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Nahost: Hamas entführte Soldaten - Waffenruhe gescheitert

Von nachrichten.at/apa, 01. August 2014, 07:18 Uhr
Ceasefire in Gaza City
Die zweite Waffenruhe nutzten viele Palästinenser um in ihre Wohnungen zurückzukehren. Bild: OLIVER WEIKEN (APA/EPA/OLIVER WEIKEN)

GAZA. Ungeachtet einer humanitären Waffenruhe haben militante Palästinenser einen israelischen Soldaten verschleppt. Als Reaktion darauf erklärte Israel die Feuerpause am Freitag für gescheitert. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu kündigte harte Gegenmaßnahmen an.

Der 23-jährige Leutnant fiel nach Angaben des israelischen Militärs einem Kommando der radikal-islamischen Hamas in die Hände, während seine Einheit mit Zerstörungsarbeiten an einem Tunnel beschäftigt war. Demnach erfolgte die Entführung eineinhalb Stunden nach Beginn einer dreitägigen humanitären Waffenruhe, die die Vereinten Nationen (UN) und die USA in der Nacht zuvor zwischen Israel und der Hamas vermittelt hatten.

Die Al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, bestätigten die Gefangennahme des Soldaten, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Maan meldete. Die militanten Islamisten betonten aber zugleich, dass ihnen der Soldat bei Kämpfen eine Stunde vor Inkrafttreten der Waffenruhe in die Hände gefallen sei.

Den Angriff bei Rafah leitete ein Selbstmordattentäter ein, der sich in die Luft sprengte und dabei zwei israelische Soldaten mit in den Tod riss, bestätigte das Militär. Die israelische Führung ging davon aus, dass der Leutnant, der auch britischer Staatsbürger ist, von den Angreifern entführt wurde. Ein Lebenszeichen von ihm lag zunächst nicht vor.

Die israelische Armee leitete eine umfassende Suchaktion ein. Dabei flammten im Gebiet um Rafah neue Kämpfe auf. Wie der Sprecher des palästinensischen Gesundheitsministeriums, Ashraf al-Kidra, mitteilte, wurden bei israelischen Angriffen 40 Palästinenser getötet und mehr als 200 verletzt. Militante aus dem Gazastreifen feuerten mindestens acht Geschosse auf Israel ab. Drei wurden von der Raketenabwehr abgefangen, die anderen landeten auf freiem Feld.

Israel erklärte die Waffenruhe im Anschluss an die Verschleppung für gescheitert. Die radikal-islamische Hamas und andere Gruppierungen müssten die Folgen ihrer Taten tragen, sagte Regierungschef Netanyahu nach Angaben seines Büros bei einem Telefonat mit US-Außenminister John Kerry. Der Hamas warf er vor, trotz ausdrücklicher Garantien an UN und USA die humanitäre Waffenruhe gebrochen zu haben.

UN-Vermittler Robert Serry, der am Zustandekommen der Waffenruhe maßgeblich beteiligt war, verwies auf die mutmaßliche Verantwortung der palästinensischen Seite. "Die UN sind nicht in der Lage, diese Berichte unabhängig zu bestätigen. Sollten sie sich aber bewahrheiten, würde dies eine schwere Verletzung des humanitären Waffenstillstands darstellen", hieß es in einer Erklärung Serrys.

Laut UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA ist die Lage der Zivilbevölkerung in dem blockierten und dicht besiedelten Küstengebiet katastrophal. Rund 230.000 Palästinenser hätten Schutz in UN-Einrichtungen gesucht. UNRWA-Leiter Pierre Krähenbühl bestätigte, dass in drei leer stehenden UNRWA-Einrichtungen Raketen gefunden worden seien. "Wir verurteilen das und haben sofort alle Seiten informiert. Wir dulden keinerlei Waffen in unseren Einrichtungen."

Die Waffenruhe war am Freitag 7.00 Uhr (MESZ) in Kraft getreten und hätte 72 Stunden dauern sollen. Sie hätte den Menschen "eine dringend notwendige Entlastung von der Gewalt" bringen sollen, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon und US-Außenminister Kerry.

Zugleich hätten in Ägypten sofortige Verhandlungen über eine dauerhafte Feuerpause beginnen sollen. Nach palästinensischen Medienberichten sagte allerdings Kairo die Gespräche unter Berufung auf das scheitern der humanitären Waffenruhe vorerst wieder ab.

Die Zahl der seit dem 8. Juli getöteten Menschen im Gazastreifen ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums dort inzwischen mit rund 1.460 höher als bei der letzten Bodenoffensive Israels 2009. Etwa 8.400 Palästinenser seien verletzt worden, teilte der palästinensische Sprecher Al-Kidra am Morgen mit.

Nach palästinensischen Angaben sind es die höchsten Verluste auf der eigenen Seite seit der israelischen Eroberung des Gazastreifens im Sechstagekrieg von 1967. Nach israelischen Informationen handelt es sich bei mehreren hundert der palästinensischen Todesopfer um militante Kämpfer. Den Palästinensern zufolge sind mehr als zwei Drittel der Opfer Zivilisten.

Auf israelischer Seite wurden im Gaza-Krieg mindestens 63 Soldaten und drei Zivilisten getötet. Mehrere hundert Menschen wurden verletzt.

USA verurteilen Entführung

Die USA haben am Freitag die Entführung des Soldaten und jüngste Angriffe der Hamas scharf kritisiert. Außenminister John Kerry sprach von einer "empörenden Verletzung" der Waffenruhe. Der US-Senat hat am Freitag einstimmig 225 Mio. Dollar (167 Mio. Euro) zur Verstärkung des israelischen Raketenabwehrsystems "Eisenkuppel" bewilligt.

Kerry sagte in der schriftlichen Erklärung, er verurteile die Aktionen aufs Schärfste, die zur Tötung von zwei Soldaten und zur "mutmaßlichen Entführung" eines weiteren geführt habe, hieß es. Die Hamas müsse den Mann sofort und ohne Bedingungen freilassen. Die internationale Gemeinschaft müsse ihre Anstrengungen verstärken, um den Raketenangriffen der Hamas und ihren Tunneln unter israelisches Territorium sowie dem Leid und dem Sterben von Zivilisten ein Ende zu setzen.

Mit der Militärhilfe für Israel sende man "eine klare Botschaft an die Hamas, dass ihre terroristischen Taktiken und ihre Versuche, die israelische Bevölkerung zu terrorisieren, keinen Erfolg haben werden", sagte der Fraktionschef der Republikaner, Mitch McConnell, am Freitag in Washington. Es gilt als sicher, dass auch das Repräsentantenhaus zustimmen wird. Das Abwehrsystem fängt einen Großteil der Raketen ab, die die radikal-islamische Hamas aus dem Gazastreifen nach Israel abfeuert.

Kritik an Israels militärischem Vorgehen

Zuletzt wuchs die internationale Kritik an Israels militärischem Vorgehen. So machte das UNRWA Israel für den tödlichen Beschuss einer UN-Schule in Dschabalija mit 16 Toten verantwortlich, während die israelische Armee einen versehentlichen Beschuss durch die Hamas für möglich hielt. Die US-Regierung erklärte ebenfalls, dass alle Indizien für einen israelischen Artillerie-Angriff sprächen.

UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay warf Israel angesichts der vielen zivilen palästinensischen Opfer die "vorsätzliche Missachtung" völkerrechtlicher Verpflichtungen vor. Beide Konfliktparteien hätten "schwere Menschenrechtsverletzungen" begangen, "die Verbrechen gegen internationales humanitäres Recht" sein könnten. Bei der israelischen Offensive gebe es ein "Muster", nach dem "Wohnhäuser, Schulen, Kliniken und UN-Einrichtungen" angegriffen würden. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden.

Die israelische Armee hatte vor mehr als drei Wochen mit einer Offensive im Gazastreifen begonnen. Deren Ziel war es, den anhaltenden Raketenbeschuss aus dem Küstengebiet auf Israel zu unterbinden. Auch "Terror-Tunnel", durch die militante Palästinenser auf israelischen Boden gelangen können, um Anschläge zu verüben oder Menschen zu entführen, sollten zerstört werden. Auf beiden Seiten zusammen starben bis Freitagfrüh mehr als 1.500 Menschen, Tausende wurden verletzt. Die Bevölkerung des Gazastreifens hatte zuletzt immer stärker gelitten.

UN-Mitarbeiter bricht in Tränen aus

UNRWA-Sprecher Christopher Gunness konnte bei einem Live-Interview seine Emotionen nicht zurückhalten, als er über die Situation in Gaza sprechen sollte. Nach dem Interview meinte er: "Es gibt Situationen, in denen Tränen mehr sagen, als Worte. Meine Tränen sind aber nichts im Vergleich zum Leid der Menschen hier."

Mehr über das Leben in der Krisenregion auch in unserem Blog von Verena Prenner, die seit Mai in Palästina lebt.

 

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8  Kommentare
8  Kommentare
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Ameise (45.683 Kommentare)
am 01.08.2014 21:25

in ihren Taschen verschwunden ist,wirds keine Ruhe geben...

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( Kommentare)
am 01.08.2014 21:11

Dabei werden israelische Frauen dazu aufgerufen, sich sexy abzulichten. Fotos im Bikini oder ohne jeglicher Bekleidung sind das Resultat. Und mit rotem Lippenstift geschriebenes "I love IDF" (Israel Defense Forces) zwischen den Brüsten oder Notizen an den Oberschenkel die Zugabe.

------------------------

Die züchtigen Jüdinnen haben auch eine Sexy-Seite, um die Soldaten der Mordbrigaden IDF anzufeuern.

Man sieht, den Juden ist das Leid der Palis, der Tod unzähliger Kinder vollkommen egal, sie sind die Herrenrasse, das haben sie offenbar von Hitler gelernt.

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penunce (9.674 Kommentare)
am 01.08.2014 19:50

Jazenjuk und Netanjahu sind beide Juden und bringen Menschen zu Tode....

Der Eine in Israel und der Andere am Maidanplatz in der Ukrainę.!

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pepone (60.622 Kommentare)
am 01.08.2014 16:32

wenn auf KEINER Seite der WILLE nicht gegeben ist !

es ist SEHR SEHR BESCHÄMENDEND dass die Weltpolitik nicht imstande ist dort endlich Friede zu schaffen ...
und eines sei festgestellt :
ÜBERALL wo die USA ihr Finger drin haben gibt es KEIN Friede !

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IT-IS (1.535 Kommentare)
am 01.08.2014 16:21

bei einem Bericht ein 12 jahriger in Gaza hat erklaert wenn er alt genug ist moechte er ein Suicide-bomber sein um die Israelis in die Luft zu jagen.
Fuer staendigen Nachschub der Hamas is gesorgt -
diese Kinder haben keine Moeglichleit Ihre Kindheit zu erleben - traurig - traurig !!!

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brainpain (1.725 Kommentare)
am 01.08.2014 14:01

http://www.youtube.com/watch?v=qc62m6RBzfA

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capsaicin (3.817 Kommentare)
am 01.08.2014 12:54

betreffend waffenruhe und das ewige hin & her:

ja-nein-vielleicht-brüchig-könnte sein-ja- nein-brüchig...

bringt keinen info-gehalt und interssiert kaum jmd !

conclusio: schreibts was über gänseblümchen im all --> oder so...

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( Kommentare)
am 01.08.2014 15:13

Daisy in space

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