NSA spähte drei Präsidenten von Frankreich aus
PARIS / WASHINGTON. Nach Enthüllungen von Wikileaks über das Ausspionieren von Frankreichs Staatschef François Hollande und seinen Vorgängern Nicolas Sarkozy und Jacques Chirac ist das Verhältnis zwischen Paris und Washington stark getrübt.
US-Botschafterin Jane Hartley ist ins Außenministerium einberufen worden. Hollande hat den Nationalen Verteidigungsrat einberufen. Regierungssprecher Stephane Le Foll sagte, solche Abhöraktionen seien "inakzeptabel unter Verbündeten". Das Weiße Haus versicherte, dass Hollande aktuell nicht überwacht wird. Zur Vergangenheit äußerte sich Washington allerdings nicht. Wikileaks hatte streng geheime Dokumente öffentlich gemacht, wonach der US-Geheimdienst NSA Hollande und seine beiden Vorgänger mindestens zwischen 2006 und 2012 ausforschte. Hollande wurde unter anderem belauscht, als er enttäuscht nach einem Treffen über Deutschlands Kanzlerin Merkel schimpfte.