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NSA dreht den Spieß um: „Europäische Partner halfen uns beim Bespitzeln“

Von Thomas Spang, Washington, 31. Oktober 2013, 00:04 Uhr
NSA dreht den Spieß um: „Europäische Partner halfen uns beim Bespitzeln“
Proteste bei der Anhörung im Repräsentantenhaus mit NSA-Chef Keith Alexander (M.) und dem Direktor der Nationalen Geheimdienste, James Clapper. Bild: Reuters

US-Geheimdienst wies Berichte über das Abhören von Millionen Europäern als falsch zurück.

Angriff ist bekanntlich die beste Verteidigung. Während hohe deutsche Regierungsbeamte im Weißen Haus ein Ende der Bespitzelung durch die Supermacht verlangten, drehten der Direktor der Nationalen Geheimdienste James Clapper und NSA-Chef Keith Alexander den Spieß um: Scheinheilig seien die Klagen der Europäer, deren Spione selbst bespitzelten – auch in den USA.

Europäische Politiker, die sich öffentlich aufplusterten, wüssten oft nicht, „was ihre Geheimdienste tun“, erklärte Clapper süffisant bei einer dreistündigen Anhörung im Repräsentantenhaus. Im Vergleich dazu gebe es „kein anderes Land auf diesem Planeten“, dass seinen Spionen so sehr auf die Finger schaue, wie die USA.

Parallel zu dem kämpferischen Auftritt auf dem Capitol Hill streuten „hohe Mitarbeiter“ Informationen, wonach der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND) 2008 ungewollt eine Liste mit 300 Telefonnummern von US-Bürgern ausgehändigt habe. BND-Chef Gerhard Schindler wies den impliziten Vorwurf der Amerikaner in der „Zeit“ entschieden zurück. „Aus der deutschen Botschaft in Washington wird keine Fernmeldeaufklärung durchgeführt.“

Ihr Fett bekamen auch Franzosen und Spanier ab. Diese regten sich über Dinge auf, die ihre eigenen Geheimdienste angestellt hätten und schöben sie nun den Amerikanern in die Schuhe. Die Rede ist von den 70 Millionen abgegriffenen Telefon-Daten in Frankreich und den 60 Millionen Datensätzen in Spanien. „Das sind keine Informationen, die wir über europäische Bürger gesammelt haben“, behauptete NSA-Chef Alexander. Ein großer Teil davon sei von den „ausländischen Partnern“ selbst geliefert worden.

Clapper sagte, dass die Aufregung um Merkels Handy übertrieben sei: „Die Intentionen anderer Führer herauszufinden, egal in welcher Form sie ausgedrückt werden, gehört zum Kernbestand dessen, was wir sammeln.“

Europa plant Gegenoffensive

Europa rüstet unterdessen zum Gegenangriff: Als Konsequenz aus den mutmaßlichen Lauschattacken des US-Geheimdienstes fordern immer mehr Politiker, Europa müsse die technologische Vorherrschaft der USA brechen und sich im IT-Bereich unabhängig machen. „Die Digitalisierung der Welt darf nicht zu einer digitalen Weltherrschaft führen, die sich die USA und China teilen“, sagte CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt. Und aus Paris verlautete von Handelsministerin Nicole Bricq: „Wirtschaftsspionage ist Realität. Da nützt kein Jammern. Ich denke, wir müssen besser sein und besser organisiert.“

Wurde auch der Papst Abgehört?

Der Skandal um angebliche US- Spionageaktivitäten zieht weitere Kreise und soll jetzt auch den Vatikan betreffen. Der US-Geheimdienst NSA soll auch den Papst abgehört haben, berichtet das italienische Nachrichtenmagazin „Panorama” in seiner heutigen Ausgabe.

Wohnheim der Kardinäle: Demnach wurden Gespräche von hochrangigen Geistlichen im Vatikan bis vor dem Konklave am 12. März abgehört. Bespitzelt seien auch Telefongespräche worden, die in der „Domus Internationalis Paul VI.“ in Rom geführt wurden, der Residenz, in der Kardinal Jorge Mario Bergoglio – der künftige Papst Franziskus – mit anderen Kardinälen vor seiner Papst-Wahl wohnte.

Bergoglio soll bereits im Jahr 2005 ins Visier der NSA geraten sein, wie auch aus WikiLeaks-Berichten hervorgeht.

 

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10  Kommentare
10  Kommentare
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jack_candy (7.728 Kommentare)
am 01.11.2013 21:01

Wenn das Ganze wirklich dazu führt, dass Europa die technologische Vorherrschaft der USA bricht, hat die Angelegenheit ja auch etwas Gutes.

Und in einem haben Clipper und Alexander sicher Recht: Jeder andere Geheimdienst, der seine Aufgaben ernst nimmt, macht das auch.
Oder glaubt irgendwer, dass die Russen, Chinesen, Engländer, Franzosen, Deutschen, Israelis, Spanier…. keine Abhörprogramme für die eigenen Bürger haben (von den Engländern weiß man es ja schon) und nicht versuchen, möglichst viel über die führenden Politiker anderer Länder herauszufinden?

Kriminell ist nur, wenn wegen der ganzen Spionage unbescholtene Bürger in irgendwelchen Ländern (z.B. USA) kein Visum bekommen, weil sie sich in einer Mail oder auf Facebook kritisch geäußert haben, oder wenn z.B. Daten über heruntergeladene Musik oder Filme auf einmal bei der Staatsanwaltschaft landen.

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am 01.11.2013 14:01

USA müssen den europäischen Regierungen weiterhin auf die Finger schauen und wenn notwendig auch kräftig drauf hauen. Insbesondere die durch die europäischen Regierungen geförderte Massenzuwanderung von Hunderttausenden aggressiven und kriminellen Muslimen, sowie deren Ausstattung mit EU-Pässen und Sozilhilfegeldern, muss genau beobachtet werden durch die USA. Aufgrund der Masseneinbürgerungen aggressiver Muslime in Europa, drängt sich für die USA ohnehin die Wiedereinführung der Visumspflicht für Europäer auf.

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jago (57.723 Kommentare)
am 01.11.2013 12:11

Damit uns sowas nicht immer wieder passiert.
:-)
Mehr Juristen, viel mehr Juristen im Parlament, 97% mindestens!

Und natürlich die besten und gebildetsten von allen in den Ministerien. Mit der richtigen Gesinnung sowieso. Die besten Überwacher der Welt brauchen wir.

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am 31.10.2013 14:00

Müsste die Eu zu unserem Schutz Anwälte beschäftigen und Maßnahmen ergreifen.

aber natürlich bin ich nicht so naiv das zu glauben

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am 31.10.2013 11:13

was jeder irgend wie geahnt hat und jetzt tun alle so, als ob es eine völlige Überraschung wäre. Es ist gut so, endlich erfährt das gewöhnliche Volk, dass auch wir und nicht nur der Osten überwacht werden.

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am 31.10.2013 11:00

die Russen hätten die euro-amerikanischen Politiker abgehört?

Und dann sagt Putin: "Was regt ihr Weicheier euch auf grinsen)))"

Würde sich dann auch die EU voller Demut hinterm Rockzipfel verstecken?

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RevolutionR4 (2.044 Kommentare)
am 31.10.2013 09:20

Ich finde diese "Gaunerbande" ist blitz gescheit.
Die großen Deppen sind wir das Volk.
Wer wehlt den ihre Regierungen selder?
Das Volk!
Pralle Bäuche und genug zum Saufen und Ablenkung durch dummes Fernsehen.
Scheinbar reicht es 95% der Menscheit.
Fast jeder Mensch ist kurumpierbar.

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am 31.10.2013 08:23

Gaunerpartie in den USA und der EU, die in einem gemeinsamen Boot sitzt und nicht mehr aussteigen kann. Mißtrauen und Angst herrschen in diesem Boot, Lüge und Verrat - und Korruption. Das US-Wochenmagazin TIME berichtet in der Ausgabe vom 4.11.2013: "Gallup befragte die Bevölkerung in 63 Ländern mit freier Presse: 'Ist ihre Regierung in hohem Grad korrupt?' Die Prozentzahl der Befragten, die mit Ja antworteten, ist wie folgt: Tschechien: 94%; Ghana: 89%; USA: 73%; Finnland: 30%; Schweden: 14%." Österreich wurde leider übersehen, die Führungsposition an Korruptheit wäre wohl hier.

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wassaduda (5.597 Kommentare)
am 31.10.2013 09:15

können wir ja schon mal anfangen,und die reslichen weissen flächen auffüllen!die staatsanwaltschaft zapft die bürger gleich direkt mit einer webpage an - siehe OÖ Nachrichten Artikel: Schon 748 Hinweise bei Whistleblower-Website der Justiz

da können wir gleich eine sammeleingabe für die 182 abgeordneten wegen verdacht auf korruption eingeben!

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am 31.10.2013 07:19

die allergrößten gauner sitzen in den regierungen dieser völlig abgedrehten welt ...

aber immer wasser predigen und selber jeden tag in`s weinfassl hüpfen ... DRECKSBANDE!

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