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Militär putschte in Simbabwe: Diktator Robert Mugabe steht unter Hausarrest

Von OÖN, 16. November 2017, 00:04 Uhr
Militär putschte in Simbabwe: Diktator Robert Mugabe steht unter Hausarrest
Panzer dominieren seit gestern das Straßenbild in der simbabwischen Hauptstadt Harare. Bild: APA/AFP/JEKESAI NJIKIZANA

HARARE. Machtkampf um die Nachfolge des greisen Tyrannen im südafrikanischen Land eskalierte.

In Simbabwe ist der Kampf um die Nachfolge des greisen Langzeitdiktators Robert Mugabe eskaliert: Die Armee hat gestern die Kontrolle über den Staat übernommen. Mugabe steht unter Hausarrest, wie Südafrikas Staatschef Jacob Zuma nach einem Telefonat mit dem 93-Jährigen sagte.

Es gehe darum, eine "sich verschlimmernde politische, soziale und wirtschaftliche" Krise zu überwinden, begründete Generalmajor Sibusiso Moyo in einer Ansprache im Staats-TV das Vorgehen des Militärs. Es handle sich jedoch nicht um einen Militärputsch, betonte er. Es gehe darum, Verbrecher in Mugabes Umfeld zur Strecke zu bringen.

Finanzminister festgenommen

Mugabe und seine Familie seien in Sicherheit. "Sobald wir unsere Mission erfüllt haben, erwarten wir eine Rückkehr zur Normalität", sagte der Generalmajor.

Der Amtssitz des Präsidenten in Harare und das Parlament waren am Morgen von Soldaten abgeriegelt. Bereits seit Dienstag wurde die Militärpräsenz in der Hauptstadt verstärkt, zahlreiche Panzer fuhren auf. Soldaten nahmen Augenzeugen zufolge Finanzminister Ignatius Chombo fest.

Die Streitkräfte forderten alle Sicherheitskräfte auf, im Interesse des Landes mit den Soldaten zu kooperieren. Die Regionalmacht Südafrika warnte die Armee indes vor einem Umsturz. Es müsse eine friedliche Lösung der Krise geben, forderte Präsident Zuma.

Die politische Krise in Simbabwe um die Nachfolge des seit 1980 regierenden Mugabe spitzte sich seit vergangener Woche zu, nachdem Mugabe seinen langjährigen Vizepräsidenten und möglichen Nachfolger Emmerson Mnangagwa gefeuert hatte. Das Militär stand bisher immer stramm hinter Mugabe, doch es stand auch hinter Mnangagwa, der als Verbündeter von Militärchef General Constantino Chiwenga gilt.

Die beiden kämpften mit Mugabe zusammen gegen das weiße Minderheitsregime im damaligen Süd-Rhodesien. Sie gelten als entschlossene Widersacher von First Lady Grace Mugabe (52), die ihrem Mann im höchsten Staatsamt nachfolgen sollte.

Prunksüchtige Ehefrau

Der festgenommene Finanzminister hingegen gilt als prominenter Unterstützer von Grace Mugabe. Die als prunksüchtig geltende 52-Jährige ist die frühere Sekretärin des Staatschefs. Die Armee lehnt "Gucci-Grace" Mugabe als Nachfolgerin an der Staatsspitze strikt ab. Auch in der Regierungspartei sowie in der Regierung selbst hat sie viele Gegner.

Trotz seines hohen Alters weigerte sich Mugabe bisher, einen Nachfolger zu benennen. Unter Mugabes Herrschaft ist das Land verarmt, die Arbeitslosigkeit liegt bei mehr als 90 Prozent. Simbabwe mit seinen 15 Millionen Einwohnern gehört zu den ärmsten Staaten der Welt. Das Land hat sich bisher noch nicht von einer schweren Wirtschaftskrise erholt, in Folge derer es 2008 zu einer Hyperinflation kam.

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