Machtwechsel in Angola: Joao Lourenco leistete Amtseid
LUANDA. Nach fast vier Jahrzehnten vollzieht sich in Angola erstmals ein Machtwechsel. Der frühere Verteidigungsminister João Lourenco (63) legte am Dienstag seinen Amtseid ab
Damit übernahm er das Amt des Präsidenten in dem ölreichen Land im südlichen Afrika. Zuvor hatte knapp 38 Jahre lang Präsident Eduardo dos Santos (74) mit harter Hand regiert.
Obwohl Angola neben Nigeria der größte Ölproduzent Afrikas ist, zählt der Staat UNO-Statistiken zufolge zu den ärmsten Ländern der Welt. Beobachter gehen davon aus, dass Lourenco die Politik seines Vorgängers in der früheren portugiesischen Kolonie weiterführen wird - allerdings muss er wegen des anhaltend niedrigen Ölpreises eine schwere Wirtschaftskrise abwenden.
Kritikern zufolge nahm die Korruption unter Präsident Dos Santos immer weiter zu. Seine Tochter, Isabel dos Santos, gilt als Milliardärin und reichste Frau Afrikas. Die Meinungsfreiheit in Angola gilt als extrem eingeschränkt. Politisch motivierte Prozesse, um Kritiker mundtot zu machen, sind Amnesty International zufolge keine Seltenheit.