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Merkel pochte bei Erdogan auf Meinungsfreiheit

Von nachrichten.at/apa, 02. Februar 2017, 18:11 Uhr
Merkel mit Erdogan Bild: (AFP)

ANKARA. Bei ihrem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel auf die Einhaltung der Meinungsfreiheit in der Türkei gepocht.

Sie habe "darauf hingewiesen, dass in diesem tiefgreifenden Umbruch die Gewaltenteilung und Meinungsfreiheit gewahrt sein" müssen, sagte Merkel am Donnerstag im Präsidentenpalast in Ankara.

"Opposition gehört zu einem demokratischen Staat dazu", betonte sie. Die Bevölkerung habe sich bei dem Putschversuch vom 15. Juli sehr deutlich für die Demokratie eingesetzt. "Gerade deshalb ist jetzt eine entscheidende Frage die Meinungsfreiheit", sagte Merkel bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Erdogan. Sie habe "sehr ausführlich" mit Erdogan über die Freiheit der Presse gesprochen. S

Merkel sagte dem türkischen Präsidenten gleichzeitig eine enge Zusammenarbeit im Kampf gegen jede Form des Terrorismus zu. Dabei verwies die Kanzlerin nicht nur auf islamistische Anschläge, sondern auch auf die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Ankara wirft der deutschen Regierung vor, die Türkei im Kampf gegen die PKK sowie bei ihrem Vorgehen gegen mutmaßliche Putschisten der Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen zu wenig zu unterstützen.

"Schuld muss individuell festgestellt werden"

"Wir waren uns einig, dass der Kampf gegen den Terror sehr wichtig ist, auch gegen die Urheber des Putschversuches", sagte Merkel. Sie betonte aber, dass "die Schuld individuell festgestellt werden muss".

Ein Grund für das derzeit angespannte Verhältnis zwischen Ankara und Berlin sind auch die Asylgesuche von einer Reihe von türkischen NATO-Soldaten, die bei ihrer Rückkehr in die Türkei fürchten, als angebliche Putschisten inhaftiert zu werden. Zur türkischen Forderung nach Auslieferung mutmaßlicher Putschisten sagte die Kanzlerin: "Wir können nur dann vorgehen, wenn wir Erkenntnisse haben, und die werden von Gerichten bewertet." Deutschland "geht gegen Rechtsverletzungen vor, darauf kann sich die Türkei verlassen".

Deutschland würde sich wünschen, dass bei dem Referendum im April über die Einführung des Präsidialsystems OSZE-Beobachter dabei sein können, sagte Merkelweiter. Erdogan versicherte, dass die Gewaltenteilung erhalten bleibe. "Die Exekutive wird mit diesem neuen System viel schneller voranschreiten können", sagte der Präsident. "Auch die Judikative wird ihre Existenz beibehalten und ihre Funktion voll und ganz erfüllen können."

In der Flüchtlingsfrage "Außergewöhnliches" geleistet

Merkel hob ihrerseits hervor, dass in der Flüchtlingsfrage die Türkei "Außergewöhnliches" geleistet habe für die Integration der 2,7 Millionen syrischen Flüchtlinge im Land. Das im vergangenen März geschlossene EU-Flüchtlingsabkommen mit der Türkei sei "in beiderseitigem Interesse", sagte Merkel. "Wir sind aber noch nicht am Ende der Umsetzung." Sie sicherte zu, dass die vereinbarten Hilfen rasch ausgezahlt werden.

Merkel hob ausdrücklich die Zusammenarbeit mit den Muslimen in Deutschland im Kampf gegen den Terrorismus hervor. "Ich möchte, dass die Menschen in der Türkei jedenfalls wissen, dass wir Muslime nicht nur achten und schätzen, sondern dass wir gut miteinander zusammenarbeiten wollen und gemeinsam gegen diesen schrecklichen Terrorismus kämpfen." Erdogan und sie hätten sehr ausführlich darüber gesprochen, dass "wir eine sprachliche Unterscheidung haben zwischen Islam und islamistisch".

Treffen mit Yildirim

Nach dem Gespräch mit Erdogan wollte Merkel zunächst das Parlament besuchen, das bei Luftangriffen während des Putschversuchs schwer beschädigt worden war. Anschließend war ein Treffen mit Ministerpräsident Binali Yildirim geplant mit einer anschließenden Pressekonferenz. Nach einem Abendessen bei Yildirim wollte die Kanzlerin in der deutschen Botschaft mit Vertretern der Oppositionsparteien CHP und HDP zusammenkommen.

Am späten Abend dann sollte Merkel zum EU-Gipfel in Malta weiterfliegen, in dessen Zentrum die Flüchtlingspolitik steht. Die Kanzlerin war vor dem Putschversuch vergangenes Jahr wiederholt zu Gesprächen über die Flüchtlingskrise in der Türkei, doch war es ihr erster Besuch seit dem Umsturzversuch. Dass seitdem kein hoher deutscher Regierungsvertreter die Türkei besuchte, war in Ankara als Mangel an Solidarität kritisiert worden.

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21  Kommentare
21  Kommentare
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( Kommentare)
am 03.02.2017 09:39

Merkel pochte....
Wer klopfet an ?

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Meisterleister (3.794 Kommentare)
am 03.02.2017 09:18

Frau Dr. Merkel, die Perle aus der Uckermark, las dem Recep Tayip nicht nur die Leviten, sie überbrachte ihm im Namen des deutschen Volkes, das darüber sehr erfreut ist, folgende Frohbotschaft:

Bei ihrem Besuch in der Türkei hat die deutsche Kanzlerin Angela Merkel der Regierung in Ankara die Aufnahme von 500 Flüchtlingen pro Monat zugesagt. Deutschland werde «500 Flüchtlinge jeden Monat nehmen, um in bestimmten Fällen hilfreich zu sein», sagte Merkel heute Abend bei einer Pressekonferenz mit Ministerpräsident Binali Yildirim in Ankara.
(Basler Zeitung v 2.2.2017)

Frau Dr. Angela Merkel wird höchstwahrscheinlich bald die anderen Noch-EU-Mitgliedsländer auffordern, es ihr gefälligst gleich zu tun.
Angela, geh du voraus!

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pepone (60.622 Kommentare)
am 03.02.2017 08:07

also eines muss man der Frau lassen ...sie scheut sich NICHT vor Aufgaben und Problemen zu stellen und versucht IMMER Lösungen zu schaffen ... das halte ich ihr für GUT .
BRAVO Madame Merkel ... grinsen
durch reden kumman d'leit zsamm ...auch mit " Feinde "

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Meisterleister (3.794 Kommentare)
am 03.02.2017 09:23

So ist es!
Was für ein gesetzesfreier Raum wäre Europa, wenn Frau Dr. Angela Merkel nicht unsere westlich-europäischen Grundwerte überall auf der Welt verteidigen würde. Wir alle sind der Frau Bundeskanzlerin, Dr. Angela Merkel, zu großem Dank verpflichtet.

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milli34 (3.636 Kommentare)
am 03.02.2017 11:53

.......na,na aber sicher nicht, die soll ihren Alleingang ohne EU berappen wenn sie schon glaubt diese Leute zu brauchen. sie will sich damit die Freiheit kaufen, die wir durch den Staatsvertrag schon haben, aber auch unsere Politiker pokern teilweise sehr hoch!

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herst (12.751 Kommentare)
am 02.02.2017 21:31

...denn Islam bedeutet Frieden - so Erdogan
Und Merkel glaubt ihm das? Jaja,wers glaubt wird selig...

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milli34 (3.636 Kommentare)
am 03.02.2017 11:55

..... ob sie den im eigenen Land noch" hat", ist auch eine offene Frage!!!

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gscheidle (4.093 Kommentare)
am 02.02.2017 20:39

Mutti Merkel hat sich leider mit ihrer Flüchtlingspolitik übernommen und damit viel von ihrer Autorität eingebüßt.
Und trotzdem glaube ich, dass sie noch besser dasteht, wie viele ihrer schwachen männlichen Kollegen in Europa.

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( Kommentare)
am 02.02.2017 19:17

Ist das Bild gut?
Der Mann schaut ja irgendwie geistlos drein.

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( Kommentare)
am 02.02.2017 18:59

Merkel, auch dieses Mal wieder rechtzeitig eingeflogen,
um als Wahlhelferin zu fungieren -
dann kann sie sich e wieder vertschüssen;
und ihre mahnenden Worte, in sein Türkisch übersetzt,
kann er, wenn überhaupt, immer noch am Klo nachlesen.
Kein Wunder, wenn sich sogar ein Schulz
Chancen auf den Kanzler ausrechnet.

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BrainStorm (622 Kommentare)
am 02.02.2017 18:45

..... " Merkel pochte bei Erdogan auf Meinungsfreiheit " .....

Erdogan weiß, dass es Ihr hauptsächlich darauf ankommt, es in der Öffentlichkeit gesagt zu haben, dass Sie darauf pocht... grinsen Zwecks genau dieser Überschriften, wie oben.
Mehr ist da aber nicht! Wie immer.

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Fensterputzer (5.141 Kommentare)
am 02.02.2017 18:45

Merkel, Merkel ... Merkel hier, Merkel da, Merkel überall ...

ein Tausendsassa diese Frau.
Wie die Welt ohne sie entstehen konnte ... ein Mirakel.

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Gugelbua (31.890 Kommentare)
am 02.02.2017 18:37

was die Gute alles möcht grinsen
schön langsam muß auch sie begreifen das es Demokratie wie sie eins gedacht war nicht mehr gibt !
dem Waffenhandel störts aber nicht.

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 02.02.2017 18:25

Jetzt fürchtet er sich aber .....

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jago (57.723 Kommentare)
am 02.02.2017 18:19

Der Präsident Erdogan kann sich noch an die schönen alten Zeiten erinnern, in denen er allerlei publikumswirksame Kröten schlucken musste, um die Wähler zu besänftigen.

Die Kanzlerin wird ihn nur sanft auf ihre Situation aufmerksam gemacht haben.

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despina15 (10.072 Kommentare)
am 02.02.2017 18:23

wenn auch sanft,
sultans gesicht ist ziemlich lang
dabei geworden............

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( Kommentare)
am 02.02.2017 19:05

horcht der ihr überhaupt zu ?

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( Kommentare)
am 02.02.2017 19:18

sichtlich nicht, die Bilder entstehen aber vor Gesprächen. Irgendwas zwickt ihn aber.

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( Kommentare)
am 02.02.2017 19:20

Wird doch nicht ein Schaß sein -
die Merkel ist es sicher nicht.

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( Kommentare)
am 02.02.2017 22:12

[hehe, fühl mich warm verstanden]

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pepone (60.622 Kommentare)
am 03.02.2017 08:03

grinsen grinsen

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