen Einfuhren in die USA zielen. China führte im vergangenen Jahr Waren im Wert von 505 Mrd. Dollar in die USA ein. Aus den USA gelangten dagegen nur Produkte im Wert von 130 Mrd. Dollar nach China.

Trump ist dieses Handelsdefizit ein Dorn im Auge. Die USA wollen nach Darstellung des Weißen Hauses auch Pekings staatlicher Unterstützung für eigene Technologie-Firmen einen Riegel vorschieben.

Der US-Präsident erklärte am Montag, er habe eine ausgezeichnete Beziehung zu dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping, und er werde in vielen Fragen weiter mit ihm zusammenarbeiten. "Aber die Vereinigten Staaten lassen sich beim Handel nicht länger von China und anderen Ländern auf der Welt ausnutzen", fügte Trump hinzu.

Chinas Antwort auf die angekündigten Strafen bestehe darin, die Interessen des Landes und seiner Bürger zu wahren und zu schützen, teilte das Pekinger Handelsministerium mit. Chinas Maßnahmen würden denen der USA in "Qualität und Quantität" entsprechen. Ein Sprecher des Außenministeriums forderte die USA auf, wieder "rationale Entscheidungen zu treffen.

Experten befürchten ernsthafte Konsequenzen für die Weltwirtschaft, sollte sich die Spirale der gegenseitigen Handelsbarrieren weiterdrehen. Trump hatte zuvor die EU-Länder sowie unter anderem die Nachbarn Kanada und Mexiko mit Strafzöllen auf Stahl und Aluminium belegt. Ökonomen sorgen sich, dass die Zölle nicht nur die beiden Riesen der Weltwirtschaft, sondern auch viele weitere Volkswirtschaften belasten werden. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte vor negativen Auswirkungen für Verbraucher, Investoren und auf den Finanzmärkten gewarnt.

Auch deutsche Firmen drohen laut Industrievertretern in die Mühlen des Handelsstreits zwischen den USA und China zu geraten, da sie in beiden Ländern viele Niederlassungen haben und Waren direkt aus den USA nach China oder in die entgegengesetzte Richtung verkaufen.

Keine US-Zölle auf in China produzierte iPhones

Apple kann einem Medienbericht zufolge auf eine Ausnahmeregelung im Handelsstreit zwischen den USA und China hoffen. US-Präsident Donald Trump habe Konzernchef Tim Cook zugesagt, dass er keine Zölle auf in der Volksrepublik hergestellte iPhones erheben werde, schrieb die "New York Times" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

 Apple wie auch das US-Präsidialamt waren für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

 

 

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