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NATO-Spezialisten halfen bei Rückeroberung von Kunduz

02. Oktober 2015, 00:04 Uhr
NATO-Spezialisten halfen bei Rückeroberung von Kunduz
Afghanischer Soldat auf dem Weg ins Zentrum von Kunduz, das zuvor von den Taliban erobert worden war. Bild: epa

KUNDUZ. Taliban-Kämpfer werden aus Provinzhauptstadt vertrieben.

Mit Unterstützung der NATO erobern Sondereinheiten der afghanischen Armee die von radikal-islamistischen Taliban eingenommene nördliche Provinzhauptstadt Kunduz zurück.

Am Donnerstag sind die Trupps bis ins Zentrum von Kunduz vorgestoßen und haben mit der Vertreibung der Taliban aus Stadt begonnen. "Die Sicherheitskräfte haben die Innenstadt unter Kontrolle", sagte der Sprecher des afghanischen Innenministeriums, Sedik Sedikki.

Die Aufräumoperation wird aber noch Zeit in Anspruch nehmen, da sich Taliban-Kämpfer teils noch in Häusern verschanzt halten. Zuvor hatte Vize-Innenminister Ayub Salangi erklärt, Kunduz sei bei einem "Spezialeinsatz" in der Nacht auf Donnerstag befreit worden. Sedikki zufolge erlitten die Taliban bei den heftigen nächtlichen Kämpfen schwere Verluste.

Ein Kommandant der Taliban sagte, die Rebellen hätten sich aus fast allen Teilen der Stadt zurückgezogen. Mit der Einnahme von Kunduz am Montag hätten sie bewiesen, dass sie auch jede andere Stadt erobern könnten, "wann immer wir wollen".

Taliban-Flagge entfernt

Für die Provinz Kunduz war früher die deutsche Bundeswehr verantwortlich. Einwohner der Stadt berichteten über nächtliche Kämpfe. Im Zentrum der Stadt waren demnach nun afghanische Soldaten zu sehen. Auf den Straßen lagen Leichen von Taliban-Kämpfern. Afghanische Soldaten haben die Taliban-Fahne durch die afghanische ersetzt. In manchen Teilen der Stadt wurde am Donnerstag noch gekämpft.

Nach Angaben der Provinzbehörden wurden bisher 49 Tote und 330 Verwundete in die Krankenhäuser der Stadt gebracht. Hunderte Taliban-Kämpfer hatten Kunduz am Montag überrannt, ohne auf nennenswerte Gegenwehr zu stoßen. Am folgenden Tag startete die Armee eine Gegenoffensive. Am Mittwoch bekam sie Unterstützung durch die NATO. Spezialkräfte trafen in Kunduz ein, um die Truppen zu beraten. Eigene Verstärkung für die afghanische Armee traf nur langsam ein.

Die Taliban-Kämpfer ließen in Kunduz hunderte Häftlinge frei, setzten Regierungs- und Mediengebäude in Brand und hissten ihre Fahnen. Sie erbeuteten Panzer und andere Fahrzeuge, riefen "Allahu Akbar" und kündigten die Einführung des islamischen Scharia-Rechts an.

Der militärische Erfolg der Taliban in Kunduz sowie in benachbarten Provinzen macht das Erstarken der islamistischen Aufständischen im Norden Afghanistans deutlich. Es verstärkte die Zweifel an der Fähigkeit der Armee und der Polizei des Landes, selbst für Sicherheit zu sorgen. Das Vorhaben der USA, 2016 fast alle ihre verbliebenen Soldaten aus Afghanistan abzuziehen, wurde erneut in Zweifel gezogen. Deutschland überlegt eine Verlängerung des Einsatzes.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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hein-tirol (1.116 Kommentare)
am 02.10.2015 12:58

Die Taliban sollte nicht nur bekämpft, sondern eliminiert werden. Sonst wird dort nie Ruhe herrschen.

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( Kommentare)
am 02.10.2015 13:18

und wie soll das gehen ?

am Ende des Tages werden Verhältnisse
wie vor dem Krieg herrschen.

Aber als Vermächtnis der Friedensnation Amerika
und deren Verbündet (inkl. dem, Dank Joschka Fischer,
zur Kriegsnation aufgestiegenen Deutschland),
unermeßliches Leid in der Bevölkerung,
eine Unzahl an Toten u. Kriegsinvalide,
ungeahnte Zerstörungen u. Kriegsschäden
gigantische Kriegskosten in Billionenhöhe
und ein Land mehr, daß gerne auf die Heilsbringung
Demokratie a la Amerika verzichtet hätte.

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DetlefvonSeggern (270 Kommentare)
am 02.10.2015 06:59

Man soll seine(n) Gegner niemals unterschätzen, so auch in diesem Falle..Zeigt dies aber einmal wieder "eindeutig", das die afghanischen Streitkräfte den Taliban nicht gewachsen sind, und nach wie vor, auf die, auch aktive Unterstützung der alliierten Streitkräfte angewiesen ist..Und es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die US - Amerikaner, wie auch andere Natoländer, Deutschland inbegriffen - wieder reguläre Kampfeinheiten nach Afghanistan verlegen....

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